Nach dem ich nun mehrer Stunden mit der Iwata geübt habe komme ich gegenüber der Infinity zu folgenden Überzeugung.
Die Iwata ist etwa doppelt so teuer, bei den Ersatzteilen schaut es noch viel negativer aus! So kostet eine Infinity Nadel um die 9 .-Euro, die der Iwata um die 30,- Euro!
Reinigung:
Der Aufbau, was entscheidend bei der Reinigung ist, geht klar an die deutsche Produktion.
Ein großer Trichter zur Nadeleinführung, das schnelle Ab- und Aufschrauben des Quick Fix (hintere Kappe), die viel leichtere Montage des Hebels und die Möglichkeit den Farbtopf abzuschrauben (geht eben bei der Iwata nicht) erleichtern das Zusammen- und Auseinanderbauen.
Beim Aufschrauben des Hinterteil der Iwata muss man schon ein bisschen das Loch suchen, um das Ende der Nadel einzufädeln, da hätte sich auch prima ein Trichter gemacht (mit wenig Geschick lässt sich das aber selber machen).
Weiter wird die Selbsthemmung der Farbeinstellschraube durch ein zähes Fett erreicht, daher sollte man das Hinterteil nicht mit ins Ultraschallbad ….geben.
Einzig der unterbrochene Nadelkanal der Iwata erleichtert gegenüber der Pistole von H&S die Reinigung der Nadelführung.
Da fällt mir der Schlagbolzentausch während der Militärzeit ein, alles auf Zeit, im dunklen, auf dem Rücken, mit nur einer Hand…. mit der Iwata wäre man da im Vergleich zur Infinity sicher auf verlorenem Posten und ein Anschieß vom Spieß wäre sicher. Aber beim Modelbau hat man ja Zeit und keinen Spieß! ;)
Handhabung:
Weshalb die Farbvoreinstellung bei der Micron B eine Skala hat erschließt sich mir nicht, zumal eine Markierung zur Orientierung fehlt. Gerade da bei ihr diese Voreinstellung nicht als Quick Fix ausgelegt ist, wäre die Replizierbarkeit schon vorteilhaft.
Die Vorspannkraft der Hebelfeder lässt sich bei der Micron nur verstellen, wenn das Endstück abgeschraubt wird, dies kann man sich bei der Infinity trotz des viel leichteren Ab- und Anschraubens ersparen. Die H&S hat eine Aussparung im Hinterteil durch das man auch die Nadel losschrauben und nach vorn rausziehen kann (natürlich nach dem entfernen der Düse..).
Die Nadelkappe der „Japanerin“ überzeugt mich sehr, kennt man die Form zwar schon von neueren Badger Produkten, aber ist sie viel feiner gefertigt und das erleichtert die Orientierung am Modell doch ungemein.
Dagegen habe ich die Kappe der Infinity nach der zweiten verbogenen Nadel gegen die Evolution Kappe getauscht! Beim Einstecken in eine Airbrushhalter ist die ursprüngliche Kappe kein Schutz.
Bis jetzt spricht eigentlich alles gegen den japanischen Import und mich stört zudem auch noch das die Pistole nicht so „Satt“ in die Airbrushhalter passt. Da habe ich mich schon mehrmals erschrocken, als das Ding etwas nachrutschte.
Aber im Modellbau Zählt das Ergebnis, nicht wie mühevoll der Weg dort hin war!
Einen Quantensprung habe ich nicht erwartet und der ist auch nicht bis dato eingetroffen. Die Iwata ist im Spritzbild nach meiner Meinung der Infinity nicht überlegen, man kann mit beiden wunderbare Farbübergänge erzeugen, die auch dem Maßstab 1:72 und 1:144 zur Ehre gereichen. Aber die Spritzkunst fängt meines Erachtens erst mit Flecken und Mäandern an. Und in dem Bereich wollte ich die Iwata immer benutzen. Noch fehlt mir die Übung um endgültig zu urteilen, aber eines hat sich schon herauskristallisiert. Wenn bei den Flecken keine der Farbspritze die „Nase“ merklich vorne hat, so empfinde ich bei den feinen Mäandern die Iwata etwas länger konstanter im Farbfluß (bei gleicher Farbe…!). Für ein feines Mäander (Strichstärke > 0,5mm) ist wohl noch viel mehr Übung nötig, wobei ich allerdings bezweifle das es überhaupt geht.
Das alles ist natürlich meine eigene subjektive Ansicht und hegt nicht den Anspruch das es in allen Fällen so ist!