Junkers-Peter
Astronaut
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Danke, Lennart, für die Ausführungen zu den drei ersten Ju 52. Der enge Zeitrahmen zwischen offiziellem Auftrag und Lieferung beunruhigt mich nicht besonders. Solche Fristen waren z.B. bei RLM-Aufträgen üblich, da es zeitlich weit vorher bereits Absprachen und Angebote gab. Ich denke, das war hier auch der Fall. Der Zeitraum von kaum einem Monat zwischen Auftragserteilung und Einflug ist selbst mit der Ausrüstung mit BMW 132 viel zu knapp.
Ansonsten gehe ich immer noch davon aus, dass die Maschinen nicht umgerüstet worden sind, sondern immer die Piaggio besaßen. Ich werde nochmals Fotos studieren.
Nochmals zu Prien. Danke für die Wetterdaten vom Anfang Mai. Ich kann mir vorstellen, woher die Einlassungen über das Einsinken der Ju 52 stammen. Hans Bongers, hochrangiger Lufthansa-Mitarbeiter, schreibt in seinen Erinnerungen (Bongers, Es lag in der Luft, Econ Verlag Düsseldorf, Wien, 1971) auf S.146:
Noch eine Schilderung habe ich in Hans-Werner Neulen, Deutsche Lufthansa - Der Kranich in Turbulenzen 1939-1945, Stedinger Verlag, Lemwerder 2003 auf den Seiten 153/154 gefunden:
Ansonsten gehe ich immer noch davon aus, dass die Maschinen nicht umgerüstet worden sind, sondern immer die Piaggio besaßen. Ich werde nochmals Fotos studieren.
Nochmals zu Prien. Danke für die Wetterdaten vom Anfang Mai. Ich kann mir vorstellen, woher die Einlassungen über das Einsinken der Ju 52 stammen. Hans Bongers, hochrangiger Lufthansa-Mitarbeiter, schreibt in seinen Erinnerungen (Bongers, Es lag in der Luft, Econ Verlag Düsseldorf, Wien, 1971) auf S.146:
Das wirft natürlich wieder Fragen auf. So schreibt Bongers nur von einer Ju 52 der Lufthansa in Prien.Der schnell improvisierte Arbeitsstab wollte allerdings nicht länger in München [Oberwiesenfeld] bleiben. Auch nicht die Besatzungen der beiden zur Verfügung stehenden Ju 52. Sie fürchteten um ihre Flugzeuge. Der eine Pilot schlug vor, nach Holzkirchen auszuweichen. Dort in der Nähe hatte er sein Haus und seine Familie. Der andere, Sohn unseres Malerfreundes Christof Drexel, wollte in Prien am Chiemsee die Amerikaner erwarten. Fast alle strebten zum Chiemsee. Wir flogen mit einer voll gepackten Ju 52 nach Prien. Der Flugplatz mag für Sportflugzeuge vielleicht gerade noch ausreichen. Für die schwere Ju war der Boden zu weich. Sie sackte nach kurzer Zeit ein und konnte von Pionieren nur durch aufgepumpte große Luftkissen daran gehindert werden, bis zum Rumpf in den Untergrund zu versinken. So haben sie einige Tage später die Amerikaner vorgefunden. Das andere Flugzeug fiel in Holzkirchen in ihre Hände.
Noch eine Schilderung habe ich in Hans-Werner Neulen, Deutsche Lufthansa - Der Kranich in Turbulenzen 1939-1945, Stedinger Verlag, Lemwerder 2003 auf den Seiten 153/154 gefunden:
Diese Aussagen sind insofern in Zweifel zu ziehen, als es z.B. in Prien keine befestigte Landebahn gab, sondern nur eine Grasnarbe. Außerdem werden wohl Nachtschlachtgruppen mit Bü 131 mit einer A/B-Schule verwechselt.Die mündlichen Zeitzeugenaussagen von Manfred von Kardorff unterscheiden sich in einigen Punkten von den bereits 1971 veröffentlichten Memoiren von Hans M. Bongers. Nach Schilderungen von Kardorffs flog er zwei Tage nach Drexel eine weitere Ju 52/3m der DLH von Oberwiesenfeld nach Prien, wo eine einzige Landebahn von rund 300 m Länge vorhanden war und eine A/B-Schule mit Bücker-Eindeckern lag. Die Flugschüler sollten mit diesen Maschinen, unter deren Tragflächen Panzerfäuste angebracht wurden, amerikanische Panzer angreifen. Die beiden Ju 52/3m der Lufthansa senkten sich in den morastigen Boden, aber Bongers wollte seine Flugzeuge ausgraben lassen, um mit ihnen den Flugbetrieb mit Mailand wieder aufzunehmen.