Jubernd
Testpilot
Irgendwelche "Forscher" werden den Acker wohl kaum sperren. Es gibt nur zwei Ausnahmen: 1.echtes Bodendenkmal bzw Verdachtsgebiet, und 2.Kampfmittel. Mit dem Einsammeln alten Flugzeugschrotts haben sich unsere Vorfahren seit 70 Jahren ihre Lohntüte aufgebessert oder z.B. ihre Gartenlaube beplankt. Nur bei Motoren oder halbwegs noch als solche zu erkennende Flugzeugwracks ist es wie bei Auto-Oldtimern: Wert und Preis sind enorm gestiegen und wecken die unterschiedlichsten Begehrlichkeiten. Für Kleinteile, schon gar nicht, wenn sie durch langes Liegen im Boden oder an der Luft korrodiert sind, trifft das nicht zu. Man sollte hier auch aus Spaß keine Ängste wecken. Seit Kriegsende befinden sich Millionen solcher Teile, von stark korrodiert bis neuverpackt, in Privatbesitz. Bekannte Elektronikversandhändler belebten damit nach dem Krieg erfolgreich ihr Geschäft, wie heute mit ausgesonderter Militärtechnik. In der Nähe von alten Flugplätzen hatte fast jeder Anwohner ein Instrument als Souvenier in der Vitrine, einen Anlasser als Buttermaschine, eine Motor-Laufbüchse als Fruchtpresse und Flugzeug-Lenkgestänge als Tomatenpfähle. Und was heute, nach 70 Jahren, jemand mit so altem Zeug tut, ist ganz allein ihm überlassen. Er kann ihn beim Altstoffhändler abgeben oder im Internet verkaufen. Fragen nach der Herkunft wären purer Unsinn. Einen Versandhaus-Kassenzettel von 1947 braucht niemand aufzuheben.Für den alten oberflächlichen Schrott interessiert sich kein Museum und keine Denkmalschutzbehörde bzw. Landschaftverband. Letzterer hat Hallen angemietet, um all den Scheiss zu lagern, der von Ihresgleichen oder Sondengängern rangeschleppt wurde. Dort vergammeln Funde, die 3000 Jahre in der Erde gelegen haben, innerhalb von Monaten.
Und zu den Absturzstellen: ich kenne Stellen, da macht man besser den Detektor aus, weil er einen Dauerton abgibt. Dort liegen die Blechfetzen an einem Hang auf 100x100m an der Oberfläche. Dafür interessiert sich seit 70 Jahren kein Mensch. Wenn sich kein Sondengänger dafür interessieren würde, wäre das Zeug in weiteren 70 Jahren Staub. So finden viele Funde ihren Weg in Foren und werden diskutiert und identifiziert. Das ist besser, als wenn die Karnickel drüber stolpern, oder? Auf Äckern liegen Cockpitinstrumente und alles, was sonst so eindeutig einem Flugzeug zugeordnet werden kann. Der Bauer sagt:"Mach was Du willst mit dem Kram, aber sieh zu, dass hier nicht irgendwelche Forscher der Acker sperren!"
Also keine unnötige Hektik, nicht mal aus Spaß! Geltende Bestimmungen zum Betreten, Erkunden und ggf. Bergen beachten und gut ist`s. Wer sich für die Klärung von Pilotenschicksalen einsetzen will, sollte sich mit Erfahrungsträgern zusammentun.
Grüße