Speziell im Luftfahrtbereich bei den großen Anbietern kommt mir das alles doch sehr "sozialistisch" vor. Wieviel Staat und Steuerzahler steckt in Airbus und wieviel Freiheiten haben die großen Fluglinien der Airbuspartnerländer bei der Herstellerwahl?
Offensichtlich reichlich:
Air France: Launch Customer B777-300ER (Totengräber des A340-600)
Lufthansa: Launch Customer B747-8I (ohne LH hätte es vermutlich keine B747-8I gegeben, und Airbus beim A380 etwas fröhlicher preisen können)
Lufthansa: europäischer Launch Customer B777-9
British Airways: außer dem A380 keinen einzigen Airbus Widebody in der Flotte
Bei Korruption und "Freunderlwirtschaft" zeigt man gerne auf andere, auch wenn sie daheim passiert (siehe etwa Fifa).
Die hier latent aufgestellte Behauptung von Teilnehmer Fliegernase, dass der mangelnde Erfolg der Russen auf Märkten außerhalb des sozialistischen Wirtschaftsraums an der mangelnden Korruptionsbereitschaft liegt ist vollkommen abwegig. Sie hatten schlicht minderwertige Produkte.
Mit dem SSJ100 ist hier erstmals ein "Ausbruch" gelungen, ob dieser nachhaltig ist muss sich noch zeigen. Die bisher seitens InterJet betriebenen Maschinen sind vermutlich samtsonders geleast: nicht, dass man irgendwann alle Flieger einfach zurück gibt. Kommt auf die Verträge an.
Dabei kommt es auch zu "komischen" Aktionen. Die Arbeit von "Exportkreditgebern" kann man gespalten sehen. In den USA gibt es starke Widerstände gegen die dortige ExIm.
11 June, 2014 BY: Olivier Bonnassies London
Mexican low-cost Interjet has mandated Natixis to arrange financing on a second batch of Sukhoi Superjet 100s.
The French bank will act as the mandated lead arranger and global facility agent for 11 new aircraft of the type.
The first nine Superjet 100s are being financed with the guarantee from Italy’s and France’s export credit agencies, Sace and Coface, along with Russian state-owned bank Vnesheconombank. Germany’s Deutsche Bank and Italy’s Intesa Sanpaolo are the co-arrangers and underwriters of export credit agencies-backed facilities covering the 93-seat aircraft for Interjet.
The transaction is innovative as it marks the first time that France, Italy and the Russian Federation have joined forces on an export credit operation. It is also one of the first transactions for a regional aircraft benefiting from a 100% guarantee from Coface, and the first aircraft financing arrangement to have benefited from a 100%, direct Sace guarantee.
Under the current financing structure, Interjet has received eight of the nine Superjet 100s. The final delivery is scheduled for July.
For the remaining 11 units, Russian export credit agency Exiar is set to participate along with Sace and Coface.
https://www.flightglobal.com/news/articles/interjet-mandates-natixis-for-superjet-100-financing-400294/
Am Ende verkauft man kaum ein Flugzeug ohne die entsprechende Finanzierung, welches natürlich aus Russland heraus schwieriger ist. Daher muss man hier kreativ sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Sanktionen_in_der_Krimkrise#Verordnung_.28EU.29_Nr._833.2F2014_des_Rates_vom_31._Juli_2014
Dabei ist der Kaufpreis eher eine theoretische Größe, was der Betreiber sieht sind die monatlichen Zahlungen.