Klemm-Fieber

Diskutiere Klemm-Fieber im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Die Sport-, Schul- und Reiseflugzeuge der Firma Klemm aus Böblingen gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den Klassikern der Luftfahrt Hanns...
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Alien
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Die Sport-, Schul- und Reiseflugzeuge der Firma Klemm aus Böblingen gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den Klassikern der Luftfahrt Hanns Klemm – Wikipedia. Mich wundert, dass es so wenige davon als Modelle gibt.

Durch zwei Bauberichte in Klemm Kl 25D, D-ESEK Liesel Bach – Huma 1:72 und Klemm Kl 35D Spezial, D-EDEX Wolf Hirth – Huma 1:72 animiert, will ich hier über weitere Klemms berichten. Zunächst mal eine Kl 35 und dann eine Kl 25/20. Da ich gesehen habe, dass man durch Variation von Motor und Leitwerk rasch weitere Varianten bekommt, könnte es sein, dass ich in diese Richtung noch etwas nachschiebe.

Beginnen will ich mit einer weiteren, speziellen Kl 35:

Klemm Kl 35D, D-EDOD, Liesel Bach
Die Bausätze von AZ Model und Huma für die Kl 35 wurden in 1/72 Klemm KL 35B – AZ-Model bereits vorgestellt hier z.B. im direkten Vergleich: 1/72 Klemm KL 35B – AZ-Model.

Meistens ist es ja so, dass man erst beim Bauen vollends dahinterkommt, was jetzt wie gut gelungen ist. Dem will ich mich im Folgenden auch widmen.

Eine Spezialität des AZ-Model-Bausatzes ist die, dass die Bauanleitung eine völlig andere Nummerierung der Teile verwendet als die auf dem Gussast vorhandene.


 
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Im Vergleich zu Huma ist der AZ-Bausatz viel detaillierter. Verglichen mit dem Original ist das immer noch viel zu grob, aber besser als nichts (Huma). Die Instrumentenbretter kann man lassen, wie sie geworden sind, da sie tief im Rumpf verschwinden. Zur Übung habe ich probiert, die Instrumente mit Metallicfarbe vom Brett abzusetzen und mit dem Zahnstocher noch ein wenig gelbe Ränder aufzubringen.



Egal ob Ätzteile oder Decals, wie hier, frage ich mich immer wieder, was das soll? Die Dinger sind im Vergleich zu den Sitzen, die ins Cockpit passen, immer viel zu groß. Also bleibt nur Selbermachen mit lackiertem Klebeband und Silberstift.

 
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Alien
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Damit der Propeller mit einer Kanüle später gut gelagert werden kann, erhielt die Nase ein Stückchen Gussast.



Wie bei Huma gibt es Hohlkehlen für den Flugelanschluss am Rumpf! Im Vergleich zu Huma fallen auch die besseren Gravuren auf.



Vor dem Anbringen des Seitenleitwerks, hat dieses noch Material für Steuerhörner bekommen (die noch zugeschnitten werden müssen).

 
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Swordfish

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Alien
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Zur Übung habe ich probiert, die Instrumente mit Metallicfarbe vom Brett abzusetzen und mit dem Zahnstocher noch ein wenig gelbe Ränder aufzubringen.
Ein Ausdruck auf Papier von einer geeigneten Vorlage wäre bestimmt besser........ :rolleyes1:
 

rimme

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Hallo zusammen,

ich hätte zur D-EDOD ein paar geschichtliche Daten und hoffe sie sind interessant.

Die D-EDOD hatte die Werk.-Nr. 1917, wurde 1940 gebaut und begann ihr Fliegerleben bei der schwedischen Luftwaffe. Dort trug sie die Kennungen F5-158, F12-1, F5-158 und F4-???. Nach dem Ende ihrer militärischen Karriere (03.01.1941-30.08.1948) wurde sie in Schweden zivil registriert (SE-BPC). Sie war im schwedischen Register zugelassen vom 07.03.1949 bis zum 19.12.1955. Am 18.06.1956 wurde sie in das deutsche Luftfahrzeugregister eingetragen - Haltenin Liesel Bach, Köln. Sie blieb auch die Halterin der Maschine bis zum Januar 1967. Von diesem Zeitpunkt bis zur Löschung aus der Luftfahrzeugrolle, im Februar 1970 war der Halter Karl-Heinz Springer, ebenfalls aus Köln. Danach erhielt sie die fiktive Kennung D-ELLY und war lange Zeit auf der Dachterasse des frankfurter Flughafens ausgestellt. Heute hängt sie bekanntermaßen an der Decke des Deutschen Technikmuseums Berlin.

Gruß Rimme
 
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Alien
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Die V-Stellung der Flügel erschien mir so extrem hoch, dass ich mit Gegenspannung versuche, diese in der Trocknungsphase etwas zu reduzieren.



Wann man am Höhenleitwerk nichts macht, dann erhält man im Unterschied zu Huma eine „positive“ Pfeilung (nach hinten).



Ich habe vorne ein paar Zehntel Material geopfert und die Sache korrigiert. Die Teile sind nur stumpf angeklebt, aber Revell-Kleber und Material harmonieren exzellent und die Klebestelle härtet dauerhaft gut durch. Vor den Cockpits gab es noch Lichtschlitze zur „Beleuchtung“ der Instrumente. Man kann sich jetzt evtl. vorstellen, warum man von den Instrumentenbrettern im Model nichts mehr sieht. (@Swordfish: daher diesmal keine Fotos oder Drucke)

 
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urig

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Alien
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Grundiert wurde diesmal mit Humbrol. Im Vergleich zu Tamiya fiel auf, dass dieser Lack länger flüssig bleibt. Daher erwarte ich weniger Orangenhaut. Aber das Lackieren mit der Dose ist eine Katastrophe, weil man viel zu schnell zu viel Farbe aufgebracht hat, die dann wegläuft. Andererseits ist die Deckkraft des Lacks enorm.

 
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TDL

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Alien
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Ich hätte zur D-EDOD ein paar geschichtliche Daten und hoffe sie sind interessant.

Die D-EDOD hatte die Werk.-Nr. 1917, wurde 1940 gebaut und begann ihr Fliegerleben bei der schwedischen Luftwaffe. Dort trug sie die Kennungen F5-158, F12-1, F5-158 und F4-???. Nach dem Ende ihrer militärischen Karriere (03.01.1941-30.08.1948) wurde sie in Schweden zivil registriert (SE-BPC). Sie war im schwedischen Register zugelassen vom 07.03.1949 bis zum 19.12.1955. Am 18.06.1956 wurde sie in das deutsche Luftfahrzeugregister eingetragen - Haltenin Liesel Bach, Köln. Sie blieb auch die Halterin der Maschine bis zum Januar 1967. Von diesem Zeitpunkt bis zur Löschung aus der Luftfahrzeugrolle, im Februar 1970 war der Halter Karl-Heinz Springer, ebenfalls aus Köln. Danach erhielt sie die fiktive Kennung D-ELLY und war lange Zeit auf der Dachterasse des frankfurter Flughafens ausgestellt. Heute hängt sie bekanntermaßen an der Decke des Deutschen Technikmuseums Berlin.
Die Maschine stand auch mal in Berlin-Tegel auf der Terrasse (müsste ca. 1979 sein, als ich mal zur Klassenfahrt in Berlin war...):

 
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rimme

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Hallo TDL,

wenn ich richtig informiert bin gehörte die Klemm damals der Kurfiss Aviation, die die Terassen von Frankfurt, Dortmund und Berlin-Tegel mit Flugzeugen ausstattete. Sozusagen als "Wanderausstellung".

Gruß Rimme
 
mannigausa

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Nachdem Uli mich mit dem Klemm-Fieber infiziert hat, liebäugele ich mit der Klemm 35 Spezial D-EDUX von Josef Hößl. Leider gibt es im Netz nur drei Fotos und eine Zeichnung des Motorbereichs.
Vielleicht gibt es hier Mitleser, die mir mit Bildern und anderen Informationen weiterhelfen können.
Vielen Dank und viele Grüße
 

rimme

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Hallo Manigausa,

zur D-EDUX kann ich dir folgende Informationen geben.

Gebaut 1940 für die schwedische Luftwaffe, Werk.-Nr. 1850, Kennungen F8-53, F8-40 und F4-xx. Nach der militätischen Zeit (03.01.1941-25.01.1949) zivil in Schweden zugelassen mit der Kennung SE-BPN. Im schwedischen Register war sie vom 05.05.1949-27.05.1968. Dann verkauft nach Deutschland und im Register erstmals eingetragen am 15.08.1968, Halter Josef Hößl. Das Flugzeug wurde bei einem Hangarbrand im März 1975 zumindest schwer beschädigt und aus der Luftfahrzeugrolle gelöscht. Nach meinen Informationen wird sie zur Zeit in Berlin wieder aufgebaut und soll die Kennung D-EWRD erhalten.
Ich konnte im Netz 4 Bilder mit schwedischer Kennung finden und fünf als D-EDUX. Lasse ich dir bei Bedarf gerne zukommen.

Gruß Rimme
 
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Weiter im Baubericht:

Hin und her überlegt habe ich bei der Frage, wie ich die Kunstflug-Dekoration machen soll: Lackieren oder aufkleben? Ich glaube, ich habe mich dann für die richtige Technik entschieden. Von den Bildern aus dem Museum wurden die Steifen auf die Draufsicht übertragen. Dann war es leicht, passende Dreiecke aus einem großen Bogen roter Decalfolie zu schneiden und aufzubringen.



Die größten Vorteile sind die, dass man alle Streifen bis zuletzt relativ zueinander verschieben kann. Dadurch kann man weiße und rote Bereiche relativ zueinander ausgleichen. Mit selbstklebenden Abdeckfolien wäre mir das nicht gelungen. An der Spitze laufen alle Dreiecke sehr fein aus. Es gibt keine Hinterschneidungen beim Abkleben, keine Sprühnebel und kein Ausfransen von Rändern.



Eigentlich gehört diese Art von Dekoration nicht zu meinen Favoriten, weil zu bunt und aus Angst, sie nicht hinzubekommen. Aber so weit wird’s. Mehrfach gekrümmte Bereiche will ich mit dem Edding-Stift bemalen (Seitenleitwerk und Rumpfspitze).

 
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Erfolgt! Hinten am SLW ist etwas zu viel Edding, aber sonst ist es besser als erwartet geworden. Selbst das Gold der Flagge konnte ich mit einem Lackstift, den man zur Beschriftung von Weihnachtsgeschenken braucht, berücksichtigen. Die Gummimatten am Einstieg sind aus bedrucktem Zeitungspapier.

 
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Der Schriftzug “Liesel Bach“ ist von Eckart Müller: Liesel Bach's Klemm 35 D-EDOD?.

Unerwartet findet sich doch noch ein Bild der linken Seite in Jet & Prop 3/2002! Daher musste ich ein Stück des roten Zierstreifens wieder abkratzen, damit dort Platz für ein von Hand gemaltes „Typschild“ (ähnlich denen aus der Vorkriegszeit) entsteht.



rote Gussaststücke für die Ruderhebelauf dem Höhenruder

 
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Die von AZ-Model gedruckten Windschutzscheiben dienen als Vorlage für selbstgemachte. Wichtigster Grund: Liesels Scheiben waren rot eingefasst und nicht schwarz.



Mist: Hier sieht man, dass die vordere Scheibe zu breit, und damit auch zu flach geworden ist. :pinch:



Der Auspuff aus dem Bausatz (unten an der Kante) kommt mir ein wenig überdimensioniert vor und die Anschlusswelle für den Anlasser (seitlich in dem dunklen Schlitz) hat sich inzwischen verabschiedet.:pinch:

 
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Fazit
  • der Bausatz von AZ-Model lässt sich überwiegend problemlos bauen
  • für mein Gefühl ist die V-Stellung jedoch etwas zu stark und die Radverkleidungen sind zu klein
  • um nicht nochmals neue (selbstgemachte) Hauptfahrwerksbeine zu benötigen, habe ich dieses Vorbild gewählt, das unverkleidete Räder hatte
  • meine Angst, das Ergebnis könnte am Ende zu bunt werden, hat sich m.E. nicht erfüllt
  • im Gegenteil: viele Details machen das Modell interessant


 
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mannigausa

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Super, ich mag Sportflugzeuge. Die V-Stellung scheint mir etwas zu groß, macht aber nichts. Du könntest die Rückseiten der Propellerblätter noch mattschwarz lackieren.
Vile Grüße aus Attendorn!
 
Flugi

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Farbenfrohes, schönes Modell geworden. 👍 Erinnert mich ein wenig an die Zlin "Akrobat" Bemalungen der GST Maschinen.
 
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