Seltsamer Unfall mit einer Gulfstream

Diskutiere Seltsamer Unfall mit einer Gulfstream im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Der deutsche Kapitän der Gulfstream OE-GKA wurde auf dem Flugfeld von Kittilä/Finnland getötet, nachdem er während des Öffnungsvorgangs von der...
chopper

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Der deutsche Kapitän der Gulfstream OE-GKA wurde auf dem Flugfeld von Kittilä/Finnland getötet, nachdem er während des Öffnungsvorgangs von der Flugzeugtür getroffen wurde. Einzelheiten sind nicht bekannt, die finnischen Texte kann ich nicht lesen.

Incident Gulfstream Aerospace G150 OE-GKA, 04 Jan 2018
 
amsi

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Vielleicht wurde schon klimatisiert und es war entsprechend Druck auf der Zelle als er versuchte den Einstieg zu öffnen? Wie auch immer, sehr tragisch.
 
Chopper80

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Da die Tür ja nach unten aufgeht, wird er sie auf den Kopf bekommen haben...

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jackrabbit

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Hallo,

ja, wohl eine Kopfverletzung.
Wenn man die Texte durch google jagt, erhält man ungefähr folgendes:
- es waren Kapitän und 1. Offz anwesend, es war vor dem Start,
- die Tür öffnet elektrisch,
- man muss sich zum Öffnen unterhalb der Tür befinden,
- es ist etwas unerwartetes eingetreten und
- es waren dort Temperaturen von - 23 Grad C.

Viele Grüsse
 
AlphaJet_ETSF

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Elektro-hydraulisch.
Lt. Berichten war es minus 23°C kalt....vielleicht dadurch ein Fehler?
 
lutz_manne

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Hydraulikleitung defekt/geplatzt und die Tür kam nach dem Entriegeln im freien Fall nach unten? Komische Konstruktion, dass man sich im Gefahrenbereich befinden muss (jackrabbit schrieb "man muss sich zum Öffnen unterhalb der Tür befinden"), um die Tür/Treppe herunter zu lassen?!
 
Intrepid

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Für die King Air wurde ich gewarnt, die Tür soll schon den von außen Öffnenden erschlagen haben, weil die Druckkabine aufgeblasen war. Die Tür öffnet sich auch nach unten und man steht dort sozusagen auf dem Präsentierteller, wenn man die Mimik bedient. Eigentlich ist die Tür nicht so schwer, aber wenn sie unter Druck steht, ist das eine andere Geschichte.
 
WaS

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Ist nicht ungewöhnliches. Da fallen mir noch einige weitere Muster ein, bei denen das so ist.
"Der Aufenthalt im Gefahrenbereich ist verboten" …steht in anderen Bereichen der Technik an (fast )allem angeschrieben, was sich bewegt. Und in der ansonsten so sicherheitsbewussten Luftfaht wird so ein Mist zugelassen!
 
cool

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Für die King Air wurde ich gewarnt, die Tür soll schon den von außen Öffnenden erschlagen haben, weil die Druckkabine aufgeblasen war.
Da gab es leider auch schon schlimme Unfälle bei anderen Mustern, selbst vermeidlich kleine Differenzdrücke entwickeln durch die große Oberfläche der Türen erstaunliche Kräfte.
 
lutz_manne

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Und wo ist das Problem, die normale Entriegelung konstruktiv mit einem Druckausgleichventil zu koppeln? In vielerlei Hinsicht ein failure by design.
Es wird ja sicherlich eine Untersuchung geben. Vielleicht lernt man ja aus dem Konstruktionsfehler. Aber bei großen Konzernen befürchte ich, dass es eher ignoriert, vertuscht oder kleingeredet wird. Noch dazu wenn er aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt.
 
macfly

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Elektro-hydraulisch.
Lt. Berichten war es minus 23°C kalt....vielleicht dadurch ein Fehler?
Teile der Tür sollen bis zu 10m weit geflogen sein. Da muss schon einiges an Energie dahinter gewesen sein. So viel Energie ist eigentlich nur durch einen Druckunterschied zu erklären, wie ja oben schon erwähnt wurde.

Da der 1. Offizier (und ein Flugbegleiter) bereits an Bord waren, und es -23°C kalt war, halte es ich es für wahrscheinlicher, dass man die Türen schon mal geschlossen, die APU gestartet und die Heizung/Gebläse auf maximaler Einstellung gestellt hatte, um die Kabine auf Temperatur zu bringen. Vermutlich ist der Kabinendruck dadurch gestiegen.

Bei pprune berichtet ein Pilot, dass es (allerdings bei einer Citation) schon mehrfach SBs für die Luftauslassventile gab. Die Ventile sind durch Feuchtigkeit im Lüftungssystem vereist, wenn die Maschinen über Nacht in extremer Kälte abgestellt waren. Wenn dann die APU bei geschlossenen Türen gestartet wurde, wurde die Kabine "aufgeblasen", weil die Luft nicht mehr entweichen konnte. Das Szenario klingt hier sehr ähnlich.
 
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Das Volumen in so einem Flieger ist ja recht hoch, das würde schon etwas dauern. Aber Boeing zb. verbaut „Vent-Doors“ in den eigentlichen Türen (Weiterleitungshinweis) welche verhindern, dass die Tür überhaupt entriegelt werden kann. Airbus nutzt da ein elektrisches System und lässt rote Lichter in den Türen blinken, wenn ein Restsdruck vorhanden ist. In der Theorie sollten druckbeaufschlagte Türen auch nicht zu öffnen sein, weil man sie meistens erst ein Stück gegen den Druck bewegen muss, bevor sie dann öffnen.
Soviel zur Theorie. In der Praxis tut man gut daran zu schauen, wie es um den Flieger steht. Diese Vorfälle kommen ja eigentlich „nur“ vor, wenn keiner auf dem Flieger ist, die Türen zu sind, der Flieger aber über ein externes Gerät klimatisiert wird. Dann müssen die Alarmglocken angehen und man zumindest mal schauen, wie und ob Restdruck vorhanden ist. Sprich zuerst einmal das Klimagerät abschalten und ein wenig warten. Wenn das Outflow-Valve offen steht (und das sollte es), dann sollte nach guten 30s bis 1min nichts mehr passieren. Im Zweifel kann man auch an die Anschlüsse der externen Klimaanlage gehen und die Rückschlagventile mal von Hand eindrücken, dann merkt man ganz gut, ob da noch was ist.

Noch wissen wir ja garnicht, ob die Kabine druckbeaufschlagt war, oder?
 
WaS

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Teile der Tür sollen bis zu 10m weit geflogen sein.
Im Bild im eingangs genannten Link ist die geöffnete Tür zumindest noch in einem Stück und mit dem Flugzeug verbunden. Spricht natürlich nicht dagegen, dass kleinere Teile weggeflogen sind.
 
pok

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.... In vielerlei Hinsicht ein failure by design......
..... Konstruktionsfehler...... Aber bei großen Konzernen befürchte ich, dass es eher ignoriert, vertuscht oder kleingeredet wird. Noch dazu wenn er aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt.
Wie gut, das Du nach 24 Stunden der Untersuchung schon so weit vorgreifen kannst. Aber Deine Aussage ist in mehrfacher Hinsicht Unsinn.

1) Ein "failure by design" ist kein Konstruktionsfehler, sondern das Versagen einer Gruppe oder Organisation wegen ihrer Struktur und Hierachie ( z.B. die NASA Entscheidungstraeger die die Challenger starten liessen, obwohl untergeordnete Experten in der NASA warnten ), ein Konstruktionsfehler ist ein "Design error".

2) ob es ein Konstruktionsfehler oder ein Bauteilversagen oder Wartungs, oder Bedienungsfehler war wird in einigen Wochen oder Monaten festgestellt werden und veroeffentlicht werden. Solltest Du, was ich nicht glaube, Erkenntnisse haben, die zur Aufklaerung beitragen koennen, so teile es doch bitte der NTSB mit.

3) Deine Aussage das grosse Unternehmen in den USA Konstruktionsfehler vertuschen wuerden oder koennten ist falsch. Gerade wegen der engen Kontrolle durch die Aufsichtsbehoerden und der exoribitanten Strafschadensersaetze ist das in den USA nicht so.
 
Balu der Bär

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Die nichts mit dem aktuellen Vorfall zu tun hat und seit Oktober draußen ist.
Zumal sind die Türen derart konstruiert, dass man diese unter Druck kaum oder gar nicht aufbekommt. Bei manchen Typen die ich kenne, sind die Zapfen zur Verriegelung im Einstieg und die Tür hat offene Halbkreise( eher ovale Form im Längsschnitt eines Ei) die drehbar sind. Diese drehen sich erst, wenn kein Druck mehr auf dem Flieger ist und wenn ja gibt es eine kleine Vent Door, die den Druck ablässt. Das hört man, vertraut mir und wenn man nicht gerade Arme wie Arnold oder Hercules hat, dann merkt man sofort, dass etwas faul ist, weil die Door Handle derart schwer geht.
Zudem steht man nicht genau unter der Tür, wenn man es richtig macht, sondern leicht versetzt, dass man im Fall der Fälle eben nicht voll getroffen wird.
Zudem wird die Tür an einem Stahlseil hochgezogen ( ähnlich einem überdimensioniertem Bowdenzug )die diese beim Öffnen auch abbremst.
 
lutz_manne

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"Wie die finnische Zeitung "Ilta-Sanomat" schreibt, habe die Besatzung kurz vor dem geplanten Abflug den üblichen Kontrollgang um den Privatjet gemacht und dabei eine verklemmte Tür bemerkt. Offenbar versuchte sie daraufhin mit Gewalt den Zugang zu öffnen, durch den die Passagiere den Gulfstream G 150 Business-Jet betreten. Doch für den 50-jährigen Piloten aus Deutschland, der währenddessen unter der Tür stand, endeten die Bemühungen seiner Kollegen tödlich. Er wurde getroffen und war sofort tot."

"Technische Analysen sollen nun klären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, die Voruntersuchungen an der in Österreich registrierten und in den USA hergestellten Maschine hätten bereits kurz nach dem Vorfall begonnen."

Quelle und ganzer Artikel: Deutscher Pilot wird von Flugzeugtür getroffen und stirbt
 
lutz_manne

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@pok , ja zugegeben es ist etwas voreilig und provokant geschrieben. Ich war mir beim Schreiben dessen auch bewusst. Aber grundsätzlich ist durch einen Konstruktionsfehler ein Mensch gestorben. Konstruktionsfehler darum, weil so etwas nicht passieren sollte und man das sicherlich mechanisch sichern kann. Wenn man nun jedoch in der Zeitung liesst, dass hier möglw. gewaltsam an der Tür hantiert wurde, kann man dem menschlichen Versagen eine Teilschuld geben. Alles in Allem vermutlich schlechtes Timing vom Piloten der leider darunter Leiden musste und Schicksal.
 
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