Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt
Ich kann zwar verstehen, dass so eine Handlungsweise wie die des Copiloten schwer zu begreifen ist, aber deshalb irgendwelche Verschwörungstheorien aufzubauen ist trotzdem völlig fehl am Platze. Die Aussage des Staatsanwalts war so eindeutig und klar, dass man von wirklich fundierten Hinweisen schon auf dem CVR ausgehen muss und diese wurden ja auch ausführlich vom Zeitablauf geschildert und es gibt real betrachtet keinen einzigen Anhaltspunkt, der dem geschilderten Ablauf widersprechen würde. Es waren diverse willentliche Handlungen im Cockpit erforderlich um das Geschehen so wie passiert zu ermöglichen, so dass von einem Selbstmord des Copiloten als Fakt auszugehen ist.
Das einzige wo der Staatsanwalt vielleicht aus Rücksichtnahme nicht die volle Wahrheit gesagt hat, ist die Sache mit den Passagieren!
Wer aus dem gleichmäßigen Atmen herleitet, dass so etwas im Angesicht des Todes nicht möglich ist, muss sich schlicht vor Augen halten, dass jemand der so etwas tut - Andere beim Selbstmord mitnehmen - i.d.R. ein Psychopath ist und Psychopathen können perfekt ihre Umwelt über ihren wahren Absichten täuschen und empfinden i.d.R. nicht die geringste Empathie, sowohl anderen Menschen gegenüber, als auch sich selbst, dem eigenen Leben gegenüber, alles wird dem Ziel hintenan gestellt. Und Psychopathen agieren niemals wirklich spontan sondern immer geplant und kontrolliert ... es ist schlicht anzunehmen, dass der Copilot das Szenario in Gedanken schon mehrfach durchgegangen ist, und sich höchsten spontan die Möglichkeit ergeben hat, sein Vorhaben durchzuziehen ... so ist auch das völlige Ruhigbleiben (Atmung) einfach zu erklären, es wurde einfach der Plan durchgeführt, er hatte sein Ziel vor Augen und aufgrund seiner Krankheit keinen Gedanken daran verschwendet, dass er dadurch auch sterben würde ... das Erreichen des Zieles hat alles überlagert.
Ist für einen normalen rational denkenden Menschen sicher schwer zu verstehen, aber so sieht das Krankheitsbild eben aus. Und verhindern können hätte man es wahrscheinlich auch durch regelmäßige psychologische Untersuchungen nicht unbedingt, da dieses Krankheitsbild häufig nur durch Handlungen festgestellt werden kann und nicht unbedingt in Gesprächen. Übrigens haben auch viele Spitzenmanager durchaus psychopathische Züge, gerade deshalb sind sie so erfolgreich in ihrem Job, allerdings steuern diese in ein überwiegend positive Richtung ... nicht jeder Psychopath ist automatisch schlecht oder gefährlich, es kommt immer auf seine Ziele an und wie weit er sein Verhalten unter Kontrolle hat.
Und je mehr Aussagen von Leuten, die den Copiloten kannten, ans Licht kommen ... desto mehr erinnert man sich an Tim Kretschmer, der letztlich das gleich Ziel verfolgt hat, wie es bei dem Copiloten stark anzunehmen ist. Zwar ist die Vita der beiden nicht unbedingt vergleichbar, da der Copilot im Grunde ja beruflich erfolgreich war und scheinbar seine Ziele erreicht hatte - Pilot zu sein. Aber wahrscheinlich war er trotzdem wie Tim Kretschmer der Ansicht von seiner Umwelt nicht wirklich wahrgenommen zu werden, nicht die Rolle zu spielen, die er spielen wollte. Ob man es je ergründen wird was dieses fatale Geschehen wirklich ursächlich ausgelöst hat, wird die Zukunft zeigen.