Ich wüsste nicht, wer derzeit großes Interesse daran hätte, dem Iran irgendwas zu liefern.
Denn er hätte mit Sicherheit dann neue Gegner (USA, Saudi Arabien, Israel, die Türkei und der Rest Arabiens ruft auch nicht direkt hurra), aber keinen neuen Freund gewonnen. Klar, für das Geschäft kann man es machen, aber die einzigen unabhängigen Systemlieferanten (Russland, China) haben es so dringend nicht nötig. Speziell für China wäre ein Iran ein viel zu heißes Eisen. Und so lange der Iran irgendwie notleidend ist, so lange bekommt China preiswertes Öl von dort. Ein selbstbewusster, gut verteidigter Iran ist da gar nicht in deren Interesse.
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no aber … Russland ist ein tradierter und zuverlässiger Lieferant des Iran; beide Staaten kooperieren in Syrien, wo Russland faktisch die Luftunterstützung für iranische Milizen im Bodenkampf stellt.
Und China - mit Verlaub - ist im Zuge seiner "Wirtschaftsgürtel-Initiative Seidenstraße" schon seit Jahren mit einer neue gebauten Eisenbahnstrecke mit dem Iran verbunden. Was da in Containern transportiert wird, kann man kaum kontrollieren. Ich nehme aber an, dass das nicht nur Sonnenblumenkerne sind.
Tatsächlich wird der Iran derzeit von chinesischen Billigwaren nahezu überschwemmt. Die iranischen Großhändler kaufen massenhaft "preisgünstig" ein. Das Problem ist nur, dass die Abnehmer im Iran bessere Qualität schwer finanzieren können, und daher erst einmal auf "Made in China" wettern, wenn das neue Handy nach wenigen Tagen den Geist aufgibt. China wird aber auch problemlos bessere Qualität liefern, wenn denn der Preis stimmt. Und China hat durchaus auch Interesse, höherwertige Waren und nicht nur Ramsch zu verkaufen. Es hat also auch Interesse, dass es dem Iran wirtschaftlich besser geht.
Mit seinen Gas- und Ölimporten aus dem Iran hält China dementsprechend auch die iranische Wirtschaft über Wasser.
Und Iran lernt "dank" der Sanktionen und Blockadepolitik der USA zunehmend, die Lücken westlicher Importe selbst zu schließen. Er ist dabei durchaus erfolgreich, wie Südafrika, das "dank" der Sanktionen während der Apartheit eine eigene Waffenindustrie entwickeln konnte, die bis hin zum Kampfhubschrauber (Rooivalk) auch hochwertige Rüstungsgüter selbst entwickeln und fertigen konnte.
Die Iraner werden immer selbstbewusster; sie zeigen zunehmen, was sie zustande bringen können. Nach der
9. Airshow auf der Insel
Kisch (
persisch کيش, in der Antike u. a.
griechisch Arakia Ἀρακία) im November letzten Jahres (mit intensiver Beteiligung Russlands) haben die Iraner w.o.a. ein größeres Manöver an der Straße von Hormuz begonnen
Iran beginnt Militärmanöver am Persischen Golf
Einen Tag nach dem Einlaufen des US-Flugzeugträgers "John C. Stennis" in den Persischen Golf haben die iranischen Revolutionswächter mit einem großangelegten Manöver in dem Gebiet begonnen. Das Staatsfernsehen zeigte Landeübungen auf der Felsinsel Keschm am Eingang zum Golf. Dabei wurden Schiffe, Hubschrauber, Drohnen und Stoßtrupps eingesetzt.
- und inzwischen will Iran signalisieren, dass nicht nur die USA in fremden Meeren operieren können:
Konflikt mit den USA: Iran schickt Schiffe in den Atlantik
Mal schauen, ob die Flotte über Operationen vor Somalia und einen Besuch in Südafrika hinaus kommt.