McDonnell RF-101C "Voodoo" im Maßstab 1:48

Diskutiere McDonnell RF-101C "Voodoo" im Maßstab 1:48 im Jets bis 1/48 Forum im Bereich Bauberichte online; Als Monogram 1985 seine F-101B "Voodoo" im in USA besonders beliebten Quarterinch-Scale auf den Markt brachte und schnell auch eine Recce-Version...
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Als Monogram 1985 seine F-101B "Voodoo" im in USA besonders beliebten Quarterinch-Scale auf den Markt brachte und schnell auch eine Recce-Version, die RF-101B folgen ließ, stand mein Entschluß fest, eine von mir besonders bevorzugte und bei der USAFE in großen Stückzahlen in den sechziger Jahren eingesetzte Recce-Modifizierung, die RF-101C zu bauen.
In Frage kam nur ein Scratchbau mit dem Ziel , die besonders schlanke Aufklärernase authentisch herauszuarbeiten. Mehrfache Versuche brachten einfach nicht die erwarteten Resultate, so daß ich schließlich das Vorhaben zurückstellte. An einen Resin-Umbausatz wagte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal zu denken, bis mir vergangenes Jahr das Conversion-Set von C&H Aero Miniatures in die Hände fiel. Jetzt sollte der Plan endlich verwirklicht werden.
An diesem Umbau möchte ich Euch teilhaben lassen im Rahmen eines Online-Bauberichtes in der Hoffnung,damit das Interesse des einen oder anderen an diesem besonders schnittigen Jet zu wecken. Zum anderen möchte ich mein vielfach gegebenes Versprechen einlösen und an einem konkreten Modell die Naturmetalltechnik mit Alu-Folie im Detail zu erläutern.
 
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Das Original

Das nachfolgende Bild zeigt die RF-101C in den Farben der 17.TRS/ 66.TRW auf dem Flugplatz Ramstein während einer Reinigungsaktion, die wohl mehr für die Kamera inszeniert wurde.
Dem Umbausatz von C & H liegen allerdings sehr fein gedruckte Decals für eine Maschine dieses Typs in den Farben der 18.TRS/ 66.TRW bei, als diese Einheit Anfang der sechziger Jahr in Phalsbourg, Frankreich stationiert war. Hauptmerkmal ist ein am Seitenleitwerk angebrachtes, sich nach vorne verjüngendes, in weiß eingefaßtes blaues Band mit vier Sternen in unterschiedlichen Größen.Eine Markierung, die m.E. das Naturmetallfinish dieser Zeit besonders gut zur Geltung kommen läßt.Ein Foto werde ich noch nachreichen, sobald ich auf das Finish im Rahmen meines Bauberichtes zu sprechen komme.
 
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Die Basisbausätze

Auf das Monogram-Modell der zweisitzigen F-101B brauche ich hier sicherlich nicht mehr näher einzugehen, sieht man bei Modellbauausstellungen in letzter Zeit verstärkt diesen Vogel, nachdem Revell eine Neuauflage herausgebracht hat.Störend allerdings, wenn auch zur damaligen Zeit üblich, die erhaben wiedergegebenen Nieten und Blechstöße,die in mühseliger Schleifarbeit zu entfernen und wieder neu zu graviren sind.Doch davon aber später.

Den Inhalt des C & H Conversion-Kits zeigt das nachfolgende Bild und hier ist positiv anzumerken, daß die Gravuren versenkt dargestellt sind und sich auf die Hauptblechstöße beschränken. Hier ist später viel Nachgravierarbeit zu leisten, die aber dank der Folie doch recht schnell vonstatten gehen.
 
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Der Bau bzw. Umbau im Detail


Grundlage eines derartigen Vorhabens sind authentische Pläne, auf die man sich auch wirklich verlassen kann. Meinem Umbau habe ich eine in Koku-Fan, einem japanischen Monatmagazin erschienene Zeichnung des Grafikers Hashimoto im Maßstab 1:50 zugrunde gelegt.Jedes Grafik-Geschäft mit einem modernen Kopierer ist in der Lage davon eine Kopie im Maßstab 1:48 anzufertigen.
Der Zusammenbau erfolgt bauanleitungsgemäß und zwar für beide Bausätze, wobei der erste größere Schritt die Kappung der F-101B-Nase nach Weisung in der Bauanleitung des Conversion-Sets erfolgt. Das nächste Bild zeigt zunächst den gekappten Rumpf der F-101B und die mit neuem Cockpit versehene Kunstharz-Nase :
 
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...... und hier nochmals ein Bild der Resin-Nase nach der Vorbereitung für den Zusammenbau .....

Bei diesem Bild ist gut zu erkennen, daß ich in den Kameraschächten Bohrungen für die Kameraimitationen angebracht habe, in die später eine Alu-Hülse eingelassen wird, die den Eindruck einer Kamera-Linse erweckt. Ein Segment, das viel Zeit und Geduld verlangt, will man später mit dem Resultat zufrieden sein.
Die Kameraschächte werden später mit mattschwarz gebrusht und die Alu-Hülse freigekratzt,so daß man nur einen Alu-Ring als vermeintliches Ende des Objektivs erkennt. Das Kamerafenster wird aus mitgeliefertem Klarsichtmaterial zugeschnitten und in die Öffnung mit Sekundenkleber eingebracht.
Um den Objektivcharakter noch realistischer zu gestalten kann man vor dem Verschließen des Kamera-Compartments die Alu-Hülse mit Sekundenkleber befüllen, aber Vorsicht, der Tropfen muß sitzen.
Insgesamt 6 Kamera-Gehäuse sind so zu gestalten, und das ist echt nervig. Um den Aufwand in erträglichen Grenzen zu halten, habe ich nur 3 Gehäuse so behandelt und die auf der Unterseite der Nase angebrachten nur optisch imitiert, eine Freiheit, die ich mir einfach nehme.
 
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Nicht ganz unproblematisch ist eine weiterer Schritt im Zusammenhang mit dem Ausbau der Resinnase :der komplette Bugrad-Fahrwerkschacht einschließlich Klappen (die ja fest miteinander beim Monogram-Modell verbunden sind) müßen durch den Bugradschacht der Resinnase und die dort vorhandene Öffnung ist absolut zu klein.Die Anpassung der Öffnung erfordert Säge- und Schleifarbeit und hier eine Bitte, verwendet eine Atemmaske, wie sie im medizinischen Bereich Anwedung finden, denn der Staub soll angeblich krebserregend sein.

Der nächste größere Step ist die Verbindung des verbliebenen Plastikrumpfteils mit der Resinnase.Klebstoff ist natürlich ein Cyanacrylat-Kleber, also ein handelsüblicher Sekundenkleber.Häufige Trockenklebversuche, also ohne Kleber, sollten vor endgültiger Verklebung zur genauen Anpassung erfolgen. Die Paßgenauigkeit der Resinnase läßt - wie sollte es auch anders sein - zu wünschen übrig. Nicht unerhebliche Schleif- und Spachtelarbeiten sind hier erforderlich um einen absolut nahtlosen Übergang zu erzielen.
 
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Das folgende Bild zeigt den RF-101-Rumpf nach dem Zusammenkleben und Verschleifen und der Vergleich mit den Plänen zeigt, daß alle Maße im grünen Bereich liegen.Und ein weiteres zeigt dieses Bild: im Heckbereich ist ebenfalls ein Resinteil eingefügt, da sich dieser Bereich wesentlich in den Konturen von dem der F-101B unterscheidet.Auch hier wird bauanleitungsgemäß im Plastikbereich ausgesägt und im Austausch das Resinteil eingeklebt, das aus zwei Segmenten besteht. Schwierigkeiten gibt es hier kaum, einmal abgesehen von den bereits angesprochenen Paßungenauigkeiten. Spachtel und Schleifklotz regeln das allerdings.
 
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Die Speedbreaks sind geschlossen dargestellt, da geparkte Maschinen mit abgestellten Triebwerken nur in dieser Konfiguration zu sehen sind. Übrigens bin ich kein Freak übermäßiger Detaillierungen und offener Panels, stören sie doch oftmals die Gesamtsilhouette des Modells, es sei denn, der Vogel sieht geparkt einfach so aus( z.B. bei einer F-105,wenn ohne Hydraulikdruck das untere Segment der Speedbreak herunterhängt).Ich weiß, daß ich mir jetzt eine Menge Feinde gemacht habe und auf Bewertungspunkte bei Wettbewerben verzichte, aber das ist nun mal meine Modellbauphilosophie.
 
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Der Tragflügelzusammenbau erfolgt gemäß Anleitung und ist praktisch problemfrei. Die RF-101 hatte jedoch auf der Flügelunterseite zwei Hutzen im Triebwerkbereich und hier sind erneut Sägearbeiten erforderlich und schließlich die Resinteile einzufügen, zu verspachteln und naß zu verscheifen.Die C&H Bauanleitung zeigt hier recht gut die Positionen, allerdings in englischer Sprache und wer spricht die nicht.
Die nachfolgenden Bilder zeigen beide Tragflügelseiten mit den Resinhutzen:
 
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Tragflügel und Rumpf werden jetzt mit Plastikklebstoff verbunden und mangelnde Paßgenauigkeit durch Spachtel ausgeglichen. Alles wie gehabt u. tausendfach schon praktiziert. Null problemo !!!
Das sieht jetzt schon ganz nach einer Recce-Voodoo aus. Fehlen nur noch die charakteristischen Nozzles mit den typischen Wulsten im Endbereich, die C&H recht ordentlich herausgearbeitet hat. Allerdings paßt hier einfach nichts mehr und es bleibt nur die Möglichkeit mit Plastikringen aus dünnem Plastiksheet einen vertretbaren Übergang von Rumpf zu den Nozzles zu kreieren.
Nach dem Verschleifen habe ich das Modell mit einem matten Basisanstrich versehen um Unebenheiten sichtbar zu machen, da die später aufzubringende Folie schonungslos jeden Fehler in der Oberfläche entlarvt. Bis zu drei Anstriche per Airbrush sind in der Regel nötig um auch die letzten Unebenheiten zu beseitigen.Dazwischen wird immer wieder fein verschliffen und das Ergebnis sieht dann so aus:
 
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Im vorangegangenen Bild ist zu erkennen, daß die Spitze der Nase bereits schwarz gebrusht ist. Dazu is anzumerken, daß die Teile des Modells, die farbig lackiert werden sollen, vor Aufbringung der Folie gebrusht werden müssen, da ein späteres Abkleben der Folie unmöglich ist. Hier bildet quasi die Folie die Farbbgrenzungslinie, insbesondere bei farbigen Radomen oder Antiglare-Panels. Ohne der Darstellung der Folienverarbeitung vorzugreifen, soll das nachfolgende Bild die obigen Darlegungen untermauern und verdeutlichen :
 
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Meine Darlegungen möchte ich heute mit dem Hinweis abschließen, daß auf dem vorangegangenen Foto auch gut zu erkennen ist, daß die Folie mit unterschiedlicher Walzstruktur verklebt wurde, d.h. im vorderen Bereich ist die Walzstruktur horizontal und im anschließenden Segment vertikal, ein Effekt, der in der Wirkung verblüffend ist und bei intensiver Beleuchtung noch deutlicher zu Tage tritt.
Mit der Technik der Folienverarbeitung setze ich in Kürze meinen Baubericht an dieser Stelle fort mit dem Ziel meine "One-O-Wonder" bis Ende kommenden Monats zu einem Rollout zu führen.
Bis dahin "Happy modeling"

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Zur Gestaltung der Kameragehäuse dieses Aufklärers und zur Verdeutlichung meiner Ausführungen habe ich noch ein Detail-Foto gefunden, das leider auch zeigt, daß das Verschließen der Alu-Hülse mit Sekundenkleber eine knifflige Angelegenheit ist und es mir hier passiert ist, daß etwas Klebstoff übergelaufen ist. Man kann das dadurch kaschieren,daß auf den abgetrockneten übergelaufenen Klebstoff wieder etwas mattschwarze Farbe aufgebracht wird :
 
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Ein realistisches Jet-Finish

Anfang der sechziger Jahre, als die silbernen Jets der Amerikaner den deutschen immel bevölkerten, war es für mich keine Frage im Modellbau ein derartiges Metall-Finish anzustreben und ein Kit-Produzent dieser Zeit, die Firma Hawk Model Co.,brachte dann auch als erste sogen. chrome-plated-models heraus, u.a. eine T-33, eine F-5A sowie eine F-104C :
 
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Beim Zusammenbau waren aber stets unansehnliche Grate an den jeweiligen Klebestellen zu sehen und da kam ich auf die Idee Aluminium-Folie an diesen Stellen einzusetzen. So konnte ich auch bedenkenlos schleifen und saubere Übergänge erzielen.Die Folie kaschierte anschließend die Schleifspuren. Das war die Geburtsstunde dieser Technik für meinen Modellbau.

Doch jetzt aber zurück zur Recce-Voodoo:Ausgangsmaterial für das Metall-Finish ist handelsübliche simple Haushaltsfolie.Ich habe die Erfahrung gemacht, daß offenbar die Hersteller ganz unterschiedliche Stärken auf den Markt bringen, um die Reißfestigkeit zu beeinflussen.Mein Tip, versucht Melitta-Folie zu ergattern, die ist extrem dünn und läßt sich auch bei konisch zulaufenden Teilen weitgehend verformen in dem man sie mit einem Modelierholz bearbeitet.
Mit einem scharfen( und ich meine scharfen) Klingenmesser werden aus der Folie unterschiedlich große Stücke geschnitten, wie z.B. auf dem nächsten Foto zu sehen:
 
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