@HolgerXX: mir ist vollkommen unklar, warum Du diese Gleichberechtigung zur Aufrüstung ständig so in den Fokus stellst.
Weil ich es richtig finde, derartige Details durchzudiskutieren. Du und andere haben doch dankenswerterweise interessante Links gebracht! SO wünsche ich mir eine Diskussion! Und es würde mich freuen, wenn sich das fortsetzen ließe.
@HolgerXX
Befasse Dich doch mal damit, was der Zweck dieser Aufrüstung war. Vorgabe von mir: Krieg.
"Aufrüstung"
Wenn man jetzt einen Pazifisten fragt, würde der sagen, der Zweck von Aufrüstung ist immer Krieg. Manche machen sich es eben so einfach. Die deutsche Motivation war aber sicher zunächst einmal die Gleichberechtigung im Kreis der großen Mächte, und das war ohne ausreichende eigene Streitkräfte nicht vorstellbar.
"Krieg"
Von Hitler sind zwei Kriegsvorstellungen bekannt:
1) Der Eroberungskrieg gegen Russland laut "Mein Kampf"
2) ein kurzer "Prestigekrieg" gegen die Tschechoslowakei 1938.
Wobei zu 1) zu sagen ist, dass er diesen Krieg mit westlicher Genehmigung, ja sogar polnischer Hilfe führen wollte und das von angeblichen "Untermenschen" bewohnte Russland ja eh nicht ernst zu nehmen war,
und zu 2), dass er meinte, ein Prestigeerfolg Deutschlands würde das Renommee der Westmächte derart schädigen, dass sie ihm freie Hand im Osten lassen würden.
Da aus 2) nichts wurde, war er auch so sauer über das Münchner Abkommen.
Beides, sowohl 1) und 2), sind absurde Vorstellungen, die ich nicht zu verteidigen brauche.
...
Für mich erübrigt sich damit jegliche Diskussion über Clark bzw. sein Buch, ...
Ich kann mich nur wiederholen, lies erst das Buch, bevor du etwas darüber schreibst.
Ich habe auch ein Unterkapitel mit dem Titel "Kriegsgeständnisse britischer Politiker". Die Herrschaften wussten genau, worauf ihre Politik hinauslaufen würde. Wie soll sich das bitte mit "Schlafwandeln" vertragen? Anstatt mich zu kritisieren, könntest Du doch mal "Schlafwandler-Thesen" verteidigen! Oder hast Du das Buch auch nicht gelesen?
Unbenommen ist dennoch, dass man sich über den kommenden Krieg jede Menge falsche Vorstellungen machte.
... Auf der Konferenz in Teheran 1943 wurde diese Gebietsveränderung ebenso akzepiert (da hätte man sowieso nichts machen können) und dann später noch mal 1945 auf der Konferenz von Potsdam. ...
Machen, oder zumindest versuchen, oder zumindest anstreben, hätte man Folgendes können: eine westalliierte Zusammenarbeit mit dem deutschen Widerstand zum Sturze Hiltlers und anschließende Festschreibung der Ostfront bzw. der Gebiete westlich davon zu einer nichtkommunistischen Sphäre in Mittelosteuropa. Aber dazu hätte man Deutschland auf Augenhöhe behandeln müssen...
Grüße, Holger