In einem offenen Brief an den damaligen Präsidenten der
USA Bill Clinton vom 26. Juni 1997, äußerten mehr als 40 ehemalige Senatoren, Regierungsmitglieder, Botschafter, Abrüstungs- und Militärexperten ihre Bedenken gegenüber der von ihm geplanten Osterweiterung der NATO und forderten ihre Aussetzung. Zu den Unterzeichnern gehörten der Verteidigungsexperte des
Senats Sam Nunn,
Gary Hart,
Bennett Johnston,
Mark Hatfield,
Gordon J. Humphrey, sowie die Botschafter in Moskau
Jack Matlock und
Arthur Hartman, außerdem
Paul Nitze, Reagans Abrüstungsunterhändler,
Robert McNamara, Verteidigungsminister a. D., Admiral
James D. Watkins, ehemals Direktor des
CIA, Admiral
Stansfield Turner,
Philip Merrill und die Wissenschaftler
Richard Pipes und
Marshall D. Shulman.
Der Brief bezeichnet die Beitrittsangebote der NATO 1997 als „politischen Irrtum von historischen Ausmaßen“.
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In Russland werde die NATO-Osterweiterung, die von allen politischen Kräften abgelehnt wird, die undemokratische Opposition stärken und die Reformkräfte schwächen. Russland werde dazu gebracht, die Vereinbarungen nach dem Ende des Kalten Krieges infrage zu stellen und Widerstand gegen die Abrüstungsverträge zu mobilisieren.
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Die Entscheidung der Regierung Clinton, die NATO bis zu den Grenzen Russlands zu erweitern, wurde von dem
Historiker und
Diplomaten George F. Kennan 1997 als
„verhängnisvollster Fehler der amerikanischen Politik in der Ära nach dem Kalten Krieg“ beurteilt, weil „diese Entscheidung erwarten lasse, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Meinung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden.