@TA-152
Auch die Briten forschten an Nervenkampfstoffen im Krieg (z.B. an DFP) und erzielten so manchen "Erfolg" (an dem sie noch Jahrzehnte zu kauen hatten) mit biologischen Kampfstoffen (Google mal bitte : Insel Gruinard).
@All
Allein bei den Flugzeugen bzw. deren Projekten zw. 1944-45 (bzw. mit "Ausblick" auf 1946) werden so manche Schwächen der dtsch. Technik und Rüstung im Krieg mehr als sichtbar.
Wie schon weiter oben beschrieben, es fehlte hier lediglich an 2 Dingen nicht:
1. an Ideen (wobei auch so manche "Schnappsidee" darunter war - wer will z.B. schon mit Kohle nach New York fliegen?)^^ und
2. an Planungsstäben die utopische Leistungen und Stückzahlen auf Papier schrieben
Im Gegenzug fehlte es schlicht und einfach an fast allen anderen:
1. Spezialisten (das Berechnen von Aerodynamik und Gewichtsverteilung dauert halt mit Rechenschieber etwas)
2. Material (nur Holz für Flugzeuge geht ja auch nicht... schon gar nicht für Verdichterschaufeln etc.)
3. Produktionsstätten (da wurden zwar viele Stollen extra gebaut aber fertig wurden davon wie viele?)
4. Maschinen (so ein Stollen ist das eine, eine komplette Taktstraße darin für Motoren etc. das andere)
5. Facharbeiter (ab 1944 wurde auch die Arbeiterschaft der Rüstungsindustrie massiv "ausgedünnt")
6. Zentralisierung (zu viele Büros, Stäbe, Gruppen und alle arbeiteten für sich bzw. sogar gegeneinander)
7. Treibstoffe jeder Art und nicht zu letzt
8. an Unmengen von erfahrenen Piloten die diese Maschinen ggf. hätten fliegen können.
Die Bereitstellung von Millionen Zwangsarbeitern war letztendlich nicht nur verbrecherisch sondern aufgrund der "Arbeit auf Verschleiß" nicht wirklich effektiv - zu viele starben bereits nach Wochen oder wenigen Monaten neben ihren Fließbändern bevor sie überhaupt als Ersatz-Facharbeiter anzusehen wären worunter nicht nur die Qualität sondern auch die Quantität litt und ab 1944 häuften sich ja auch die Fälle von Sabotage in der Rüstung sprunghaft - ebenfalls mit schweren Folgen für die dtsch. Rüstung.
Letztendlich waren die noch bis Frühjahr 1945 massenhaft produzierten Bf-109K-4 und Fw-190D-9 ja der Not geschuldet, dass es nicht gelungen war wirklich neue Typen in Serie zu bringen. Bei den Props sind ja die Ta-152 und Do-335 hierfür das beste Beispiel - kaum geplant, wurden die Anforderungen geändert, umkonstruiert, umgebaut, erneut getestet und erneute Änderung der Anforderungen. Die Stückzahlen dieser modernen Kolbenmaschinen sprechen ja für sich.
Die Alliierten hatten da weniger Probleme - gerade im Westen. Zum einen hatten sie weniger Sorgen als die Deutschen bei ihren Mängellisten - Material und Personal waren weniger das Problem, sie hatten Treibstoffe und dank ihrer perfektionierten Massenproduktion konnten sie ausreichend Maschinen bereitstellen und diese auch bemannen. Auch das Unterhalten von vielen Konstruktionsbüros war daher kein Problem - und Maschinen wie die P-80, DH.100 und "Meteor" (welche ja ab 1946 in nennenswerten Stückzahlen bzw. schon moderneren Versionen zuliefen) konnten sie ganz ohne "Deutsche Hilfe" entwickeln. Die Sowjetunion unterhielt im Krieg - so nebenbei als "Reserve" - das Konstruktionsbüro von Mikojan welches von 1941-45 eine große Anzahl hervorragender Kolbenjäger konstruierte. Allerdings wollten sie ihre Produktion von La's und Yak's nicht für eine Umstellung auf die MiG-200er-Reihe nicht kurzzeitig still legen und technisch so weit überlegen fanden sie die dtsch. Maschinen wohl auch nicht das dieser Schritt zwingend wäre.^^ Zumindest technologisch profitierte das Büro von Mikojan von dieser Arbeit da sie ja eben nicht durch die Serienproduktion für die Front gebremst wurde sondern an der Technik und Qualität wirkliche Forschungsarbeit leisten konnten - daher auch der schnelle Aufstieg dieses Konstruktionsbüros nach dem Krieg während Jakowlew und Lawotschkin kaum technische Fortschritte bieten konnten.
Ab Mai 1945 testeten ja die Siegermächte auch sehr gründlich jeden erbeuteten Flugzeugtyp sehr gründlich - für einen Nachbau konnte sich keiner entscheiden. Da kopierten die Sowjets dann doch lieber die B-29 von den USA in größeren Stückzahlen als Bomber statt die Ar-234.^^
So richtig "nachgebaut" haben lediglich die (Nicht-Siegermacht) Schweden einen dtsch. Entwurf (von dem sie wohl auch nur ein paar Skizzen hatten) - als SAAB 29.