Klassenkampf ... oder vielleicht doch nicht!

Diskutiere Klassenkampf ... oder vielleicht doch nicht! im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Genau das bedeutet es eben nicht. Es ist nur eine Empfehlung. Ob und inwieweit Eltern sie bei ihrer Entscheidungsfindung beherzigen wollen...
EDCG

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Das würde bedeuten, man überließe weitgehend der Lehrerschaft die Entscheidung.
Genau das bedeutet es eben nicht. Es ist nur eine Empfehlung. Ob und
inwieweit Eltern sie bei ihrer Entscheidungsfindung beherzigen wollen,
ist einzig ihnen überlassen. Sie können sie auch einfach ignorieren.
Die Entscheidung treffen nur die Eltern. Die Empfehlung ist nur ein
(im Idealfall) guter Rat. Gegeben von Leuten, die die Schüler (als
Schüler) besser kennen, hundertfache Vergleichsmöglichkeiten
haben und von keinen Wunschvorstellungen o.ä. beeinflusst sind.
 

Reinhard

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Handgranatenwerfen bei den LSK/LV war ein besonderes Highlight!
Erstens war es selten.Und zweitens funktionierte es selten wie geplant.
F-1 gabs aber eigentlich nicht,und "richtige" RGD-5 auch nicht.
 
dejavu

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Weida
Genau das bedeutet es eben nicht. Es ist nur eine Empfehlung. Ob und
inwieweit Eltern sie bei ihrer Entscheidungsfindung beherzigen wollen,
ist einzig ihnen überlassen. Sie können sie auch einfach ignorieren.
Die Entscheidung treffen nur die Eltern. Die Empfehlung ist nur ein
(im Idealfall) guter Rat. Gegeben von Leuten, die die Schüler (als
Schüler) besser kennen, hundertfache Vergleichsmöglichkeiten
haben und von keinen Wunschvorstellungen o.ä. beeinflusst sind.

Egal wie - der Zeitpunkt ist hier das Problem - es ist nämlich der absolut Falsche !

Aber das ist nicht Alles, das ist es nicht Allein - das ist ja nur ein Teil des völlig veralteten 3gleisigen Schulsystems ! - dies Problem ergibt sich nur daraus.
Ein eingleisiges, einheitliches Schulssystem mit großem Wert auf gute Allgemeinbildung, Wahlfächern und der Möglichkeit der SPÄTEREN Entscheidung (also nach 8-10 Jahren)ob weiter mit lehre, Abi, Studium.
Das Ziel darf nicht sein, Kinder in gut, weniger gut und schlecht einzuteilen, sondern ALLEN ein Mindestmaß an (hoher!)Allgemeinbildung zu vermitteln.
Nach nur vier Jahren Schule (wo auch noch nicht gerade viel gelehrt wird) bereits eine Klassifizierung des Lernvermögens ( welches sich ja noch entwickelt - und das sehr unterschiedlich!) und Vorentscheidung des künftigen Lern/Ausbildungsweges: DAS ist absolut veraltet, das ist eben Wilhelminisch.
Das dann dabei noch jedes Bundesland seine eigene Suppe köchelt - das ist dann schon Mittelalter.
Nein, darauf kann man nicht stolz sein, das ist nicht vorzeigbar.

Ich weis, ist schon etwas weit weg vom Thema - aber seit ein paar Seiten fliegen hier ja auch nur noch Handgranaten :D
 
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Foxi

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Handgranatenwerfen bei den LSK/LV war ein besonderes Highlight!
Erstens war es selten.Und zweitens funktionierte es selten wie geplant.
F-1 gabs aber eigentlich nicht,und "richtige" RGD-5 auch nicht.
Richtige RGD-5 hatte ich zu Hauf in meinem Munilager und auch geworfen bzw gesprengt. An F1 in unserem Bestand kann ich mich auch nicht erinnern. Aber die tolle Stielhandgranate die hier schon erwähnt wurde hatten wir auch, allerdings nur im Kampfsatz.
 
radist

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Richtige RGD-5 hatte ich zu Hauf in meinem Munilager und auch geworfen bzw gesprengt. An F1 in unserem Bestand kann ich mich auch nicht erinnern. Aber die tolle Stielhandgranate die hier schon erwähnt wurde hatten wir auch, allerdings nur im Kampfsatz.
Also an regelmäßiges Handgranaten werfen im JG-2 (1979 bis 1983) kann ich mich gut erinnern, wurde beben dem alten Justierstand gemacht (da wurde auch mit der Pistole geschossen). Hat immer gut funktioniert und auch Spaß gemacht, da man die Dinger hinterher nicht (wie die Pistole) reinigen musste:FFTeufel:
Ärger gab es nur einmal, als wir einen Stahlhelm über die Handgranate gelegt haben und mittels einer langen Schnur (HG war fixiert) den Splint raus gezogen haben - wir wollten mal sehen, wie hoch der Helm fliegt...
Gab dann mächtig Anschiss - aber nach der Höhe haben auch alle gefragt.
 
Howy-1

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Ärger gab es nur einmal, als wir einen Stahlhelm über die Handgranate gelegt haben und mittels einer langen Schnur (HG war fixiert) den Splint raus gezogen haben - wir wollten mal sehen, wie hoch der Helm fliegt...
Gab dann mächtig Anschiss - aber nach der Höhe haben auch alle gefragt.
Und, wie hoch war's denn? Und wie sah der Blechhut danach aus?

LG Dirk
 
nerbe

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Lustiger war die Variante mit Stahlhelm auf dem Kopf und oben drauf die kleine Angriffshandgranate gezündet. Bischen ne Mutprobe.

Gruß...

Da fällt mir etwas ein mit dem lustige Ei. Handgranatenwurfübung in der Grundausbildung und ein Major nörgelt ewig an einem Soldaten herum und der ist zunehmend genervt. Als der dran ist, zieht der cool ab und feuert die Kinderüberraschung easy in den Unterstand des mies gelaunten Übungsoffiziers. Weil es dort unten aber so dreckig und matschig nass war, gab's eine riesige Sauerei in dem Unterstand und der Soldat (mein Kumpel) durfte 2 Tage lang die Klamotten des Majors reinigen und sich dabei jede Menge "aufmunternde" Worte anhören.
 
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mirage

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EDVE
Lustiger war die Variante mit Stahlhelm auf dem Kopf und oben drauf die kleine Angriffshandgranate gezündet. Bischen ne Mutprobe.

Gruß...

Da fällt mir etwas ein mit dem lustige Ei. Handgranatenwurfübung in der Grundausbildung und ein Major nörgelt ewig an einem Soldaten herum und der ist zunehmend genervt. Als der dran ist, zieht der cool ab und feuert die Kinderüberraschung easy in den Unterstand des mies gelaunten Übungsoffiziers. Weil es dort unten aber so dreckig und matschig nass war, gab's eine riesige Sauerei in dem Unterstand und der Soldat (mein Kumpel) durfte 2 Tage lang die Klamotten des Majors reinigen und sich dabei jede Menge "aufmunternde" Worte anhören.
Ich vermisse den Smily. Was gibt es denn noch so aus dem Märchenreich?:FFTeufel:
 

schrammi

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Eventuell können wir jetzt wieder die Kurve zum Thema bekommen, sonst mache ich zu wegen ausdiskutiert...
 
modelldoc

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Alien
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Erkenntnis

In der DDR gab es bei dem mehr oder minder gefühlten Klassenkampf noch eine besondere Stilrichtung, den (politischen) Witz.

Während manch einer sogar offiziell verbreitet wurde um eine Art Überlegenheit darzustellen, waren andere eher "undercover".

Keiner kannte sie (offiziell), niemand erzählte sie (offiziell) aber (fast) alle schmunzelten oder nickten dazu.

Wie zum Beispiel bei diesem hier:

Was haben die DDR und eine Champingnonzucht gemeinsam?

Alles.
Es entwickelt sich alles im dunkeln, wenn mal ein heller Kopf hochkommt, wird er abgesägt und von oben kommt nur,
Mist.

In diesem Zusammenhang würden mich auch mal interessieren, wie war (auch im militärischen Bereich) die Witzkultur beim Klassenfeind, nur die bekannten Ostfriesen- und Blondinenwitze oder auch "klassenkämpferische" wie in der DDR?

modelldoc
 
nerbe

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Eigentlich zurück zum Thema.....

Nein kein Smiley, war eben so. Es gab noch blödere Spiele mit den Dingern.

Immerhin müsst Ihr bedenken, das wir 1,5 Jahre dort meist eingesperrt waren. Ich war 6x zu Hause in der Zeit und 4x für paar Stunden im Ausgang. (Könnte sein, das ich in der Zeit öfter im Arrest war) Da kommt einiges an Frust zusammen und Blödheiten sind dann zusammen mit Alkohol und Gruppendynamik nicht weit.

Dieser Klassenkampf spielte sich eben in der NVA sehr auf dem Rücken der einfachen Soldaten ab. Aber auch die Unteroffiziere und Offiziere hatten es nicht leicht. Die kamen in unserer speziellen Einheit auch nicht so oft nach Hause. Die Scheidungsrate unter den Berufssoldaten der NVA sagte darüber genug aus.

Klassenkampf im persönlichen kann man das wohl nennen.

Ich habe in den 18 Monate junge Männer frisch verheiratet kennen gelernt, die völlig demoralisiert, am Ende der Dienstzeit allein, ohne Frau und Kind da standen. Dafür hatte der Kerl dann auch 1 Woche Sonderurlaub zur Versöhnung bekommen und einen Tag frei für den Scheidungstag.

Da hatte ich es gut, einmal war ich sogar für ein paar Stunden illegal zu Hause, abgehauen aus dem Ausgang, es war Heiligabend, am Nachmittag....

Was meint Ihr, was wir an den Klassenkampf gedacht haben und wer unsere gefühlten "Feinde" waren.
Über die anderen Sachen haben wir aber dann auch nachgedacht, zumindest, wenn wir unter wirklich dicken Kumpels waren, den wir trauen konnten. Geschossen hätte wir damals vermutlich nur, wenn einer auf uns geballert hätte. Bei mir vermutlich sogar mit nur mäßigem Erfolg, denn ich verbrachte meine Wehrdienstzeit hauptsächlich hinter diversen Funkgeräten und rhythmische Bewegung hatte ich nur auf meiner Morsetaste. Und überhaupt haben wir hormongesteuert mehr übers Vögeln nachgedacht, als über andere Gewalttaten.

Gruß...
 
nerbe

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Schnelle Antwort.....der politische Witz war DAS Ventil. Vermutlich sogar geduldet. Man vermutete die größten Witzproduzenten sogar in den prominentesten politischen Riegen.

Uns hatt's im Frust oft geholfen und man konnte die Witzchen sogar seinen Vorgesetzten erzählen.

Waffe im Klassenkampf waren sie für uns nicht.

Gruß...
 
Nummi

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EDBQ und EDAY
Ich kann den Beitrag #44 vonI/JG8 fast so unterschreiben, nur war es bei mir ein paar Jahre spaeter. Mich hatte keiner in die Partei gezwungen. Ich war damals der Meinung das nur ueber diese Schiene etwas zu aendern sei. (mag heute naiv klingen) Das es Probleme gab war uns bewusst. Es wurde auch bei uns sehr offen mit dem Politnik darueber diskutiert. Diese Offenheit hatte mich anfangs ueberrascht, da man "draussen" seine Zunge besser im Zaum zu halten hatte... Die "Wende" hatte mich dann doch kalt erwischt. Da brach auf einmal mein ganzes Weltbild zusammen. Ich hab dann auch konsequent am 02.10.90 die Uniform ausgezogen. So richtig heimisch bin ich in dieser "neuen" Republik nie geworden, obwohl ich dank meiner fundierten Ausbildung in der DDR problemlos meinen toalen Neuanfang im zivilen Arbeitsbereich gemeistert hatte. Da bin ich sozusagen im Laufe der Jahre ueber 116 Laender nach Kasachstan gefluechtet und muss heut Pipelines putzen:TD: Dafuer kann ich aber noch AN2, Wilga und Yak 18A fast zum Nulltarif fliegen, ist fast wie frueher...;)
Zum Thema Witze. Da gab es meist die Honecker, Breschnew, Reagen Witze. Allerdings kam Erich dabei nie gut weg...:D
 
dejavu

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Weida
Ja, der Witz war in der DDr eine eigene Sache, eine eigene Kultur.

Ein Beispiel:

Günther Mittag kommt zurück von Dienstreise in der BRD.
Honecker empfängt ihn und fragt gleich:
Sag mal Günther - ist das denn wirklich so toll da drüben im Westen ?
Und Günni antwortet:
Ach Mensch Erich ! - ist alles Quatsch. Alles genauso wie bei uns auch: Für Westgeld bekommste einfach Alles !

Das war einerseits ein Witz (welcher nicht zu laut ausgesprochen werden durfte) - andererseits aber eben auch Stück Realität.
 
marmel69

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Die "Wende" hatte mich dann doch kalt erwischt. Da brach auf einmal mein ganzes Weltbild zusammen. Ich hab dann auch konsequent am 02.10.90 die Uniform ausgezogen. So richtig heimisch bin ich in dieser "neuen" Republik nie geworden, obwohl ich dank meiner fundierten Ausbildung in der DDR problemlos meinen toalen Neuanfang im zivilen Arbeitsbereich gemeistert hatte.
Zu Diesem Thema hätte ich etwas, was uns endlich wieder zu dem eigentlich von mir angedachten Grundgedanken zurückführt.

Genau dieses geschichtsträchtige Datum war auch der erste Tag an dem ich dienstlich Kontakt zu meinem ehemaligen Klassenfeind aufgenommen habe (musste)!:FFTeufel:
Eines vorweg: als BGS-Beamte hatten wir ja bekanntlicherweise den Kombattantenstatus (bewaffnete Einheit gem. der diversen Konventionen), ergo durften wir, dienstlich und somit auch bewaffnet, nicht das Gebiet der DDR betreten, da das nach dem Vier-Mächte Abkommen so nicht erlaubt war.
Nun war es aber doch so weit.
Am Morgen des 01.10.90 überfuhren wir am Checkpoint Alpha (Grenzübergang Marienborn-Helmstedt) die innerdeutsche Grenze.
Das war schon unheimlich. Wir waren eine Kolonne von einigen Hundert Polizeifahrzeugen, das war schon ein großartiger Anblick.
Wasserwerfer (WaWe's), gepanzerte Sonderwagen (SW's), "Bullys" und "Wannen" (GruKW's), usw., usw..
Wir wurden am Kontrollpunkt der Grenztruppen sehr frostig in Empfang genommen und dann nahezu ohne Verzögerung durch den Checkpoint gelotst, ohne kontrolliert zu werden. Ein Novum für mich.
Wir wurden von der Beschaubrücke durch einen GreSo gefilmt.
Dann fuhren wir auf der "Interzonenautobahn" gen Berlin.
Da alle Polizeiunterkünfte in Berlin ausgebucht waren (es wurden aus allen Bundesländern Kräfte zur Unterstützung eingesetzt) war unser Zielort Basdorf in Brandenburg.
Dort war eine Polizeiunterkunft der kasernierten VoPo, wo u.a. auch wehrpflichtige ihren Dienst ableisteten.
Jetzt kommt der Bezug zum Klassenkampf.
Wir waren eigentlich sehr guter Stimmung und haben uns auf den kommenden Abend und die Feierlichkeiten zur anstehenden Wiedervereinigung gefreut.
Aber als wir in die Kaserne einfuhren, erwartete uns die vollkommene Eiszeit und das Chaos!
Die Kaserne selbst (heute übrigens die Landespolizeischule Brandenburg) war die übliche Platte und eigentlich recht neu.
Aber in den Gebäuden selbst?
Überall Müll, die Toiletten bis zum Rand vollgesch...., Haufen von zerschlagenen Möbeln und bergeweise Uniformen, Lehrbücher und sonstige ehemals dienstliche Utensilien der VoPo.
Wir konnten uns zuerst keinen Reim darauf machen, denn "Wir kamen doch in Frieden!":confused:
Dann hat sich aber doch einer der wenigen verbleibenden VoPo's unserer erbarmt und uns aufgeklärt, was der Grund dieses komischen Empfanges war.
Ich hätte es eigentlich wissen müssen, aber wir hatten alle nicht dran gedacht.
An diesem Morgen wurden alle Wehrpflichtigen und Unteroffiziere, eigentlich fast alle, zum Rapport gerufen.
Fast alle wurden entlassen und von ihrer Dienstpflicht "befreit".
Den Wehrpflichtigen hat das meistens gepasst, nicht aber dem Stammpersonal.
Die hatten nun ihrer Meinung nach eine ungewisse oder keine Zukunft mehr.
Anmerkung!
Viele wurde dann natürlich doch übernommen, denn auch nach der Wende wurden Polizisten gebraucht.

Also haben wir dann mit einer bedrückten Stimmung Quartier bezogen.
Aber wir waren schon einiges gewohnt, somit hatten wir kein Problem damit unseren Schlafsack auf dem Boden auszubreiten. Denn in den Betten wollte garantiert keiner schlafen.
Wir hatten aber erstklassige Fouriere, Einsatzköche und auch unser Spieß war von der fähigen Sorte.
Somit wurde die Lage abgemildert.
Das Essen aus unserer Einsatzküche war dann schon wieder, dank des Weltklassekochs KoKo (Koch mit dem Namen Koch) wie gewohnt gut.

Hier ein Bild von den in Basdorf eingefallenen Westhorden!

Der nächste Tag folgt als neuer Post!
 
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Der 02.10.90

Der Zweite Tag fing eigentlich wieder ganz schön an.
Das Wetter war toll, unsere Stimmung war nach dem guten Frühstück auch wieder gerettet.
Vor uns lag "Der Tag!". Bzw. die Nacht der Wiedervereinigung.:HOT:
Wir habe so ziemlich alle Orte des Speckgürtels um Berlin mit unserer "imperialistischen Polizeihorde" aufgeschreckt!:FFTeufel:
Das war schon ein geiles Gefühl.
Die Bürger standen auf und an der Straße und haben uns bejubelt, wie man es eigentlich nur aus Propagandafilmen der "Deutschen Wochenschau" kannte.
Puuh, das ging runter wie Öl. Die Leute waren uns also doch freundlich gesonnen.:engel:
Auch an der Bonzensiedlung in Wandlitz sind wir von unserem VoPo-Streifen-/ Kradführern gelotst.
"Wasser predigen und Wein trinken!" Ja, ja. So waren sie, die Höheren Herren der DDR!:D
Dann kamen wir am Reichstag an, dem Ziel-/ und Einsatzort von uns.
Ich war zum ersten Mal in Berlin.:HOT:
Vorher hätte ich nur mit besonderer Erlaubnis des Anbteilungsführers (Kommandeurs) dorthin reisen dürfen, weil wir als BGS-Beamte ja immer ein Ziel für die Schergen des MfS gewesen sind. (zumindestens in den Köpfen einiger Bedenkenträger):?!

Das Bild zeigt mich mit einigen Kollegen an unserem Sammelplatz auf der Rückseite des Reichstages. (ich bin der mit der komischen 80'-er Frisur (Strähnchen) und "Popelbremse", der am Bully lehnt)
Gleich geht die Party los! Yeah!
 
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2. und 3. Tag

Die Nacht der Nächte stand nun an!

Wir waren direkt am Brandenburger Tor eingesetzt. Zuerst nur auf westlicher Seite, denn bis Mitternacht gab es ja noch zwei Staaten.

Wir wollten ein Paar Bilder von uns unter dem Tor machen, was uns aber von einem Offizier (dem Einsatzleiter der dortigen VoPo) mit dem Hinweis auf den o.a. "Status Quo" verweigert wurde!:confused:
Wir waren schon wieder düpiert!
Freuen die sich denn nicht auch?:eek::mad::confused:
Was war denn das für ein Spinner, wir sind doch nun ein Volk?
O.K. ich bin vielleicht etwas naiv, aber wir kamen wirklich in freundlicher Absicht und hatten nichts böses ider gar politisches im Sinn!
Wir haben uns nur auf die Feier der ersten unblutig und auch erfolgreich beendeten Revolution, die vom deutschen (DDR) Volke ausging, gefreut.
(vielleicht gab es früher schon eine, aber dann habe ich in Geschichte gepennt!):D
Aber egal, wir haben uns gefreut und die Bürger aus allen Ländern der Welt auch!
Die Feier ging los und das war eine absolut geile Stimmung vor Ort.
Das kann man nicht mit Worten beschreiben. Gänsehaut pur!
Ich hatte zwar schon vorher einige Züge mit Flüchtlingen aus der Prager Botschaft (in Ahrweiler) im Empfang genommen. Aber dieses Gefühl war noch viel schöner. Man spürte direkt, dass "Hier und Heute" Live Geschichte geschrieben wird.
Die ganze Welt sieht auf uns und wir sind endlich einmal nicht mehr die "Bösen" Deutschen!
Es wurden etwa 1-Mio. Besucher erwartet, ... gekommen sind aber annähernd 1,5 - 2 Mio.
Der Platz war brechend voll.
Die Stunde Null schlug und die Wiedervereinigung wurde auf den Stufen des Reichstages von den Politikern und vorm Tor von dem Rest zelebriert.

Plötzlich kam der oben beschriebene Offizier der VoPo auf uns zu, schüttelte uns die Hand und sagte, dass wir nun ein Volk wären!
Was war dass denn jetzt!:confused:
Egal, wir waren guter Laune und haben uns mit dem ehemaligen Klassenfeind "fraternisiert".
Die anderen VoPo's waren ebenfalls gut drauf und wir haben den Rest der Nacht gut zusammengearbeitet.
Es war dann nämlich so voll auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor, dass die dortigen Absperrungen zurückgenommen werden mussten, um eine Panik und Verletzte zu verhindern.
Wir mussten nun direkt an der Treppe vor den Politikern Stellung beziehen und diese vor den Menschenmassen schützen.
Diese wollten denen ausnahmsweise mal nicht an die Wäsche, sondern jubelten "Helmut, Helmut,etc.!"
Dieser und der andere Helmut (Schmidt), Genschman, Brandt und die anderen "Elite-Politiker" waren ebenso gut gelaunt wie wir, nur hatten die schon einiges Intus.
Alle (egal welcher Partei sie angehörten) lagen sich in den Armen und haben die Stimmung genossen.
Das war ein seltenes Bild. Alle friedlich zusammen und Blau!
Ich bin Stolz, dass ich mit dabei sein durfte!:TOP::TOP::TOP::TOP:

Am Abend des 03.10.90 hatten wir dann zum ersten mal Kontakt mit dem "typischen Berliner Störer" aus der Kreuzberger Szene!
Der Ort des Showdowns war der von diesen neu entdeckte Alex.
Das war ein heißer Abend, an dem der eine oder andere Mercedes in "Feuer und Flamme!" aufging.
Aber das kennen die Berliner ja auch heute noch!:FFTeufel:
Alles in Allem waren das aufregende Tage mit tollen, wie auch negativen Eindrücken. Ich will das alles aber niemals mehr missen!

Hier bin ich mit einigen Kollegen in der Nacht der Nächte vor dem Brandenburger Tor zu sehen. Ich bin der einzige, der nicht friert!:D
Aus den o.a. Gründen konnten wir erst später auf die andere Seite der Absperrung!
 
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HaKo_xf

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@fliegers

Du hast mich zwar zitiert, aber deinen Kommentar dazu verstehe ich dann doch nicht so wirklich.:confused:
Wir sind doch völlig einer Meinung. :TOP:
Ich hatte geschrieben, dass das Thema nicht auf einen bestimmten Personenkreis ( die Soldaten ) beschränkt werden sollte. :TD:

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HaKo_xf

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@tucano hat geschrieben.....

Kinder, die keine warme Mahlzeit bekommen...

Du hast recht.
Das liegt aber nicht an unserem Staat und auch nicht am Gesellschaftssystem.
Ich war in meinen über 40 Polizeidienstjahren häufig mit diesem Problem konfrontiert und kann daher sagen:

In viel zu vielen Fällen liegt es an verantwortungslosen Eltern, denen der stetige Nachschub an Spirituosen und der neueste Flachbildfernseher wichtiger sind als das Wohlergehen ihrer Kinder.
Die SozialarbeiterInnen des Jugendamtes konnten ein trauriges Lied davon singen.

Übrigens , dieses Problem beschränkt sich nicht auf die sogenannten "sozial schwachen".
Auch in "besser gestellten Kreisen" werden Kinder vernachlässigt.
Dies geschieht dann mit viel Taschengeld, mit dem mangelnde elterliche Zuwendung kompensiert werden soll.

"Warum geht unser Kind klauen, wir geben ihm doch alles"???

mfG, Nobby
 
marmel69

marmel69

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Bitte mehr Geschichten und weniger Grundsatzdiskussionen über unser Schulsystem, Handgranaten, o.ä.! Danke!;)

P.s. ich will ja nicht motzen, aber ein paar echte Geschichten mehr wären doch schon netter, als die ellenlange Diskussion über Schulsysteme.
Ich finde, dass dieses Thema ausreichend behandelt worden ist. Auch das Thema mit den Handgranaten ist umfassend geklärt.

Habt Ihr denn nichts erlebt?
Wo sind die Fotos?
 
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