Salzwasser dämmt Strahlung sehr effizient ab, mehr als ein paar Meter weit reicht die Strahlung nicht
zudem wurde ja schon mehrfach geschrieben, dass die Strahlung des Spaltmaterialsnicht die Hauptgefahr ist, da dies Alphastrahler sind, wenn überhaupt geht die Gefahr vom toxischen Schwermetall an sich aus....
In "herkommlichen", mit Uran betriebenen Bomben kann man davon ausgehen, daß die Strahlenbelastung, solange die Waffen unbeschädigt herumliegen, wirklich gering ist. Aber auch, wenn die Abschirmung geöffnet ist, die Reichweite der ca 4,4 MeV Alphas im Wasser (egal, ob Süß- oder Salzwasser) liegt bei wenigen Millimetern. Komplexer wird die Betrachtung, wenn das U235 im Meerwasser ausgespült und über die Nahrungskette aufgenommen und an die Oberfläche transportiert werden kann. Aber auch dann ist die Wahrscheinlichkeit einer schädigenden Konzentration in der Nahrung sehr gering.
Die 2 Tonnen im km³ Meerwasser gelösten Uranvorräte sind allerdings natürliches Isotopengemisch (also 99,2x % U238 [4,2 MeV Alpha], 0,72 % U235 [4,4 MeV Alpha], 0,00x% U234 [4.8 MeV Alpha]), bei Betrachtung der Halbwertzeiten, die alle größer 20000 Jahre sind, müssen wir über Strahlenbelastung nicht nachdenken.
Schwieriger ist die Betrachtung von plutoniumbetriebenen Bomben. Auch Plutonium ist ein Alpha-Strahler mit irgendetwas um die 5 MeV Energie, dafür gilt das Analoge zum oben erwähnten. Das je nach Reinigungsprozess des erbüteten Plutuniums auch noch Gammastrahler enthalten sein können, kann hier mal außer Acht gelassen werden, auch wenn Wasser zur Abbremsung von Gamma eher ungeeignet ist (Wasser und andere hochwasserstoffhaltige Substanzen sind ideale Abschirmungen für Neutronen,weil sie mittels elastischer Stöße am fast gleichschweren Wasserstoffkern Stoß für Stoß ca 45% der Energie verlieren, für Gammas ist die molar Masse zu gering). Die Konzentration über die Nahrungskette kann aber genauso vorkommen. Außerdem kann unter speziellen strömungstechnischen Voraussetzungen auch eine größere Menge Wasser mit hochgiftigem Pu in die Nähe bewohnter Orte gespült werden.
Aber auch die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering.
Wie Eidner schon schrieb, ist insbesondere in der BRD die Strahlenbelastung durch Röntgenuntersuchungen wesentlich höher. (auch wenn ich die 1% Krebs so nicht unbedingt unterschreiben würde ;) ). Allerdings kommt der Hauptanteil dieses Mittelwertes aus der Computertomographie uind kaum noch von klassischen Röntgenaufnahmen (denn die Detektoren/Filme sind mittlerweile sehr empfindlich und benötigen nur noch geringe Dosisleistungen)
Im Strahlenschutz hat man sich eigentlich schon seit längerem auf das ALARA- Prinzip (siehe
Wikipedia geeinigt, es ist nur nicht immer so einfach, die Vernunft an dieser Stelle genau zu definieren.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß es außerhalb einer Röntgenapparatur zur Aktivierung von Materialien durch die verwendete Strahlung kommt. Sicher, die Kathode, die mit beschleunigten Elektronen beschossen wird (heute eher Molybdän) wird aktiviert, aber die Umgebung eher nich. Insbesondere verwandelt sich die gesamte Strahlenschutzabschirmung des Röntgenraums bei Beendigung der Nutzung nicht in einen Kandidaten für einen neuen Sakopharg, die Maschine selbst sollte jedoch geordnet endgelagert werden.
Alles in allem, die Welt wäre sicherer ohne die Kernwaffen, auch wenn wir vor einem versehentlichen Knall recht sicher sind. Sicherer wäre die Welt aber auch, wenn Reporter und Medienunternehmen sinnvoll recherchieren würden und Nachrichten nicht anhand ihres Sensationswertes verkauft werden würden.
Axel