Ich persönlich hab kein Problem mit einem Transponder der dem anderen Verkehr sagt das ich in der Luft bin, sehe aber den Sinn der kostenpflichtigen Zwangsregistrierung nicht. Für Flugsicherheit nicht notwendig. Hier schnappen die Regulatoren wieder mal über...
Mit der Ausnahme von Fahrrädern ist auf der Straße jedes Fahrzeug registriert (Kennzeichen). In der Luft ist das in der Mann tragenden Fliegerei genauso.
Du hast Recht, wenn Du behauptest, dass die konkrete Flugsicherheit durch ein Kennzeichen auf einem Multicopter nicht verbessert wird. Aber im Falle eines Unfalles/Absturzes des Multicopters (egal ob mit oder ohne Personenschaden in der Luft oder am Boden) wird man den Eigner des Multicopters nur anhand eines Kennzeichens sicher ausfindig machen können.
Vor einigen Monaten (letztes Jahr?) ist auf der A2 bei Braunschweig eine Phantom auf den Mittelstreifen gestürzt. 2 Meter weiter links oder rechts, und sie wäre in den laufenden Verkehr gefallen und hätte dort mit hoher Wahrscheinlichkeit einen schweren Unfall verursacht. Stell Dir jetzt mal vor, Du säßest in einem dieser daran beteiligten Fahrzeuge. Würdest Du ein "Oh, tut uns leid, wir können den Besitzer der Phantom leider nicht ausfindig machen. Sehen Sie doch zu, wie Sie mit ihren eigenen Versicherungen klar kommen" akzeptieren?
Selbst als "Fußgänger" bzw. PKW-Fahrer würde ich schon eine Registrierung befürworten.
Wenn man sieht, was so alles an grossen Vögeln in der Luft ist, dann sind zumindest kleinere Hobby-Drohnen schlicht ein vernachlässigbares Problem
Wenn Du die leichten Knochenstrukturen sowie Gewebe und Federn von Vögeln mit den Metall- und Kohlefaser-/Kunststoffstrukturen von Multicoptern vergleichen möchtest, googel doch mal nach "Bird Strike Helicopter"-Bildern.
Und übrigens gibt es zumindest für Zugvögel berechenbare Vorhersagen für Piloten (sog. BIRDTAMs) sowie Karten der gewöhnlichen Brutgebiete, in denen ebenfalls gewisse Flugregeln gelten.
So kann ich als Pilot das Risiko zumindest minimieren (wenn auch nicht ganz ausschalten).
Vögel haben aber auch einen gewissen Selbsterhaltungstrieb, so dass sie zumindest normalerweise auch motorisierten Luftfahrzeugen ausweichen. Leider kommt es trotzdem immer wieder mal zu etwas unschönen Zusammenstößen.
Aber für Multicopter gibt es weder Vorab-Informationen über mögliche "Zuggebiete" noch haben die Dinger (derzeit) einen eingebauten Selbsterhaltungstrieb, der sie z.B. vor einem mit 100kt (immerhin fast 170km/h) entgegenkommenden Rettungshubschrauber ausweichen lassen würde.
Ich bin mir nicht sicher, ob manche von Euch Nicht-Piloten überhaupt einen Eindruck davon haben, wie filigran Luftfahrzeuge (insbesondere die der sog. Allgemeinen Luftfahrt) gebaut sind und wie wenig das mit Automobilbau zu tun hat.
Leider hat bisher auch niemand (meines Wissens nach) mal wirkliche Crashtests zwischen Hubschrauber und Multicopter durchgeführt, so dass ich also auch keine valide Basis für meine Befürchtungen habe.
Aber ich möchte auch nicht der erste sein, dem so ein Multicopter mal wirklich in den Heckrotor rauscht (auch wenn ich mich da jetzt wiederhole).
Denn es ist nicht nur das Recht des Multicopter-Piloten, sich im Luftraum G aufzuhalten, sondern auch meines als Heli-Pilot.
Und ich kenne die Regeln da oben aufgrund meiner Ausbildung und bestandenen Prüfungen. Das wiederum können nicht alle MC-Piloten von sich behaupten.
Und da wo sich Rechte überschneiden, muss es Vereinbarungen geben, die beiden Seiten helfen, auch wenn sie teilweise auf beider Kosten umgesetzt werden müssen.
Aber gegen das einfache "Ich kann das also mach ich das, weil das mein gutes Recht ist" wehre ich mich vehement.
Spartacus