McDonnell RF-101C "Voodoo" im Maßstab 1:48

Diskutiere McDonnell RF-101C "Voodoo" im Maßstab 1:48 im Jets bis 1/48 Forum im Bereich Bauberichte online; Die Chromseite der Folie ist selten verwertbar, da die Jets dieser Zeit keine Shelter kannten und in der Regel im Freien abgstellt waren. Wind und...
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Die Chromseite der Folie ist selten verwertbar, da die Jets dieser Zeit keine Shelter kannten und in der Regel im Freien abgstellt waren. Wind und Wetter taten ein übriges um schnell Weathering-Effekte am Metall entstehen zu lassen. Daher verwende ich ausschließlich die matte und stumpfe Folienrückseite und die Chromseite wird dem Modell zugewandt.
Aber es gibt auch Ausnahmen von dieser Regel, denn es gab auch Jets, die von ihren Warten insbesondere anläßlich internationaler Exercises auf Hochglanz poliert wurden. Hervorgetan haben sich dabei die Kanadier mit ihren CF-104, in deren Alu-Haut man sich spiegeln konnte. Fotos dieser Vögel findet man in der einschlägigen Literatur.

Die Folien-Stücke werden nun zunächst auf der dem Modell zugewandten Seite mit Klarlack ( z.B. Humbrol "Gloss Finish) eingepinselt (airbrushen lohnt hier nicht).Nach etwa 10 Minuten entwickelt der antrocknende Lack Klebewirkung und das Folienstück kann mit einem weichen Tuch auf das Modell aufgerieben werden.Das nächste Stück kann auf Stoß oder überlappend aufgebracht werden.
 
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Die Bevorratung eingepinselter Alu-Stücke hat jedoch seine Tücken; nur soviele Stücke präparieren, wie in etwa 15 Minuten verarbeitet werden könen, ansonsten sind sie unbrauchbar, da die Klebewirkung rasch nachläßt.Also verschiedene Lacke auf deren Abbindedauer testen (Fingerprobe).
Um unterschiedliche Metall-Legierungen zu imitieren, sollte auf die Walzstruktur verstärkt geachtet werden wie bereits ausgeführt.Fotos des Originals sind hier unerläßlich und danach sollte die Metallhaut gestaltet werden.
Im Heckbereich eines Jets, der starker Hitze ausgesetzt ist, kommen diese Legierungen zum Einsatz und jetzt ist Folie in unterschiedlicher Walzstruktur zu kleben.
Verfärbungen des Metalls durch Hitzeeinwirkung können auch bei unserer Folie dargestellt werden, inden man sie ebenfalls der Hitze aussetzt und in heißem Wasser bruzzeln läßt, in das wir Schalen unseres Frühstückeis gebröckelt haben.Aber bitte vorher die dünne Haut auf der Innenseite der Schale nach Möglichkeit abziehen, was nicht ganz ohne ist.Die Mühe lohnt. Und so sieht die Folie nach etwa 20 Minuten "Kochzeit"aus:
 
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Schade nur, daß sich die gekochte Folie nicht gleichmäßig verfärbt sondern fleckenartig.Man muß sich jetzt die Stücke herausschneiden, die einigermaßen zusammenhängend verfärbt sind und ebenso wie erläutert verkleben.
Je nach Dauer des Kochvorgangs kann die Folie so verändert werden, daß sie schließlich schwarz wird (wie z.B. im Nozzle-Bereich des Triebwerks oftmals feststellbar).
Die nachfolgenden Bilder zeigen wie effizient das Verfahren am Modell ist und welche verblüffende Resultate man dabei erzielen kann:
 
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Auf dem letzten Bild ist auch das schon angesprochene Staffelmarking der 18.TRS in blau-weiß auf dem Seitenleitwerk angebracht. Die 66. TRW hatte insgesamt 4 Squadrons, die 17.TRS(rot), die 18.TRS(blau),die 32.TRS(gelb) un die 38.TRS (grün).
Das nachfolgende Foto zeigt ein Detail des Hecks und die dort sichtbaren Tankentlüftungsstutzen, die ich aus eine Aluhülse nachempfunden habe. Sieht doch ganz realistisch aus ?
 
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Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man schnell der Versuchung erliegt im Rumpfbereich, der in der Regel im mittleren Segment klebetechnisch unproblematisch ist, mit zu großen Folienstreifen zu arbeiten . Das gilt auch für Tragflächen und Leitwerke.
Ist das zu verklebende Stück zu groß, bilden sich beim Anreiben unweigerlich Falten, die praktisch nicht mehr zu beseitigen sind. Hier gibt's nur eine Lösung, abreißen und das Procedere wiederholen, wobei der am Modell haften bleibende Lack zu entfernen ist bevor neue Folie aufgebracht wird. Alles zeitraubend und ziemlich nervig, wenn man bedenkt, daß ein silber gebrushtes Modell in einem Bruchteil der hier aufzuwendenden Zeit lackiert werden könnte. Aber der Anblick eines geplateten Jetmodells bei Tageslicht entschädigt für alle Mühen, ist es doch nahezu dem Original entsprechend.Vorausgesetzt man hat penibel sauber gearbeitet, denn die Folie verzeiht einfach nichts.
 
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Nun aber noch einige Bemerkungen zur Behandlung von konisch zulaufenden Teilen wie z.B. Zusatztanks oder sonstige in Alu gehaltene Waffen- bzw. Transportbehälter. Hier muß mit Folienstücken gearbeitet werden, die keilförmig zugschnitten sind.Es sollte an solchen neuralgischen Teilen nach Möglichkeit auf Stoß geklebt und Überlappungen vermieden werden. Denn häufen sich auf kleinem Raum diese Überlappungen, so sind sie sehr schnell sichtbar und können den Gesamteindruck doch stark stören.
Es ist immer wieder überraschend festzustellen, wie stark sich Alu-Folie mittels eines Modelierholzes (der Holzstiel eines am Ende abgerundeten Pinsels tut's auch) verformen läßt und zum Teil auch kleinste Falten praktisch ausgebügelt werden können.In diesem Punkt sollte man einfach einmal Trockenübungen machen und nach und nach Erfahrungen sammeln. Wieviele Modelle von mir bereits im Müll gelandet sind, darf ich an dieser Stelle nicht sagen. Es sind etliche !! Also nicht verzagen und auf ein Neues.
 
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Die neuen Gravuren und Blechstöße

Die abgeschliffenen erhabenen Nieten und Blechstöße des Modells müssen nach der Alu-Beplankung wieder aufgebracht werden, zumindest die Haupt-Panels wie aus den Zeichnungen und Plänen ersichtlich.Dazu sind die auf folgendem Foto ersichtlichen Werkzeuge erforderlich:
 
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Zunächst werden die Hauptblechstöße mit einem feinen Stichel in die Alu-Folie eingekratzt, was jedoch mit Gefühl zu geschehen hat, da die Folie dazu neigt einzureißen, wenn sie zu heftig traktiert wird. Der Stichel wird dabei vorsichtig an einem flexiblen Lineal entlang geführt. Bei konischen Teilen werden unterschiedlich gebogene Kurvenlineale eingesetzt ( wie links auf dem Foto zu sehen).
Anschließend werden die Nieten mittels eines Rändelrädchens entlang der Panel-Lines beidseitig aufgebracht, wobei das Werkzeug entlang eines biegsamen Lineals geführt wird, das bei Verlauf der Nieten um den Rumpf herum mehrfach anzusetzen ist. Hier ist dann erneut eine ruhige Hand und eine weiche Unterlage auf der Arbeitsplatte erforderlich. Am besten ist in solchen Fällen zwei weitere helfende Hände zu bemühen um das Modell in der gewünschten Position zu halten (meine Frau ist in diesem Punkt Kummer gewohnt !!!!)
Das Ergebnis sollen die folgenden Fotos verdeutlichen:
 
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Das ist nun der gegenwärtige Stand meines Bauvorhabens. Dieser Bericht hat mir mächtig Dampf gemacht und ich tue z.Zt. mehr als üblich um voran zu kommen. Aber es gibt noch jede Menge Tricks um auf die Folie einzuwirken, doch davon ehestmöglich mehr.

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schrammi

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Wahnsinn!!!! Wo gibt es die gebogenen Lineal?
 
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..... hab ich über Hannants in England bezogen, ist allerdings schon einige Jahre her.

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In der Zwischenzeit war ich nicht untätig und habe das Plating meiner "One-O-Wonder" fortgesetzt und die Folie in verschiedener Weise bearbeitet , doch zunächst einmal ein Bild des aktuellen Bautenstandes :
 
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Vor dem Aufbringen der Decals, die direkt auf die Folie geklebt werden können, kann die Folie in verschiedener Weise nachbearbeitet werden.
Die mechanische Bearbeitung erfolgt in der Weise, daß ich vorher ausgewählte Panels mit einem Schreibmaschinen-Korrekturgummi entlang eines flexiblen Linears derart anreibe, daß das Metall den Eindruck erweckt an diesen Stellen von außen besondes beansprucht worden zu sein. Das ist insbesondere der Fall, wenn Flugzeugwarte mit ihren Schuhen über Rumpf oder Fläche rutschen oder aber an Blechstößen Schleifarbeiten anläßlich von Reparaturen durchführen. Weitere derartige Spuren findet man häufig im Bereichs des Cockpits, insbesondere auf der Seite, wo die Einstiegsleiter eingehängt wird und das Metall den Stiefeln der Piloten ausgesetzt ist. Dazu einige Bildbeispiele :
 
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