arneh
Astronaut
Ich glaube, damit, dass einem ein Fehler unterlaufen ist, hat keiner irgendein Problem. Das selber als i.O. mit Unterschrift abzuzeichnen, kratzt dann aber schon hart am Vorsatz. Das würde auch ein Gericht in einem allfälligen Strafprozess, wenn ernsthaft was passiert wäre, ziemlich sicher so bewerten. Wenn dann noch der Prüfer als i.O. abzeichnet, ohne es geprüft zu haben, ist einfach das Maß dessen überschritten, was man in einem so kritischen Umfeld unter 'passiert halt' abhaken kann. Das deutet auch daraufhin, dass ziemlich sicher nicht zum ersten Mal Dinge abgezeichnet wurden, die vorher nicht selber durchgeführt bzw. geprüft wurden - das gebietet einfach die Wahrscheinlichkeitsbetrachtung. Es kann durchaus sein, dass in dem Umfeld die Arbeitsbelastung oder Aufsplitterung auf zu viele Aktivitäten zu hoch ist. Das sollte im Nachgang auch untersucht werden zusammen mit den verbliebenen Kollegen. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass da was im Argen liegt -zusammen mit dem Fall der Flugbereitschaftsmaschine deutet sich das schon ein bisschen an. Das entlastet aber nicht vorsätzliches Unterzeichnen (Unterschreiben ist ein wissentlicher Akt, wenn man nicht gerade sturzbesoffen ist) einer Arbeit, die nicht durchgeführt wurde. Das man sich einbildet, es geprüft zu haben, obwohl man es nicht tat, ist sicherlich auch schon mal jemandem passiert. Aber zwei Personen gleichzeitig?!Wie schon von verschiedenen Personen mehrfach erwähnt liegen offensichtlich nicht alle Erkenntnisse öffentlich vor. Wer glaubt, der Fall sei so leicht "wenn A, dann B", der muss eine interessante Erklärung dafür haben, dass ausgerechnet diejenigen, die das fragliche Flugzeug fliegen, sich öffentlich für die betreffenden Techniker einsetzen.
Dass gerade Technikerkollegen sich nicht vorstellen können, dass der Fall komplizierter sein könnte, überrascht mich tatsächlich.
Das ist das Problem, nicht das ein Fehler passiert ist.
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