Fürsorgepflichten des Dienstherren
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Ich kann mir schlecht vorstellen, das man eine so komplexe und sensible Waffe tatsaechlich aufschlagen lassen wollte und dann verzoegert detonieren lassen wollte....
Anscheinend waere das doch gegangen, im F-40 Buch F-104G erster Teil werden die Sonderwaffen beschrieben, sie konnten mit einer 30 Sekunden +7 Sekunden oder 60 Sekunden +7 Sekunden Zeitverzoegerung nach dem Abwurf gezuendet werden.Haette ich nicht gedacht aber jetzt glaube ich es, danke fuer den Hinweis.
Na, dann glaube mal weiter... Ich denke, das diese Angabe ebenso zur Beruhigung diente, wie jene, nach der das Aufsetzen der Maske und das Überziehen des Ponchos binnen sieben Sekunden nach "Lichtblitz" das Überleben jedes möglichen Atomschlages garantierte. Anschließend konnte man sich mit Schutzausrüstung problemlos draußen bewegen, sofern man ein Strahlendosimeter dabei hatte. Da konnte man ja problemlos sehen, wieviel Rem man schon "gezogen" hatte, waren es zuviel, mußte man mal eine Pause im Bunker einlegen, danach war das dann wieder alles gut. Wenn's denn etwas schlimmer kam, half Atropin gegen alle möglichen Nebenwirkungen (inklusive seiner eigenen)!
Einer Armee, die ihren Soldaten jahrzehntelang solche Scheiße erzählt hat, kannst Du einfach nicht trauen! Da wurde Freon mit dem Mund über einen Plastikschlauch aus dem Fass gesaugt und in Kanister gefüllt, beim Hörtest hatte man schnell genug zu drücken, wenn man auf der Flight, vom Radarlüfter oder an der Van-der-Heem-Bank vom Funkgerätelüfter einen Hörschaden weghatte, wollte man nicht den Rest seiner Dienstzeit irgendwo am Arsch der Welt verbringen, weil, an diesem Makel war man ja schließlich irgendwie selbst schuld! Radar, ach watt, das macht doch nix, so'n bißchen Strahlung, nem richtigen Kerl macht das doch nix aus, oder? Macht es doch, ups:
http://www.dbwv.de/dbwv/interd.nsf/4333ee1c47c78207c1256df60042b3bf/c81ac99827b1a543c1256e690023dd9e?OpenDocument
Also wat denne, und da wollen diese Kerle noch Entschädigung haben, wo kommen wir da denn hin?
Von daher wird die einzig wirkliche Zeitverzögerung jene gewesen sein, die zwischen dem Ausklinken und dem Aufschlag gelegen hat, aber 30 s + irgendwas waren das bestimmt nicht!
Realistische Schätzungen gingen davon aus, daß etwa ein Drittel der Maschinen über "Feindesland" abgeschossen werden würden, bevor oder nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten. Vom Rest wäre die Hälfte so beschädigt gewesen, daß sie vielleicht noch geflogen wären, aber nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters zurückkehren hätten können. Diese Flugzeuge wären höchstwahrscheinlich samt und sonders von den eigenen Leuten runtergeholt worden, ob da nun vorher noch IFF Mode 4 eingebaut worden wäre oder nicht, trau, schau, wem. Die, die es geschafft hätten, würden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr auf ihren Plätzen landen können, weil diese inzwischen von der Landkarte getilgt worden waren (schon mal darüber nachgedacht, warum ein Tac Eval immer mit mehrstündigem Atomalarm endete?), ein weiterer Teil wäre deswegen wohl wegen Spritmangel runtergefallen. Summa sumarum ging man von 10 - 15 % aus, die noch zu einem zweiten Einsatz hätten starten können, es wurde nicht damit gerechnet, daß dann noch einer wiederkam....
Also glaube besser nicht, daß man sich solche Feinheiten vorbehalten hätte und eine so komplexe und sensible Waffe tatsächlich aufschlagen und dann verzögert detonieren lassen wollte, wenn man sie denn so mühsam ins Ziel gebracht hätte.
So long