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Diskutiere Lufthansa im Airlines Forum im Bereich Einsatz bei; Die Sinnhaftigkeit der Sparmaßnahmen (Höhe der Löhne etc) will ich nicht kommentieren - ich habe zu wenig Einblick. Wir wollen hier jetzt auch...
macfly

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Die Sinnhaftigkeit der Sparmaßnahmen (Höhe der Löhne etc) will ich nicht kommentieren - ich habe zu wenig Einblick. Wir wollen hier jetzt auch nicht in die üblichen politischen Lagerkämpfe verfallen.

Ich finde aber die Darstellungen (im Bericht der Tagesschau oben) einfach absolut unfair. Man tut gerade so, als hätte der deutsche Staat 9 Milliarden Euro an die LH verschenkt - und nun sollte die LH doch die Gelder mal an die Beschäftigten verteilen, und nicht behalten oder "privatisieren".

Zumindest der deutsche Staat hat sich aber letztes Jahr eben gerade nicht als "spendabler Weihnachtsmann" engagiert. Unter dem massiven Druck exakt der Medien, die jetzt alle wegen der Sparmaßnahmen auf der LH herumhacken, ist der Staat wie ein Investor aufgetreten. Er hat nichts verschenkt, sondern Kreditzusagen gegeben. Und ja, zu einem relativ hohen Zins, so dass die LH in Zeiten der "Negativzinsen" tatsächlich am Markt immer wieder Kredite zu besseren Konditionen bekommt. Die LH kann den staatlichen Kredit so weiterhin als Notfallpuffer vorhalten. Natürlich hat dieser Notfallpuffer auch einen "psychologischen Effekt": andere Kreditgeber wissen, dass die LH mit dem aktuell gewährten Kredit nicht sofort mit dem Rücken an der Wand steht. Trotzdem bekommt sie eben andere Kredite - und muss den staatlichen Kredit bisher kaum anzapfen.

Ansonsten hat der Staat das übrige Geld aus dem Hilfsprogramm in die LH "investiert": in der Form von Anteilen (mit Stimmrecht), sowie stillen Einlagen (ohne Stimmrecht). Wenn die LH jemals wieder Gewinne an ihre Investoren ausschütten will, muss sie zunächst den staatlichen Kredit ablösen. Danach könnte sie wieder Gewinne ausschütten - dann würde aber ebenfalls der Staat einen Großteil kassieren: seine Anteile und Einlagen übersteigen den Wert der übrigen sehr deutlich (und Ausschüttungen erhalten Investoren immer proportional zum Wert ihrer jeweiligen Anteile/Einlagen).

Der Staat hat versprochen, dass er aus der LH wieder komplett aussteigt, wenn die LH es schafft den Wert der Anteile und Einlagen zu einem Stichtag komplett zurückzuzahlen (das genaue Datum stand mal irgendwo - weiß ich nicht auswendig). Andernfalls könnte der Staat, wenn er wollte, dauerhafter Anteilseigner bleiben (er muss den Rückkauf der Anteile durch die LH sonst nicht akzeptieren).

Das hier "Verluste verstaatlicht" und "Gewinne privatisiert" werden, kann man eben nicht feststellen. Und das muss ja auch nicht schlecht sein: immerhin ist der Staat (vielleicht ausnahmsweise mal...) eher verantwortungsvoll mit Steuergeld umgegangen. Die LH steht nun aber unter massiven Druck, das Ziel zu schaffen - und rechtzeitig alles zurückzahlen zu können - damit die übrigen Investoren (mit Stimmrecht) auch wieder eine Chance auf nennenswerte Ausschüttungen haben. Wenn das klappt, geht der Staat auch mit einem dicken Plus aus der Nummer wieder raus (was auch nicht schlecht oder ungerechtfertigt sein muss: schließlich ist es bei Investoren üblich, dass sie im Gegenzug für ihr Risiko entsprechend entlohnt werden). Dass das Hilfsprogramm zu so einem massiven wirtschaftlichen Druck führen würde, war letztes Jahr völlig klar - und vom Staat auch genau so beabsichtigt.

Wenn der Staat (und die Medien) das anders gewollt hätten, hätte man das anders haben können - und der LH einfach Geld schenken - oder zu sonstigen Topkonditionen (mit Negativzins etc) überlassen können. Wollte man nicht.

Und jetzt tun natürlich alle ganz überrascht. Und, schon klar, "Manager sind böse", "Gewinne werden privatisiert", "Verluste verstaatlicht". Man kann sich die Welt so einfach machen...
 
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@macfly
Danke für den Beitrag. Ich kann nicht alles nachvollziehen, da mir auch der Einblick fehlt und ich in dem Thema nicht wirklich kompetent bin. Man kann die Sache sicherlich von mehreren Seiten beleuchten und sie so ins Licht rücken, wie es einem am besten passt. Aus Sicht der Mitarbeiter halte ich den Tagesschau Bericht für angemessen.
Die Staatshilfen halte ich persönlich für falsch, wenn damit nicht die Arbeitsplätze erhalten werden. Das Ziel des Staates sollte sein die Bürger vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren und nicht Gewinne einzufahren oder durch die Konditionen die LH zu drakonischen Sparmaßnahmen zu zwingen, für die sie Mitarbeiter entlassen müssen.
 
macfly

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Das Ziel des Staates sollte sein die Bürger vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren und nicht Gewinne einzufahren oder durch die Konditionen die LH zu drakonischen Sparmaßnahmen zu zwingen, für die sie Mitarbeiter entlassen müssen.
Die Stimmungslage (Politik/Medien/Öffentlichkeit) war halt letztes Jahr halt anders: es standen nicht die Mitarbeiter im Vordergrund, sondern man wollte eine Wiederholung der Bankenkrise vermeiden, als der Staat viele Verluste direkt übernommen hat. Entsprechend "robust" hat der Staat verhandelt.

Ansonsten, das ist ja auch kein Geheimnis, ist es hierzulande eben auch ein von vielen Parteien offen kommuniziertes Ziel, dass der Flugverkehr zukünftig deutlich reduziert werden soll. Ob das nun durch "Verbot" von Kurzstrecken (oder durch Zusatzabgaben, die das Fliegen unattraktiv/teuer machen), CO2 Abgaben etc - als Beitrag für das Erreichen der Klimaziele. Dass das zwangsläufig auch zu weniger Beschäftigung in diesem Bereich führen muss, ist der Politik auch klar. Auch das könnte ein Grund gewesen sein, warum man nicht die Beschäftigungssicherung in den Vordergrund gestellt hat. Dem "fliegenden Personal" geht es da inzwischen schon ein bisschen wie den "Kohlekumpeln" ;-) : die Arbeit ist politisch nicht mehr wirklich gewollt - die Rückendeckung für die Arbeitsplätze schwindet entsprechend. Aber ich gebe zu: jetzt sind wir endgültig in der Politik angekommen...
 
Wolfsmond

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Abseits der politischen Dimension - woran denkt ein Kunde beim Namen Lufthansa ? Qualität, Zuverlässigkeit, Professionalität. Dafür zahlen viele dann auch gerne etwas mehr für ihr Ticket. Wenn diese Merkmale verloren gehen und nur billige Dienstleistungen von Drittanbietern weitervermarktet werden, sehe ich nicht was LH dann noch von jeder anderen x-beliebigen Low-Cost-Airline unterscheidet.
 
Spooky 37+01

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Bei den Wartungsstationen bricht aber ansich die Arbeit nicht weg weil nicht geflogen wird oder wieder werden wird...man hat der LHT Verträge weggenommen und sie an Fremdfirmen vergeben, gleichzeitig hat man sich in FRA und MUC die wichtigsten Teile der LHT Wartung einberleibt in eine neue LHA die der Airline direkt unterstellt ist. Man nimmt der LHT also einfach alle Wartungsaufträge weg und sagt dann es gibt keine Arbeit mehr und wir müssen schließen. Das ist mit Ansage ein Schlag ins Gesicht der LHT und jeden betroffenen Angestellten dort. Wer macht schon absichtlich und freiwillig so einen durchaus gut funktionierenden, profitablen Laden kaputt der mal Weltmarktführer war oder vielleicht immernoch ist? Seinen eigenen Heimatstandort mit dessen deutscher Qualität man weltweit wirbt so zu zerschlagen, also mal ehrlich, ist das zu glauben?
 
Alpha

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Es geht in meinen Augen weder um eine "Lagerkampf", noch einfaches "Management böse, Angestellte gut". So eine Aussage findet sich hier aber auch gar nicht. Andere Airlines in D zeigen sogar das Gegenteil und schaffen mit herausragend gutem Management und dadurch hoch motivierten Mitarbeitern einen sehr effizienten und leistungsfähigen Flugbetrieb auch in Krisenzeiten (looking at you, Condor...).

Um das Verhalten der aktuellen LH-Geschäftsführung einschätzen zu können, muss man ja mehr sehen, als einzelne Maßnahmen derzeit - zumal da so einige Nebelkerzen gezündet worden. Das Bestreben, Auszuflaggen, untarifiert zu arbeiten usw. wurde ja schon Jahre vor Corona massiv betrieben, während gleichzeitig jedes Jahr Rekordgewinne zwischen 1 und 2 Milliarden eingeflogen wurden. "Eurowings Discover" hieß da noch "Project Ocean", war aber exakt das gleiche.

Nun kam Corona und damit der fast-Stillstand jeder Airline. Dabei waren natürlich auch gesunde Flugbetriebe in Existenznot, denn sie durften ja nicht arbeiten. Dem Staat war klar, dass ohne Hilfen diese Airlines pleite gehen mit den entsprechenden Folgen für Steuereinnahmen, Arbeitsplätze, Infrastruktur usw. Die Hilfen waren absolut richtig und das gerade für den Steuerzahler!

Nur hat die LH Geschäftsführung diese Situation nun genutzt, um alte Vorhaben wie "Ocean", LH-Technik Verkauf usw nun durchzudrücken. Man kann es drehen und wenden wie man will: wenn eine tarifierte Firma ihre Abreitsplätze abbaut und den bisherigen Angestellten nun sagt, man möge sich doch bei der neuen, untarifierten Tochter zu weit, weit schlechteren Konditionen bewerben, dann ist uns allen klar, was da passiert.

Gleichzeitig wurde massiv Druck auf die einzigen anderen verbleibenden Airlines in D ausgeübt: TuiFly wurde in ganz andere Konditionen gedrückt, Condor versuchte man die Zubringerflüge zu streichen. Letzteres war dann allerdings so durchschaubar, dass die EU lange vor unser eigenen Regierung aufmerksam wurde und einschritt.

Also: der Staat tat gut daran, finanziell zu helfen - zumal es ihm auch noch Geld einbrachte (Zinsen). Aber er ist eben KEINE Bank und darf sich nicht nur an Zinsen o.ä. orientieren sondern auch daran, WAS mit seinem Geld geschieht. Und es kann nicht im Sinne der Steuerzahler oder des Staates sein, wenn mittels der Kreditzusagen eine Firma ihren Weg fortsetzt, seine Angestellten in untarifierte Billiglöhner zu verwandeln. Um dieses "Risiko" der irgendwann erwachenden Einflußnahme auszuschleißen will C.S. ja nun auch das Geld lieber vom Finanzmarkt holen, die fragen da weniger kritisch nach... Und natürlich kann der Staat da einschreiten, auf vielen verschiedenen Wegen.

Nebenthema: Die Legende der bemängelten Kurzstreckenflüge haben wir hier schon auf den letzten Seiten geklärt. Zum Thema Co2-Steuer muss man wissen, dass vor 10 Jahren die Luftverkehrssteuer eingeführt wurde. Diese ist streckenbezogen, bemisst sich also auch an den Treibhausgasemmissionen. Da diese Endzielbezogen ist kann sie nicht von Drittstaaten-Anbietern umgangen werden. Eine Kerosin-/Co2 Besteuerung wäre aber aufgrund internationaler Abkommen nur auf hiesige Airlines anwendbar. Das bedeutet, dass ausländische Airlines z.B. haufenweise "Tankering" fliegen, also einfach mit so viel Sprit ex Herkunftsland wie möglich nach D fliegen und daher auch viel mehr verbrauchen (da schwer). Gleichzeitig wäre es dann viel attraktiver, einfach D soweit möglich zu umgehen und über Drehkreuze am Bosporus oder nahen Osten zu fliegen (Kurze Strecke nach D mit wenig Steuereffekt, dann weiter zum Ziel via Bosporus. Ergebnis: viel mehr Strecke, viel mehr Co2, heimische Arbeitsplätze futsch)

Es wäre sinnvoller, die Einnahmen aus der LuftVSt zu nutzen, um alternative Kraftstoffe etc zu fördern, nicht nur als reines Fiskalinstrument...
Und beim Thema LH wäre es sinnvoll, Mittel und Wege zu finden, klassische interne und externe Ausflaggung zu bekämpfen. Wie schon von anderen angemerkt betrifft das ja nicht nur die fliegenden Crews, LHT ist betroffen, bei Skychefs ist es schon geschehen, die LH IT hat das Spiel schon durch, LH-Cargo versucht man zu Aerologic usw zu pressen usw. Die Stimmung ist auch in der LH-Führung nicht gut - aber nicht "ganz oben". Dass die Stimmung der Belegschaft schlecht ist, kann ich absolut verstehen.
 
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FrankyV

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Danke @macfly für die aus meiner Sicht sehr gute und treffende Kommentierung. Übrigens steht eine überwiegende Mehrheit der DLH-Belegschaft hinter ihrem (Top-) Management, nicht nur allgemein wegen des Krisenmanagements sondern auch ob der sehr offenen und transparenten Kommunikation.
 
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Besondern die Angestellten von LH-Passage, LH Cargo, LH Technik sind durch die Bank froh, ausgegliedert zu werden. Die ehemaligen Angestellten der ex-LH Töchter auch, die Verwaltung fand auch die paar tausend abgebauter Stellen schön... :-D

Wie Wolfsmond richtig anmerkt wirft man nebenbei auch den Markenkern der besonderen Qualität mit weg. Auch aus Sicht der Mitarbeiter nicht wünschenswert. Die Lufthansa hatte seit meiner Kindheit immer einen Platz im meinem Herzen, das ist unter diesen Bedingungen auch als Kunde für mich nicht mehr so.
 
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Danke @macfly für die aus meiner Sicht sehr gute und treffende Kommentierung. Übrigens steht eine überwiegende Mehrheit der DLH-Belegschaft hinter ihrem (Top-) Management, nicht nur allgemein wegen des Krisenmanagements sondern auch ob der sehr offenen und transparenten Kommunikation.
Natürlich kenne ich nicht jeden im Konzern aber ist das wirklich so? Die Teile die ich in meinen bisher 18 Jahren kennenlernen durfte spiegeln da eine ganz andere Sicht wider. Ok ich bin nun auch das zweite Mal innerhalb weniger Jahre von einer Abteilungsschließung mit Verlagerung der Arbeit ins Ausland oder zu anderen externen Firmen betroffen. Mag sein dass ich da nicht der objektivste Beobachter bin...
 
FrankyV

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Ja, das ist de facto und ganz objektiv gesehen so. Aber klar, wie die Stimmung in 12 Monaten sein wird, muss man sehen. Allerdings wird es ganz sicher schmerzliche Einschnitte nicht nur bei DLH, sondern auch bei vielen nationalen wie internationalen Airlines geben (müssen). Die Frage ist eben, wie ausgewogen fallen diese bezüglich der drei maßgeblich unternehmensrelevanten Gruppen - Eigentümer, Kunden & Mitarbeiter - aus. Eine möglichst gute Abwägung diesbezüglich ist halt extrem komplex, insbesondere da niemand eine gut funktionierende Glaskugel besitzt.
 
Alpha

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Woran machst du das "ganz objektiv" fest? Ich kenne viele Kollegen am Boden und im Flugzeug bei LH, die sind da ganz anderer Ansicht. Sowohl bei Passage, als auch Cargo, als auch GWI/EW/usw. Gerade neulich wurde mal wieder ein offener Brief der unzufriedenen Belegschaft veröffentlicht, die Demos der letzten Jahre haben wir alle mitbekommen. Würde mich interessieren, wie du da einen so ganz anderen Eindruck bekommst.
 
FastEagle107

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[..] da niemand eine gut funktionierende Glaskugel besitzt.
Menschen wollen reisen.
Menschen wollen (müssen) sich treffen.
Sie wollen möglichst wenig Zeit auf dem Reiseweg verbringen.
Sie wollen, dass die Reise möglichst unkompliziert und angenehm ist.
Und Güter müssen (schnell und möglichst günstig) von A nach B kommen.

Soweit ist die Glaskugel ziemlich klar. Alles andere ist hausgemacht und wird je nach Agenda von Politik und Wirtschaft (und äußeren Einflüssen, z.B. Corona) beeinflusst.
Die Zukunft von Luftverkehr ist rosig, .... wenn "wir" wollen.
 

YankeeZulu1

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gerade im Geschäftseiseverkehr wird es eine Delle geben, aber danach wird man feststellen, daß Einiges bis Vieles ohne persönliche Kontakte nicht oder nicht gut geht; keiner weiß allerdings, wie lange die Delle dauern wird.
Worüber ich mir Gedanken mache, ist der Urlaubsreiseverkehr, zB im Hinblick auf die bereits jetzt steigende Zahl der Privatinsolvenzen; gerade da erwarte ich noch so eine Art "großen Knall"; die Kurzarbeitregelungen sind noch nicht ausgelaufen!
Wir werden aus meiner Sicht weniger Gerät am Himmel haben, und somit weniger Personal dafür in der Luft und auch am Boden benötigen. Sch...Situation für rbeitnehmer. Hinzu kommt, daß es etliche Airlines gibt, welche nicht nur ihr Personal vergleichsweise geringer bezahlen, nein - die verschieben oder entlassen ihre Leute in jeder Krise, das ermöglicht Dumpingpreise. und Reisekonzerne suchen Niedrigstflugpreise, und mancher Privatmensch nun mal auch.
DAS macht mir Sorgen um LH, nicht nur die Gewerkschaften und die von denen initiierten Ansprüche und Streiks.
 

koehlerbv

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Eine Kerosin-/Co2 Besteuerung wäre aber aufgrund internationaler Abkommen nur auf hiesige Airlines anwendbar. Das bedeutet, dass ausländische Airlines z.B. haufenweise "Tankering" fliegen, also einfach mit so viel Sprit ex Herkunftsland wie möglich nach D fliegen und daher auch viel mehr verbrauchen (da schwer). Gleichzeitig wäre es dann viel attraktiver, einfach D soweit möglich zu umgehen und über Drehkreuze am Bosporus oder nahen Osten zu fliegen (Kurze Strecke nach D mit wenig Steuereffekt, dann weiter zum Ziel via Bosporus. Ergebnis: viel mehr Strecke, viel mehr Co2, heimische Arbeitsplätze futsch)
Schade, dass immer noch diesen billigen Ausreden geglaubt wird. An der obigen Argumentationskette stimmt doch eigentlich gar nichts.


Die Zukunft von Luftverkehr ist rosig, .... wenn "wir" wollen.
Sicherlich - aber nicht mit den heutigen Rahmenbedingungen und vor allem nicht mit der heutigen Technologie.
 
FastEagle107

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[..] Sicherlich - aber nicht mit den heutigen Rahmenbedingungen und vor allem nicht mit der heutigen Technologie.
Sehe ich genauso.
Die Rahmenbedingungen werden hauptsächlich von "uns" bestimmt. Das meinte ich damit als ich schrieb "alles andere (also auch die Rahmenbedingungen) ist hausgemacht". Und dass die Technologie sich hoffentlich verbessert und weiterentwickelt kann man wohl auch annehmen.

Sehr, sehr vereinfacht dargestellt könnte man sagen, dass "wir" 2 Optionen haben:
A - Flugverkehr wird weiter genutzt und ausgebaut, während "wir" daran arbeiten und forschen die Technologie so zu verbessern, dass sie mit unserem wirtschaftlichen und ökologischem Weltbild im Einklang steht, oder
B - Flugverkehr wird reduziert und durch politische Rahmenbedingungen marginalisiert, um möglichst schnell dem aktuellen Weltbild, hauptsächlich ökologisch, gerecht zu werden.

Option B halte ich für typischen politischen Aktionismus, der hilft in naher Zukunft gewählt oder wiedergewählt zu werden.
Option A ist zukunftsorientiert, weitsichtig und berücksichtigt die Wünsche und Notwendigkeiten der Gesellschaft.
Option A sehe ich als Weiterentwicklung während ich Option B als Stillstand oder Rückschritt betrachte (Achtung: persönliche Meinung, die man sicherlich diskutieren kann und muss).

Für die Lufthansa, sowie jede andere Airline, kann nur Option A der Favorit sein. Daher wäre es ratsam sich als guter Steuerzahler und Arbeitgeber dem Staat zu präsentieren, um die "Rahmenbedingungen" für sich und der gesamten Branche möglichst positiv zu beeinflussen. Im gleichen Atemzug muss der Wille da sein die Technologie voranzutreiben.
Gleichzeitig muss natürlich die Politik ihren Teil dazutun und diesen Weg auch mitgehen und unterstützen. Hier gibt es natürlich mehr oder weniger Reibungspunkte, die auch beim besten Willen der LH evtl. nicht für Option A überwindbar sind. Mehr dazu dann im Politikforum.

Anstelle als Platzhirsch die Branche im Willen und gemeinsamem Ziel zu vereinen und so gemeinsam fuer Option A (evtl. gegen die Politik) aufzustellen, scheint es eher so als wenn die LH die Krise nutzt, um die Konkurrenz zu zerstören. Dafür steigt sie kurzfristig mit der Politik ins Bett und singt das gleiche Lied vom Untergang des Luftverkehrs. Untergehen werden aber nur die kleinen anderen, so dass am Ende die LH alleine dastehen könnte. Vielleicht wird der Topf aus dem man frisst etwas kleiner aber wenn man den Löwenanteil bekommt reicht das ja auch noch.
Speziell, wenn man sich allen möglichen Kosten (Mitarbeitern) entledigt hat und auch weiß, dass der der Topf eher größer, statt kleiner wird.
 
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koehlerbv

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Ziemlich sicher: Option A ist genau nicht der Weg, kurzfristig und ein-/wenigmalig ein Wahlziel zu erreichen. Das mit der Wahl zeichnet sich hierzulande gerade mit der Option C ab: Nichts machen, dummes Zeug labern (Hat ja bisher immer funktioniert) - Arbeitsplätze, Wohlstand, blablabla und zigfach widerlegt. Dazu noch eigene Geschäftsziele, fertig ist - endlich - der Abstieg von denen, die sich als angebliche "Konservative" tarnen und tatsächlich Ichlinge sind.
 
FastEagle107

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Ziemlich sicher: Option A ist genau nicht der Weg, kurzfristig und ein-/wenigmalig ein Wahlziel zu erreichen.
Ja, ich denke auch. Für eine Industrie- und Exportnation der Dichter, Denker, Forscher und Erfinder wie Deutschland ist das allerdings sehr schade.
 
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Schade, dass immer noch diesen billigen Ausreden geglaubt wird. An der obigen Argumentationskette stimmt doch eigentlich gar nichts.
Kannst du irgendwie belegen oder ist das eine rein faktenfreie Behauptung deinerseits? Wäre ja interessant, warum du §24 des Chicagoer Abkommens der ICAO auf einmal für abgeschafft hältst. Oder was sonst an den angeführten Fakten in deinen Augen nicht stimmt.
 

koehlerbv

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Paragraf 24 soll Dein Szenario wie stützen? Die Situation ist doch komplexer als ein angebliches Deutschland gegen die Welt.
 
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