Hallo,
Was man sich immer vor Augen halten sollte ist, dass ein Fz mit 1,8 bis 2,2 to Gewicht und einem „Verbrauch“ von mehr als 20 kWh pro 100 km eigentlich nicht umweltfreundlich ist. Bei den wesentlichen leichteren Kleinwagen wie z.B. Renault Zoe ist das anders, aber diese werden aber nicht gehyped.
Man darf die Sache nicht aus der Perspektive eines Verbrenner PKW sehen. Bei einem Benziner z.B. schlägt das Gewicht zu 100 % beim Verbrauch durch, da der Beschleunigungswiderstand den größten Anteil am Energieverbrauch hat. E-Fahrzeuge können die Physik hier zwar nicht austricksen, aber sie können etwa 70 % der zur Beschleunigung eingesetzten Energie durch Rekuperation wieder zurückgewinnen. Deshalb ist es beim E-Fahrzeug so dass die Aerodynamik wichtiger ist als das Gewicht, denn die Energie die der Luftwiderstand nimmt muss sowohl beim Beschleunigen als auch beim Halten der Geschwindigkeit aufgebracht werden, und sie kann auch nicht zurückgewonnen werden wenn der Luftwiderstand bei der Abbremsphase mittels Rekuperation das Fahrzeug zusätzlich abbremst.
Der Kleinwagen Zoe (der die Größe eines 4er Golfs hat) hat übrigens auch schon 1,5 t, ist also nicht wesentlich leichter als etwa ein Tesla Model 3 in der SR+ Ausführung mit etwa der selben Akkukapazität. Die Zoe hat aber durch die Karosserieform eine schlechtere Aerodynamik (Hatchbacks haben am Heck deutlich mehr Verwirbelungen), deshalb ist etwa der Verbrauch eines Kleinwagens wie dem E Smart trotz des geringeren Gewichts bei 130 eher noch höher als der Verbrauch einer aerodynamisch günstigeren, aber schwereren Limousine wie dem Model 3.
Eine langezogene, flache Karosserieform ist deutlich besser was Aerodynamik angeht als eine kurze, hohe Form die etwa der Smart hat. Solange man in Städten unterwegs ist spielt das keine Rolle, bei 100 oder 130 km/h treibt das aber den Verbrauch des Smarts.
20 kWh mögen viel klingen, tatsächlich brauchen die meisten E-Fahrzeuge aber eher 15 - 18 kWh/100 km, was dem Energiegehalt von weniger als 2 L Diesel entspricht.
E-Fuels z.B. werden mit einer Anlageneffizienz von rund 50 % hergestellt, was bedeutet dass der Einsatz an elektrischer Energie pro L syntheth. Diesels etwa 20 kWh beträgt, und ein Diesel der 5 l /100 km braucht verbraucht damit etwa 100 kWh /100 km. Bei H2 sinds immer noch etwa 50 kWh/100 km, übliche Modelle wie der Mirai brauchen 0,7 - 1 kg H2/100 km, bei 55 kWh Strombedarf pro kg H2 bei Elektrolyse.
Was Tesla angeht, man darf nicht den Fehler machen die Firma als reinen Autobauer zu sehen. Tesla baut auch Autos, aber Tesla macht noch deutlich mehr, die Firma hat den Schwerpunkt eher bei Software, etwa Software die zukünftig autonomes Fahren ermöglichen soll, Tesla ist im Energiemarkt tätig (Solarpaneele, aber auch Speicher, sowohl für Heimzwecke als auch für den großen industriellen Massstab) und Tesla will die Technik für autonomes Fahren wenn es soweit ist auch in Lizenz an andere verkaufen, wie es etwa Firmen wie Mobileye machen (deutsche Hersteller entwickeln hier nichts selbst, sondern greifen auf Mobileye zurück).
Tesla hat mehr Ähnlichkeit mit einer Techologiefirma als mit einem Autobauer, was auch der Grund ist für die aktuelle Börsenbewertung.