Klasse Bilder habt ihr hier!
Bild 62
die Aufnahme zeigt B-26 Invader des 452nd Bomb Wing. Interessant ist die vordere Maschine, BC-532. Sie ist Olive Drab lackiert und hat eine teilweise unlackierte Seitenflosse (->Ersatzteil).
Aber viel interessanter ist, was ist das für ein Ding unter dem Rumpf dieser Invader (siehe Markierung) - JATO? An einer B-26?? :?!
JATO/RATO-Aufhängungen sehen m. W. etwas anders aus. Sie bestehen aus Schienen und/oder halbrunden Halterungen , die die gasflaschenförmigen JATO-Behälter umschließen.
Bei dieser Vorrichtung handelt es sich wahrscheinlich um eine ausfahrbare Schleppantenne des AN/APN-9-Empfängers, der zum Navigationssystem LORAN-A gehört. Ihre Verwendung speziell in der Invader konnte ich aber nirgends bestätigt finden. Aber die gute Ausstattung der westpazifischen Küstenregionen mit LORAN-Funkstationen und die dürftige Flächendeckung der Koreanischen Halbinsel mit lokalen Funkfeuern lassen einen solchen Einsatz vermuten. Die UN-Verbände wurden über Nordkorea fast ausschließlich von Signalschiffen vor den beiden Küsten oder von vorgelagerten Inseln aus mit bodengeleitetem Flugfunk versorgt.
Es war üblich, dass (nur) ein Flugzeug eines Verbandes die LORAN-Navigation einsetzte, um den Verband zuverlässig zum Ziel und zurück zu führen.
Neben der B-26 müsste auch die B-29 von dieser Methode Gebrauch gemacht haben, ferner die Seepatrouillenflugzeuge der Navy.
Bestätigungen für den Einsatz einer LORAN-Schleppantenne finden sich zumindest für die PBY Catalina verschiedentlich im Internet.
Jedenfalls ist die fragliche B-26B (Bild 62/#76) die "Question Mark" der 730th Bomb Squadron. Der Sohn ihres Bordschützen aus der Zeit in Japan/Korea hat eine nette Webseite erstellt (
www.forgottenwarbird.com), wo man immerhin ausführlich den Grund für ihr silbernes Seitenleitwerk erfährt:
Sperrkabelbeschädigung!
Einen ganz ähnlichen Schaden hat eine andere Invader von der 13th BS (das Foto #142 im Nachbarfaden "Der Koreakrieg 1950/53") durch
Stromleitungskollision erlitten.
Ebenfalls interessant an Bild 39 ist der Streifen vor dem roten Propellerkreis-Warnstreifen (direkt vor Oskar). Dieser Streifen ist öfters bei Invadern zu sehen (wenn auch nicht soo auffälig wie hier), ich denke es ist eine Art Versiegelung o.Ä. für die Naht zwischen Nase und Rumpf. Die Invadernasen konnten umgerüstet werden, daher vermute ich, dass dieser Streifen daher rührt, weiß da jemand vielleicht mehr?
Das Klebeband am Bug vor dem roten Propellerwarnstreifen diente der Abdichtung des Spalts gegen Feuchtigkeit, dort wo Rumpf und abnehmbare Rumpfnase aneinander grenzten. Durch das häufige Öffnen (Kanonenreinigung, -ausbau, -wiedereinbau) oder den Austausch der Bugsektion (optional: Sechs-Kanonen-Nase, Acht-Kanonen-Nase, Glasbug) kam es zu Verbeulungen und Passungenauigkeiten, die Feuchtigkeit eindringen ließen. Das war bei durchgängigem Freiluftbetrieb nicht so gut für Mensch (in der B-26C) und Material.
Gruß
Luftpirat