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Aber einige Forenmitglieder mochten zu Recht uber das Thema schreiben, ist nun mal wichtig.
Da wurde dann Kunstgriffe ergriffen, also entweder nur uber Israel gegen Syrien, alles in der Region gegen die Kurden?
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Eigentlich sehr undeutlich was damit gemeint ist.
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Israel gegen Syrien sollte klar sein - der Konflikt besteht seit Jahrzehnten und ist von der aktuellen Problematik abgekoppelt.
Etwas problematischer ist inzwischen der Strang
alles in der Region gegen die Kurden. Der ist entstanden, weil kurdische Milizen den nördlichen Teil Syriens gegen IS-Einheiten eroberten
(erinnert sich noch jemand an die Jessiden?). Da die Türkei die Kurden und ihre Organisationen sowohl in der Türkei wie auch im Irak und in Syrien von Hause aus als "Terror-Organisation" einstuft, war das der Türkei "ein Dorn im Auge". Die Türkei hat auch bis zuletzt die Grenzübergänge in die IS-Gebiete offen gehalten.
Nachdem diese Befreiungskämpfe (ich meine, in dem Zusammenhang den Begriff berechtigt verwenden zu können) vorbei waren, befand sich ein kurdisch kontrolliertes Gebiet entlang der ganzen nördlichen Grenze Syriens von Aleppo bis zur irakischen Grenze. Und südlich davon war die von den Türken unterstützte "Freie Syrische Armee" (FSA) in der Provinz Idlib. Das hat die Türkei ausgenutzt, um die Verbündeten (inclusive der islamistischen Milizen, die zwischenzeitlich die FSA in Idlib verdrängt haben) von Süden her anzugreifen und auch mit eigenen Einheiten über die Grenze in das von Kurden befreite Territorium vorzustoßen. Erinnert sich noch jemand an die Gräueltaten, die diese Milizen in dem Zusammenhang durchgefüht haben - etwa die Ermordung einer kurdischen Politikerin an der M 4 südlich des von Türken gehaltenen Gebietes? Und erinnert sich noch jemand daran, dass die originären Verbündeten der Kurden, die USA, durch ihren Abzug dem türkischen Vorstoß erst den Weg geebnet hatten?
Die Kurden (die immer noch nördlich von Aleppo eine kleine Enklave kontrollieren) haben sich in ihrer Not den offiziellen syrischen Einheiten - nun ja, "an den Hals geworfen". Jedenfalls sind syrische und russische Konvois ohne Widerstand in das kurdische Gebiet vorgestoßen.
Und seither bilden die Syrer und die Russen eine Art Schutzschirm an der Grenze zu der türkisch okkupierten Region.
Und spätestens seit dieser Zeit finden sich die Kurden und die Syrer gemeinsam auf der einen Seite, islamische Milizen und Türken auf der anderen Seite der Front von Idlib und Aleppo.
Dass sich derzeit der Hauptkonflikt zwischen Türken und Syrern
(bzw. Kurden, vereinfacht aufgezählt) in der Provinz Idlib und der nördlich angrenzenden Provinz Aleppo abspielt - und nicht in den kurdischen Selbstverwaltungsgebieten - dürfte eine vorübergehende Episode sein. Assad hat mehrfach erklärt, dass er Syrien bis zur Grenze wieder unter Kontrolle bekommen möchte
(und Assad, auch wenn ein gewissenloser Diktator, ist nun mal der Repräsentant der international anerkannten syrischen Regierung). Die syrischen Einheiten "rollen die von der Türkei kontrollierten Gebiete" schrittweise von Süden her auf. Sie könnten genauso über den Euphrat vorstoßen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie die jetzt umkämpften Gebiete in Nordostsyrien ´, also die Provinzen Idlib und Aleppo zurück erobert haben.
Spätestens dann stellt sich die Frage, was mit den (noch) kurdisch kontrollierten Gebieten geschieht. Wird es gelingen, diese "kurdischen Selbstverwaltungsstrukturen" in die syrische Staatsstruktur einzugliedern
(so eine Art subsidiäres "Bundesstaatssystem" wie in Deutschland) oder werden sich Syrer und Verbündete dann mit Gewalt gegen die Kurden wenden, um einen Zentralstaat durchzusetzen?