dejavu schrieb:
... Worin besteht nun der genaue Unterschied zwischen Nitroverdünnung und dem von Dir empfohlenen Terpentinersatz im Endergebniss ?
Nitroverdünnung (Gemisch aus Estern, Ketonen und Alkoholen mit verschiedenen Siedepunkten .... ein Gruß an die Chemiker unter uns
) ist für Nitro-Farben, die z.Bsp. von den Funktionsmodellbauern früher benutzt wurde, da diese vom Treibstoff (Methanol/ Äther) nicht angegriffen wurde, die Verdünnung ist sehr aggressiv und löst Polystyrol/ Polystyren erbarmungslos auf. Wir haben früher, als es noch den WESTEN gab ....
die Mauer muß weg :D .... das genutzt um Plastikspachtel herzustellen.
Damals gab es noch "schärferen" Verdünner für PUR-Lacke, den man später aus dem Handel nahm. Ich glaube, ich habe irgendwo noch etwas davon, das Zeug fetzt alles weg!
Nitroverdünnung ist keine Verdünnung im eigentlichen Sinne für Enamel/ Kunstharzfarben, da beim Spritzen die Farbe SOFORT trocken ist. Bei zu großem Abstand (Düse - Modell) hat man dann eine Sandpapieroberfläche. Nitrofarben (Farbpigmente und Nitrocellulose] dagegen glänzen weiterhin, bei normaler Mischung!! Außerdem sind dann alle gespritzten Farben matt, außer eben Nitrofarben! Und für die Gesundheitsapostel und ~fanatiker, die Nitroverdünnung ist noch umweltgefährlicher als Terpentinersatz.
Nitro ist nach EU-Verordnungen eigentlich nur noch in Ausnahmefällen im Handel:
ZITAT:
Für historische Kraftfahrzeuge dürfen Nitrolacke, Farben und ihre Abkömmlinge nebst Nitroverdünnung weiter in „geringer Menge“ erzeugt, im Handel bleiben, erworben und nach den einschlägigen Bestimmungen gelagert, im Zuge von Restaurierungen und Instandsetzungsarbeiten nach Beschädigungen wie bisher verwendet werden. Original nitrolackierte Fahrzeuge können daher weiterhin in originalgetreuer Art restauriert werden.
Terpentinersatz ist ein übliches Lösungsmittel für Öl- und Kunstharzlacken, ein Erdölderivat (zusammengesetzt aus Benzinen und aromatischen Verbindungen) .... kann mann auch in einem Selbstzündermotor (Diesel) verwenden, ..... bei Zugabe von 10% Öl und 10% Äther .... ich habs mal bei meinen Flugmodellen vor vielen jahren probiert .. :D ... , aber eben deswegen auch umweltschädlich. Wer damit richtig umgeht, braucht sich nicht kirre machen zu lassen, denn das Zeug ist wirklich besser für "unsere" Revell-Humbrol-Agama-Xtra-Master und sonstige dieser Farben geeignet, fettet die Spritzpistole, läßt die Haare bei Pinseln nicht so schnell brechen.
Terpentinöl -für Ölfarben der Künstler (Figurenbemalen etc.) wird u.a. aus Holz gewonnen und ist ein Naturprodukt, aber für unsere Farben nicht geeignet.