Gedenken an Flugzeugkatastrophe
Gedenken an Flugzeugkatastrophe
Am Bodensee haben die Gedenkfeiern zum Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Überlingen begonnen. Hinterbliebene aus der russischen Teilrepublik Baschkirien, der Heimat der meisten Opfer, besuchten am Diensttagabend die Absturzstelle. Mit einem Schweigemarsch gedachten sie der 71 Absturzopfer. Dabei wurden sie von Anwohnern sowie von Polizisten und Feuerwehrleuten begleitet, die an den Bergungsarbeiten nach dem Unglück beteiligt waren.
Bei einer zentralen Gedenkfeier wird heute an die Opfer erinnert. Zu der Veranstaltung haben unter anderen Baden-Württembergs Ministerpräsident Teufel und der Ministerpräsident der russischen Teilrepublik Baschkirien, Baydavletov, ihr Kommen angekündigt. Die rund 160 Hinterbliebenen und weitere Politikern aus Baschkirien werden ebenfalls teilnehmen.
Zusammenprall einer Tupolew und einer Frachtmaschine
Am 1. Juli 2002 waren kurz vor Mitternacht eine Tupolew der Bashkirian Airlines mit 69 Menschen, vor allem Schulkindern, und eine DHL-Frachtmaschine mit zwei Piloten in elf Kilometer Höhe kollidiert und abgestürzt. Beide Piloten waren bei Ausweichmanövern gleichzeitig in den Sinkflug gegangen. Die Untersuchungen zu dem Unglück dauern noch an.
Technische Probleme bei der Flugüberwachung
Nach einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig hatte der für den Luftraum zuständige Lotse der Schweizer Flugüberwachung skyguide mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen. Fest steht, dass das Kollisionswarngerät der skyguide zur Wartung abgeschaltet war und ein Telefon nicht funktionierte über das die Luftüberwachung Eurokontroll in Karlsruhe den gestressten Lotsen vor der Kollision warnen wollte.
Als der Lotse den Unglückskurs der beiden Maschinen bemerkte, war es schon zu spät: Er forderte den russischen Piloten 44 Sekunden vor dem Zusammenprall per Funk zum Sinkflug auf; doch auch die automatischen Antikollisionsgeräten an Bord der Flugzeuge waren bereits angesprungen. Das Gerät in der Frachtmaschine verlangte einen Sinkflug und das in der Tupolew einen Steigflug. Doch der Tupolew-Pilot folgte dem Lotsen und zog die Maschine steil nach unten.
140 Angehörige der Opfer und 19 Regierungsvertreter waren am Montagabend mit einer Sondermaschine auf dem Flughafen Friedrichshafen gelandet. Die Delegation mit dem Ministerpräsidenten der russischen Teilrepublik Baschkirien, Rafael Bajdawletow an der Spitze folgte einer Einladung der baden-württembergischen Landesregierung.
Quelle:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2009342_TYP6_THE_NAVSPM11172_REF2,00.html