Danke an die Moderation. Da das Thema "Konfrontation innerhalb der NATO" weiterhin seine ganz eigene Brisanz hat, anbei weitere Infos von direkt vor Ort:
Das Interview in der Nachrichtensendung des griechischen Fernsehens (Opennews.gr), was Alexandros Adamopoulos, Konteradmiral der Griechischen Marine und
Sicherheitsberater des Präsidenten den Posten kostete:
Ab 0:14 erzählt er was, wie und die Folgen. Das Interview wurde auch von allen anderen Nachrichtensendungen gezeigt und sämtliche Zeitungen nehmen darauf Bezug. Da er in seiner Funktion als Sicherheitsberater der Regierung danach die Folgen tragen musste, wurde die Situation auch im griechischen Parlament besprochen. Ich denke das ist ausreichend "offiziell".
Das veröffentlichte Foto ist bestätigt und von der Brücke der "Limnos" aufgenommen - unten links sieht man die vorderen Raketenwerfer. In der ersten Fassung, die an "Stochos" weitergeleitete, wurde es vom TV aufgenommen, während einer Präsentation an den dafür verantwortlichen Personenkreis.
Weitere Infos hier, Nachrichtensendung von Skai.gr:
Ab 2:28 der Kapitän der "Lymnos" I. Saliaris (in einem älterem Interview), ab 3:13 die Rede des griechischen Ministerpräsidenten K. Mitsotakis, ab 10:32 die Aussagen des französichen Präsidenten E. Macron.
Hier eine weitere Nachrichtensendung, ebenfalls von Skai.gr:
Ab 0:45 wird ein Bild der taktischen Situation gegeben mit den vor Ort mittlerweile eingetroffenen Schiffen der Türkei, Griechenlands, Frankreichs (Fregatte vor Zypern und Hubschrauberträger vor dem Libanon), der USA (in Souda) sowie der Russischen Föderation (südlich von Kreta).
Zu den Quellen: Griechenland, ebenso wie die Türkei, sind nicht Deutschland mit seinem Weltkriegstrauma - damit sind wir so ziemlich einmalig in der Welt.
Das Militär hat einen sehr guten Ruf, wird als
absoluter Garant der nationalen Unabhängigkeit betrachtet und die Unterstützung innerhalb der Bevörkerung ist fast vollständig, was natürlich auch mit der speziellen Situation beider Länder in Verbindung steht. Schimpfen auf Politiker ist Tagesbeschäftigung und Zeitvertreib, Beschimpfung und Verunglimpfung des Militärs wird aber als schwere nationale Beleidigung und Verrat aufgefasst: Da allgemeine Wehrpflicht von 18-45 Jahren gilt, hat ein großer Teil der Familien Mitglieder bei den Streitkräften. Kleine militärische Konfrontationen der beiden Nachbarn sind fast an der Tagesordnung, entsprechend große Last tragen die Marinen und Luftwaffen beider Länder, die - zumindest vor Ort - nicht einfach verheimlicht werden kann und auch nicht wird. Die Interaktion mit Medien und öffentlichen Personen ist als Folge bedeutend stärker als bei uns: Piloten stellen Aufnahmen aus Luftkämpfen ins Netz, Matrosen aus "kritischen Begegnungen" auf See (einfach mal goggeln) und
"Fake News" haben nur eine kurze Lebensdauer, da in Momenten
"nationaler Prüfung" - und als solcher wird der momantane Fall wahrgenommen, er ist Hauptthema in Nachrichten, Zeitungen und Parlament - fast umgehend von anderer Quelle verworfen wird und die Politik wegen dem Druck der Straße (und der Oposition) umgehend Rede und Antwort stehen muss.
Wohlgemeinter Hinweis (kann auch gelöscht werden): Es ist Urlaubszeit, beides sind beliebte Urlaubsländer für uns und noch ist die Krise nicht beendet: Virtuell kann man alles Mögliche verneinen, ich kann jedem Real-Touristen aber dringendst empfehlen, im Urlaub solche Themen und etwaige "Deutsche" Kritik an Lage und Militär mit Bedacht zu äussern, besser noch, ganz zu lassen. Von Aussen kommende und die Situation vor Ort ignorierende Kommentare im Stil
"...ihr geilt euch da an etwas auf...ist nie passiert...ihr zankt euch eh nur..." können sehr schnell eine schmerzhaft spürbare Antwort bekommen.