Funkfeuer der NVA und GSSD

[Tom]

Ich kann das nicht aus eigenem Erleben berichten, zu meiner aktiven Zeit (Anfang der 80er) waren unsere 23 nie in Garz. Laut Kanetzki "MiGs über Peenemünde" konnte das JG-9 bei den Modernisierungen 82, 85 und 88 nicht nach Garz verlegen, da der Abgasstrahl der 23 - vor allem mit Nachbrenner - den Asphalt beschädigt hätte. Wenn also später die 23 dort war, nehme ich an, das nach 88 die Bahn erneuert wurde?

BTW: Wie es Asphalt bekommt, wenn eine 23 drauf zu starten versucht, habe ich selbst mal gesehen. In Peenemünde war der Aufsetzpunkt asphaltiert und einer ist mal nicht weit genug vorgerollt. Der Asphalt flog in großen Stücken durch die Gegend, als er den Stachel reinhaute!

 

[Tester U3L]

Soweit ich mich erinnere waren 1988 kurzzeitig mal Su-22 des JBG-77 in Garz. Ich glaube dies war im Zusammenhang mit einem Manöver.

Tester

 

[Funkfeuer02]

Hallo zusammen,

@Kai-Uwe

Garz war eine Art fest ausgebauter "Feldflugplatz", der zur 3.LVD gehörte, der wiederum sowohl das JG-2 in Trollenhagen als auch das JG-9 in Peenemünde angehörten. Garz wurde aber auch von JG´s der 1.LVD genutzt und was weiß ich von wem noch.

Wenn in irgend einem Geschwader der 1. oder 3.LVD mal die SLB repariert werden mußte, oder deren Platz mal längerfristig nicht eb war, so wurde nach Garz verlegt...

Weiterhin gehörte zum Verantwortungsbereich des NB-33 der Betrieb eine Funkfeuers in Kirchdorf/Poel. Dieses Funkfeuer diente als Markierungsfunkfeuer kurz vor der Staatsgrenze für Flüge über See.

...sehr interessant!
Gibt es zu dieser Station, von der ich bisher noch gar nichts gehört habe, eventuell noch Informationen (Rufzeichen, Frequenz, Koordinaten?)

@HorizonalRain

danke für die Karte und die Koordinaten!
erstellt mit "Top50" von Mecklenburg-Vorpommern?

@Tom

136° NLR Peenemünde zu NVA-Zeiten, ok - mittlerweise heißt die Bahn nicht mehr 14, sondern 13 und hat eine Landerichtung von 134°:

 

[Gabi]

Nicht in jedem Falle gingen die reparierten Geschwader nach Garz, es gab auch Verlegungen nach Dresden (vorrangig JAG/FAG-15, z.B. 1987) oder auch Marxwalde (JBG-37 1986 als das JG-7 in garz war)

 

[Funkfeuer02]

Mühsam, sehr mühsam...

Ich bin dabei, eine Datenbank, u.a. über alle damals aktiven, militärisch genutzten Funkfeuer (NVA und GSSD) anzulegen und suche deswegen jede mögliche Information über diese Navigationseinrichtungen (speziell die Funkfeuer NFF und FFF) der Militärflugplätze (NVA und GSSD) auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.
Neben Textinfos und Zeitzeugenberichten (von Leuten, die mal an diesen Plätzen ihren Dienst geleistet haben - während meiner NVA-Zeit von 1973-76 waren diese Anlagen, 1000er und 4000er, noch personell besetzt - TAFS kam erst in den späten 70er Jahren...) interessieren mich vor allem Bilddokumente der Einrichtungen während ihrer aktiven Zeit, als auch über die "Reste" der Anlagen, wie sie sich vielleicht heute noch präsentieren....

Hallo zusammen,
als Einleitung noch mal ein Zitat aus meinem ersten Bericht zu diesem Thema.

Wenn sich dieser angesprochene Personenkreis nicht in diesem Forum bewegt, wo denn dann...? :?!
Wer eventuell Infos oder Bilder hier im Forum nicht posten möchte, der kann mir selbige auch gern per Post (selbstverständlich leihweise), Infos dazu via PN oder E-mail, schicken....

Gruß Funkfeuer02

 

[Büttner]

@ Funkfeuer

Garz FFF (HLR) könnte sich etwa so dargestellt haben.

HR

Sehr gut! Wie muß man sich das vorstellen, ist ein LKW der NVA nach Polen gefahren ......:?!

 

[Box29]

Nicht in jedem Falle gingen die reparierten Geschwader nach Garz, es gab auch Verlegungen nach Dresden (vorrangig JAG/FAG-15, z.B. 1987) oder auch Marxwalde (JBG-37 1986 als das JG-7 in garz war)

Stimmt, nicht immer ging es nach Garz.Als im Sommer 82 umfangreiche Arbeiten an der SLB in Peenemünde (JG9) fällig waren, verlegten nur die
I. und III. Staffel (damals noch mit MiG-21) nach Garz. Wir von der II.Staffel
(MiG-23) konnten von Garz aus nicht operieren und wurden nach Marxwalde
verlegt. Im Gegenzug musste deren II.Staffel nach Garz.
Box29

 

[Kai-Uwe]

@SLB-Buddler: Bis spätesten 1985 wurde der Flugbetrieb in Garz ausschließlich mit mobiler Technik sichergestellt. Also waren am Standort des Nah- und Fernfunkfeuers permanent (zumindest während der konkreten Nutzungszeit des Flugplatzes durch z.Bsp. JG-2 oder JG-9, wie von mir selbst erlebt, 1984 und ´85) mobile Funkfeuer aufgebaut.

@Box29: Ich kann mich nach 20 Jahren nicht mehr hundertprozentig erinnern, ob 1985 eine ganze Staffel MiG-23 in Garz war, was ich jedoch noch ganz genau weiß, ich habe in Garz mehr als einmal mit eigenen Augen MiG-23 starten und landen sehen. Und das genau vor meiner Nase, da ich Truppführer des SKP war und näher heran ging fast nicht ;)

Kai-Uwe

 

[Funkfeuer02]

@Kai-Uwe

Garz war eine Art fest ausgebauter "Feldflugplatz", der zur 3.LVD gehörte

Verstehe ich Dich richtig, wenn Du sagst, das die Funkfeuer "nur mobil", d.h. ein LKW mit der Anlage, baut bei Bedarf (oder permanent) an der Stelle des NFF und FFF auf, entfaltet gewesen waren?
Normalerweise waren die Anlagen (NFF und FFF) doch in den üblichen FB 3-Bunkern untergebracht - zumindest in der HLR.
In Garz nicht....?

Weiterhin gehörte zum Verantwortungsbereich des NB-33 der Betrieb eine Funkfeuers in Kirchdorf/Poel. Dieses Funkfeuer diente als Markierungsfunkfeuer kurz vor der Staatsgrenze für Flüge über See.

weißt Du hierüber etwas mehr?
(Rufzeichen, Frequenz, Koordinaten?)

Gruß Funkfeuer02

 

[Kai-Uwe]

Garz wurde zwar wie ein Feldflugplatz genutzt, hatte aber eine feste SLB und auch feste Unterkünfte usw. aber eben keine fest ausgebauten Nachrichten-Flugsicherungsmittel, wenn man mal vom alten Interflug-Tower am Westende des Platzes absieht, in dem sich die Wetterwarte breitmachte. Erst ab 1986 wurde meines Wissens mit dem Bau von Bunkern, ob auch für Flugsicherungstechnik entzieht sich meiner Kenntnis, begonnen.
Bis dahin wurde der Flugbetrieb bei Bedarf mit mobiler Technik, unter anderem auch der des NB-33 (dem ich selber angehörte) sichergestellt. Ich war selber nie auf dem 4000er oder auch dem 1000er in HLR, aber woran ich mich erinnere, ist, das auch dort die mobilen Funkfeuer aufgebaut waren.

Zu dem festen FF auf Poel kann ich leider auch nichts weiter sagen, kann mich jedoch noch erinnern, das in regelmäßigen Abständen ein Kamerad aus meiner Kompanie dorthin zur Ablösung mußte.

Kai-Uwe

 

[Funkfeuer02]

@kai-uwe

....danke für Deine Infos !

Gruß Funkfeuer02

 

[Tom]

Könnte es denn sein, dass in Garz nur die 23ML operieren konnte und nicht die MF? Die ML hing ja hinten nicht so tief runter wie die MF.

 

[Husti]

in Peenemünde gab es eine Besonderheit, da der Anflug in Nebenlanderichtung über See erfolgte: beide Funkfeuer waren auf künstlichen Inseln, die auch in den 70ern noch bemannt waren. Soweit ich weiß zwei Mann, die jeweils eine Woche aufzogen. Im Sommer sicher 'n geiler Job...

Kann ich mir auch vorstellen, aber ich glaub die waren nicht ständig besetzt sondern nur zur Wartung.

Sahen im September übrigens so aus:


Mehr Bilder gibts hier:

http://www.uwehuster.de/html/treffen_09_2005.html

 

[Gabi]

Oh Husti, das Bild verrät Dich doch als GPS-Flieger.:D
Ich denke, Du kennst Dich dort oben aus.;)

 

[Husti]

Das ist auch kein GPS sondern ein getarnter MP3-Player - bei dem Bild hab ich ihn in der Tasche

ROFL

 

[TAFS]

...
In den späten 70er Jahren wurde ja bekanntlich das System OSP modifiziert und mit Hilfe des TAFS, über das Fernwirksystem FCS 423, die exponierten Standorte des Landesystems aus der GDFL per Kabel (glaube ich jedenfalls) ferngesteuert und fernüberwacht.
Kennt dazu jemand Einzelheiten?

Gruß Funkfeuer02

Ein wenig schon. Ich war 1982 bis 1984 für die Funkfeuer der VS-14 in Strausberg zuständig. Dort gabs in der HLR nur den NMP und den FMP. Der NMP der NLR war erst im Bau und wurde - zumindest in meiner aktiven Zeit nicht fertig. Über das TAFS (Kassette A - und Kassette B) wurden Befehle und Meldungen (im Sinne: technische Anlage, Betriebsbfehle und Rückmeldungen) übertragen. Z. B.
- FMP Funkfeuer 1+2 ein! => PAR 8 (1) und PAR 8 (2) ein, beide Heizungen ein ("warme Reserve")
- FMP Funkfeuer 1 senden => Hochspannung 1 ein, Antennenumschalter auf FF 1 = Antenne
- FMP Funkfeuer 2 senden => Hochspannung 1 aus = Hochspannung 2 ein und Antennenumschalter auf FF 2 = Antenne
- parallel dazu: Marker ein, APS ein
- Marker Rückmeldung FMP => DNF-Pult
- usw ...

Soweit erstmal für heute.

Grüße TAFS

P.S. Hätte auch noch Infos/Erinnerungen zu K21 Draht und Funk, VFK, Leben auf dem FMP usw. Erstmal schauen, ob sich noch Leute für interessieren ...

 

[radist]

P.S. Hätte auch noch Infos/Erinnerungen zu K21 Draht und Funk, VFK, Leben auf dem FMP usw. Erstmal schauen, ob sich noch Leute für interessieren ...

Ich fürchte;), das Interesse ist gross.
Also mach Dir mal Gedanken, wie Du das alles hier schön rüber bringst.

radist

 

[TAFS]

Danke Radist für die schnelle Rückmeldung. Ich freue mich, dieses Thema gefunden zu haben, denn es trifft genau meine alte Verwendung. Ich mache mir mal Gedanken, zu einem weiteren Beitrag, vorerst schonmal der Link zum Bunkerforum:

http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/index.php?act=ST&f=2&t=1703&

Ich hoffe, dass die Allgemeinheit berechtigt ist, sich das anzusehen.

Bis später TAFS

 

[Cirrus]

Hallo zusammen,
als Einleitung noch mal ein Zitat aus meinem ersten Bericht zu diesem Thema.

Wenn sich dieser angesprochene Personenkreis nicht in diesem Forum bewegt, wo denn dann...? :?!
Wer eventuell Infos oder Bilder hier im Forum nicht posten möchte, der kann mir selbige auch gern per Post (selbstverständlich leihweise), Infos dazu via PN oder E-mail, schicken....

Gruß Funkfeuer02

Im Thread Codenamen der NVA-Flugplätze sind auf einigen Fotos auch Infos über die Funkfeuer.

 

[TAFS]

Betriebsdienst der Funkfeuer in Strausberg

- es gab (was die Funkfeuer betrifft) keinen regulären DHS-Dienst
- es wurde im Regelfall nur der NMP genutzt ("langsamere" Maschinen AN-2, L-410, Z-43 - niemals MIG's etc)

NMP (HLR)
- der NMP war lange Zeit das einzig genutzte Funkfeuer in Strausberg
- der Betriebsdienst erfolgte über das TAFS vom DNF aus
- der Dienst des Verantwortlichen beschränkte sich -neben Wartungs- und allgemeinen Aufgaben- einige Zeit in der großen Vorflug-Kontrolle (große VFK), die anhand von Betriebsbuch/Checkliste wöchentlich(?) abzuarbeiten war

FMP
- für besonders wichtige Flüge wurde zusätzlich der FMP in Betrieb genommen, das geschah dergestalt, dass der Betriebsdienst (1 Mann) herausgefahren wurde (oft auch per Fussmarsch), das Aggregat dort "anwarf" (öffentliches Netz war bis 1983 nicht vorhanden) und die Funkstationen in Betrieb nahm
- Verbindung zum DNF (Diensthabender Nachrichten/Flugsicherung) wurde mit dem vorhandenen Feldfernsprecher (FF) aufrecht erhalten
- der DNF entschied auch über die Länge des Verbleibs des Betriebsdienstes auf dem FMP
- später 1983+ wurde mit Anschaltung an das öffentliche Netz auch der FMP an das TAFS angeschlossen, so dass Betriebsdienst teilweise auch ohne "Mann vor Ort" möglich war. Jedoch für die Übergangszeit war eigentlich immer jemand draußen.
- erwähnenswert
(mein Beitrag vom 18.01.06 19.29 Uhr im NVA-Forum):
http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?act=ST&f=73&t=3245&st=60

Soviel erstmal für heute.

TAFS