Richtig.
Was waren die kniffligen Anforderungen:
- Loiter Time
- Anfluggeschwindigkeit Träger
- Dash Speed (>M2 war stets gesetzt)
Das alles bei einem Waffensystem (AWG9 + 4xAIM54) mit einem Basisgewicht von knapp unter 2.4t.
So gesehen war die "Synergie" mit dem TFX durchaus vorhanden, die Leute vom McNamara durchaus gescheite Leute. Am Ende ist es erstaunlich, dass aus der Forderung ein halbwegs brauchbares Jagdflugzeug entstand. Hätten auch die A-5 Vigilante aufbohren können. Die Agilität der F-14 Supersonic war wiederum beachtlich.
Der einzige "Ausweg" wären zum einen die M2-Option zu streichen (spart mir dazu verstellbaren Einlauf), und das Waffensystem etwas abzuspecken. Die Loiter Time hätte man vielleicht auch mit dickeren Drop Tanks hinbekommen. 3x 600gal Tanks unter'm Rumpf, dazu 4x LR-AAM halbversenkt. Das geht nicht oder kaum in der F-14 Konfig. So ein Flieger ist mit dem ganzen Geraffel erst mal "strictly subsonic", wobei das die F-14A mit 2x 280gal und 4x AIM54 auch nicht aus Versehen über die Schallmauer hüpft.
Die Hauptbedrohung, an der sich die Konfiguration der F-14 orientierte waren ja die Backfire (Erstflug 1969) und ihre Abstandswaffen. Diese kam ja nicht aus dem Nichts und wenn die Bedrohung im Spannungsfall gegeben war, dann hielt man die F-14 in Bereitschaft. Dazu gehört immer auch eine Loiter-Option, denn die Angreifer agierten nicht als kooperative Ziele. Wie die gewünschte maximale Distanz zu einer anfliegenden Bedrohung zu erreichen war, das zeigen ja die Angaben zu den Testbedingungen bei einer Überprüfung. Da war dann die F-14 mit Mach 1,5 auf 14 kft in Richtung anfliegendem Ziel unterwegs, das sich dabei in der Höhe mit Mach 1,5 näherte.
Gegen Jäger, die es dort nicht gab, hatte sie AIM-7 und AIM-9 für den Nahbereich und schlussendlich noch die AIM-120.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/08/F-14_carrying_AMRAAM.jpg
Nur zu gern wird die Unterstützung ihres Netzwerkes von AEW, Prowler und ihr Radar mit der größten Reichweite ihrer Zeit ausgeklammert, wenn man sich auf den wenig typischen Nahkampf beschränken möchte. Die F-14-Besatzungen hatten immer die bestmögliche Situationsübersicht, um zuerst einen Waffeneinsatz zu haben. Nur in einem engen Luftraum mit zahlreichen Nutzern, war der nicht mehr gegeben oder die ROE verlangten zuerst ein visuelle Identifizierung für einen Waffeneinsatz. Doch dafür hatte sie noch die TVSU (TV sighting unit) für den RIO. Die lieferte auch die entsprechenden Bilder zu den Abschüssen, wenn die atmosphärischen Bedingungen stimmten und auch dort gab es Fortschritte.
Der ,,Top Gun'' Trainingsbereich nach der Anforderung für das Advanced Jet Training liegt zwischen folgenden Eckwerten.
Wenderaten (Grad/s) 12,8-14,8 im Geschwindigkeitsbereich von Mach 0,5-0,8 und Lastvielfaches von 4,5-7
Eine maximal beladene F-14 samt kleinen Zusatztanks bekam man zwar noch die Luft doch wieder landen konnte man mit dem notwendigen Resttreibstoff nur noch mit dem erlaubten Gewicht von 4 AIM-54. Im Kriegsfall hätte man das sicher ignoriert, bevor man die nicht gestarteten AIM-54 in die See warf.
Die F-14 ist Luftbetankungsfähig und soll nicht längere Zeit hinter einer KA-6D hängen, um ihre 600 Gallonen Tanks auf zu füllen. Die 600 Gallonen Tanks erfordern zudem bei fast allen Einsatzmustern eine besondere Sorgfalt beim Abwurf. Ohne eine echte Notsituation bleiben sie damit fast immer an der Maschine, auch wenn sie leergeflogen sind.
Die Amerikaner sind Teamplayer und die F-14 war sicherlich so etwas wie ein "Quarterback", den alle unterstützten, solange ihre spezielle Rolle in der Luftverteidigung gefragt war. In der Erweiterung der Aufgaben als Aufklärer und Bomber war sie im Betrieb zu teuer und man hat ja AEGIS.