Die Überschrift stellt den Sachverhalt eindeutiger dar, als er ist. Ryanair hat der Passagierin einen alternativen Sitzplatz angeboten, möglicherweise sogar einen "teureren Platz". Kostenlose Upgrades sind eine schnelle Lösung, den Konflikt zu entschärfen. Gut möglich, dass auch Ryanair das bei Problemen soweit verfügbar anbietet. Dieses Angebot hat die Betroffene auf jeden Fall angenommen - eine verbindliche Aufforderung durch die Besatzung kann ich nicht erkennen. In der Folge kam es zu keinen weiteren Belästigungen und auch nicht zu einem sicherheitsrelevanten Vorfall.
Ob der Pöbler nach objektiver Bewertung ein Sicherheitsrisiko war kann ich nicht bewerten, v.a. da das Video nicht den gesamten Reiseverlauf zeigt. Ohne weitere Beweise gehe ich davon aus, dass die Crew die Sicherheiit des Fluges ernst genommen hat (hohes Eigeninteresse). Wenn man den betreffenden Kunden im Nachgang auf die interne no-fly-Liste setzt und Geschädigten zur Strafanzeige rät ist das eine praxisorientierte Lösung, die insbesondere aus Kostensicht (nämlich nahe null Kosten) überzeugt. Meines Wissens nach hat Ryanair auch selbst Anzeige erstattet.
Eine Verspätung wegen einer Entfernung einer Person durch die Behörden kann massive Verspätung im weiteren Tagesverlauf verursachen (die dann auch wegen der EU-Fluggastrechte sehr teuer werden. Folgeverspätungen gelten auch bei randalierenden Passagieren auf vorherigen Flügen als von der Fluggesellschaft verschuldet). Daher entscheidet nach der Sicherheit die Kostensituation. Die Entscheidung ist für die betroffenen Passagiere eine Zumutung, aber nachvollziehbar. Ryanair bucht man nicht wegen ihrem guten Ruf oder sozialer Belange, sondern weil die Gesellschaft billig ist. Ich behaupte, dem einen oder anderen Passagier ist ein halbwegs pünktlicher Flug auch lieber, als die Befindlichkeiten von Mitreisenden. Da ist das Hemd näher als die Hose...
Praktisch hilfreich wären gesellschaftsübergreifende no-fly-Listen, um Pöbler und Schläger von allen Flügen auszuschließen. Dies ist aber datenschutzrechtlich derzeit undenkbar und auch schwer rechtsstaatlich umzusetzen.