Theo
Astronaut
ESuT titelt aktuell: "Erwartungen nicht erfüllt. Der NH90 hat einen schweren Stand". (Es geht um den TTH, leider hinter paywall). Vll kann ein Abonnent eine kurze Inhaltsangabe liefern?
Die Industrie schreibt die Ausschreibungen mit und bietet die Extras an. Schlucken die zivilen Mitarbeiter der Beschaffungsbehörde diesen Köder, dann dreht sich die Preisspirale im Sinne der Industrie. Der Kunde hat es ja so bestellt und unseren Werbeversprechen vertraut. Da helfen dann auch der Zertifizierungswahn und der Dickicht der Beschaffungsvorschriften. Auf diese Weise hat man ein Zeit-Fenster von einer Dekade. Das zu entwickelnde Produkt soll den technischen Entwicklungsstand der kommenden Dekade haben und ein Entwicklungspotential für weitere. Während sich die Entwicklung der Hardware gut prognostizieren lässt, ist der kritische Faktor die Avionik/Elektronik und die dafür notwendige Software. Die lässt sich für kein Geld der Welt beschleunigen. Die "Banane" muss beim Kunden reifen und diese versteckten Kosten sollten nicht verschwiegen werden. Gibt es dafür keine Gelder, dann kommen zu den Problemen der Faktor Zeit. Beschaffungsgelder müssen für die Entwicklung umgewidmet werden und der Hersteller holt sich die fehlende Rendite beim Support. Die Amerikaner machen es anders. Sie finanzieren Prototypen. Erst dann hat ein Hersteller eine Chance auf eine Serienfertigung.Auch wenn dieses Interview mit Herr Haun von Krauss-Maffei Wegmann mit der NZZ etwas OT ist, weil es nicht um Luftfahrzeuge geht, sind die Aussagen zum Bradley und Puma recht interessant. Da beschreibt er ziemlich gut die ständig nachgeschobenen Forderungen des Militärs und der Politik, die dazu führen würden, dass gewisse Rüstungsgüter "nur am Rande des technisch Machbaren zu bauen" wären Leopard in die Ukraine: Frank Haun ist der Mann hinter dem Panzer
Ähnliches wird sich sicherlich auch beim EuFi, dem A400 und dem NH-90 abgespielt haben. Insofern ist es kaum verwunderlich, dass die Preise nicht zu halten sind.
Zentrale Aussagen von Axel Aloccio, dem Präsidenten von NHIndustries:
Endlich scheint in dem Laden mal einer aufgewacht zu sein! Egal, wer jetzt im letzten Detail Schuld an der Misere ist: Wenn der Hersteller in Bezug auf Kundenzufriedenheit nicht ganz schnell ganz viel Gas gibt, sind die aus dem Segment (Militärischer Hubschrauberbau) für immer raus. In Zeiten einer absehbar längerfristig stärkeren Fokussierung auf Rüstung und einem gleichzeitig absehbar längerfristig eher schwächelnden Zivilmarkt (Treibstoffkosten, Weltwirtschaftswachstum) wäre das sicher nicht besonders schlau.Norwegen: NHIndustries hat nach seinen Angaben Norwegen angeboten, alle technischen Defizite, die Norwegen an dem Muster bemängelt, kostenfrei für den Kunden zu beheben.
Kann eigentlich nur pauschal und mit Vorurteilen behaftet ein BWLer gewesen sein. Ob ein Dipl Ing. so planen würde? Ob ein ex Soldat so planen würde? Letztere sicher nicht. Sind doch ex Soldaten bei bestimmten Unternehmen nicht umsonst sehr umworbende Fachkräfte.[Klar, liegt alles nur an den Lieferketten. Und das schon seit 10 Jahren...
Wer hat bei NHI überhaupt die Ersatzteil-Produktion geplant?
Einer plant das nicht... und so waren da sicher auch ehemalige Uniformträger dabei! Sicher sogar! Und von vielen Feldpostnummern!Ob ein ex Soldat so planen würde? Letztere sicher nicht.
Sehr interessanter und ausgewogener Artikel. Man hebt auch die guten Seiten des Musters hervor. Also mal kein Rundum- Bashing, so wie in Australien, wo man leider berechtigte Kritik kaum noch von Blanko Aussagen trennen kann, die eher den Eindruck vermitteln, man möchte einfach stumpf zu den Amerikanern wechseln (was in Australien gerade eh passiert, siehe auch die Atom- U-Boot Nummer, wo sie die Franzosen rausgekickt haben aus einem bestehenden Vertrag) und sucht irgendwelche Gründe dafür. Die Australische Kritik ist damit für mich kein belastbarer Gradmesser. Da ist zu viel Politik im Spiel.“When we bought the NH90, the manufacturer promised us a requirement for three hours of maintenance per hour of flight,” said Nordberg. “The reality is that the need was closer to 30 man hours per flight hour.”