Die D-9 war gemessen an der A-8 ein großer Schritt nach vorne. Trotz Sondernotleistung reichten ihre Leistungsdaten aber nicht mehr ganz an die alliierten Feindjäger heran.
Abgesehen von vielleicht der P-47 unterhalb von 25000ft, waren die kontemprären westalliierten Flugzeuge schneller und z.T. auch steigfähiger.
Je nach Muster in einem unterschiedlichen Höhenband.
Hier die drei schnellsten Jäger in niedrigen Höhen:
Die D-9 erreichte (je nach Datensatz und wohl- oder misswollender Auslegung) etwa zwischen 370 und 385mph am Boden.
Selbst unter top-Voraussetzungen ist eine Mustang III oder Tempest V mit den zur gleichen Zeit verwendeten Boost-Settings knapp 20mph schneller.
Die Spitfire XIV ist meines Wissens nach nicht mit +25lbs Ladedruck im Einsatz gewesen, sondern nur mit +21lbs. Dabei war sie "on the deck" etwa 365mph schnell. Ihr Trumpf war gegenüber der Dora eher die Höhe, der Steigflug. Und die Kurverei so wie so.
Die D-9 wäre Anfang 1944 eine große Nummer gewesen, aber gen Ende des Jahres schloss sie nur notdürftig die inzwischen rieseige Leistungslücke zu den Alliierten. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass dies mit einem Triebwerk möglich war, das bis dato keinen Ladeluftkühler hatte und nur mit der B4-Plörre lief. Nicht mit dem hochoktanigen Teufelszeug der Westalliierten (das wiederrum eigene Probleme mit sich brachte).
Bei Vergleichsflügen (mit der V76 und V77*) zeigte sich, dass der DB603E im Vergleich mit dem Jumo 213A "unten herum" etwa gleiche Leistungen bot. Oberhalb der Volldruckhöhe des Jumo 213A zeigte sich ein deutlich besseres Höhenpotenzial des DB603E.
In VDH des Jumo waren beide Muster nahezu gleich schnell (die V76 mit DB 4km/h schneller, was locker innerhalb der Zellentoleranz liegen kann).
In VDH des DB war das mit DB ausgestattete Flugzeug über 20km/h schneller als das Jumo Flugzeug.
In 10000m wurde eine Geschwindigkeitsdifferenz von über 50km/h gemessen.
- Quelle D. Hermann.'s Buch über die Langnasen
Man hört immer wieder von einem "Jumo 213AG" mit Bodenlader und einem Output von etwa 2250PS.
Wäre interessant, was da dran ist und warum dieser Motor nicht forciert wurde.
Die "Renndoras" (D-12 und D-13) waren dank des Dreigang-Zweistufenladers in großer Höhe konkurrenzfähig - ganz besonders mit dem für Mitte des Jahres '45 projektierten Jumo 213EB, der rechnerisch noch einmal knapp 40km/h Zugewinn gegenüber der D-12/-13 mit Jumo 213F bringen sollte**. Da Dieser mit LLK ausgestattet war, hätte sich mit MW50 möglicherweise weiteres Geschwindigkeitspotenzial am Boden ergeben.
Aber das wurde bis zum Schluss nicht umgesetzt.
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* Letztere war zunächst mit einem Jumo 213A in der 1900PS Leistungsstufe ausgerüstet und wurde im Anschluss auf den DB603E umgerüstet.
** Dabei wurden 20km/h durch die optimierte Kühlung mit verbesserter Kühlklappenstellung und 20km/h durch verbesserte Höhenleistung erwartet.