Ja, die Bearcat ist schon sehr faszinierend. Mitte der 1980er Jahre sah ich "meine" erste F8F auf einem Flugtag in Birrfeld in der Schweiz fliegen .... ein "Motor mit Flügel". So dramatisch und nahe habe ich dieses Ding seither nicht mehr erlebt .... auch nicht in Duxford.
Zur P-38 kann ich nur anmerken, dass Sie zwar ihre Vorzüge hatte, doch gegen Ende des Krieges eher als Jabo eingesetzt wurde .... und auch mehrheitlich im Pazifik .... zum Einen wegen ihrer Reichweite aber auch, da sie gegen die letzten Versionen der Bf 109 und der Fw 190 im Luftkampf nur eher schwer bestehen konnte. Aber natürlich kam es auch immer auf die Piloten an.
Bei der "Zero" (die während des Pazifikkrieges ja von keiner Seite als "Zero" bezeichnet wurde, da dieser Ausdruck erst nach dem Krieg entstand) hat sich gezeigt, wie schnell ein Flugzeug in einem mehrjährigen Krieg "veralten" kann. Ihre größten Vorteile waren ihre 20 mm Maschinenkanonen (vergleichbar mit den 20 mm MK der Bf 109 E im Kampf gegen die Spitfire I und die Hurricane I mit ihren 7,7 mm MGs während der "Schlacht um England"), ihre Wenidgkeit und ihre immense Reichweite (ganz im Gegensatz zu allen Bf 109-Versionen). Die "Rei-Sen" (= richtige japanische Abkürzung) tauchte zu Beginn des Pazifikkrieges zur unangenehmen Überraschung der Alliierten an Orten auf, an denen diese sich aufgrund der großen Entfernungen relativ sicher glaubten. Bei den Amerikanern sollte die Mitsubishi A6M2 anfangs den Spitznamen "Hap" oder auch "Hamp" erhalten, bis man draufkam, dass den Spitznamen "Hap" auch der amerikanische General Henry "Hap" Arnold trug .... und das ging ja nun gar nich'.
Bei der kämpfenden Truppe der Alliierten im Pazifik bürgerte sich bald der Spitzname "Zeke" ein .... vermutlich deshalb, weil die A6M2 anfangs so lästig waren wie Zecken.
Das japanische "Rei-sen" hingegen ist eine Abkürzung von "rei-shiki kanjō sentōki" (= "Typ Null trägergestütztes Jagdflugzeug"), was aber seit Jahrzehnten von der westlichen Literatur permanent ignoriert wird. Bei der A6M zeigt sich halt auch, dass ab etwa der Mitte des Krieges ein guter Marinejäger als Nachfolger der "Rei-Sen" fehlte, denn die Leistungssteigerungen der nachfolgenden Versionen A6M3 und A6M5 waren eher marginal (ähnlich, aber nicht ganz so schlimm war es ja auch bei der Bf 109 F als Nachfolger der E). Und auch bei dem japanischen Armee-Jagdflugzeug Nakajimas Ki-43-I bis -III Hayabusa ("Oscar") war es ähnlich. Hatte die Ki-43-I als einzige Starrbewaffnung noch zwei 7,7 mm MGs, waren es bei der Ki-43-II bereits ein 7,7 und ein 12,7 mm MG .... und bei der Ki-43-III (auch bei der Heimatverteidigung) immerhin schon zwei ganze 12,7 mm MGs (brachial).
À propos japanische Abkürzungen: Der berühmte Funkspruch "Tora! Tora! Tora!" während des Angriffes auf Pearl Harbor wurde von amerikanischen Funkern auch als "Tiger! Tiger! Tiger!" fehinterpretiert. Obwohl "Tora" ja "Tiger" heißt, war aber tatsächlich die japanische Abkürzung "to-ra" gemeint .... und wird bis heute im Westen (nicht nur von Hollywood) gern fehlinterpretiert.
Mein persönlicher Lieblingsflieger aus dem 2. Weltkrieg ist jedoch die Spitfire .... und da die Versionen VIII, IX und XIV.