24.03.15 Germanwings Airbus A320 (Flug 4U9525) in Südfrankreich abgestürzt

Diskutiere 24.03.15 Germanwings Airbus A320 (Flug 4U9525) in Südfrankreich abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt Da hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob das überhaupt in der üblichen Geräuschkulisse des...

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Space Cadet
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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

In der PK hatte der Staatsanwalt auf Rückfrage von Journalisten gesagt, dass der CO ganz normal geatmet hatte, bis zum Schluss.
Da hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob das überhaupt in der üblichen Geräuschkulisse des Cockpits auch aufgezeichnet werden kann.

Meiner Ansicht nach hat der Staatsanwalt das getan was seines Berufes Natur ist, mit Spekulationen und Mutmasungen einen Schuldigen präsentieren. Für mich gibt es bisher keinen Beweis, dass durch den eingeleiteten Sinkflug auch ein Bodenkontakt gewollt war.
Solange sich die Faktenlage nicht ändert, erkläte ich mir die Situation so, dass der Sinkflug durch ein plötzliches körperliches Problem des Copiloten eingeleitet wurde, und er dann aufgrund völliger Handlungsunfähigkeit nicht mehr eingreifen konnte. Das ein ruhiges gleichmäsiges Atemgeräusch aufgezeichnet werden konnte, könnte auch daran liegen, dass er die Sauerstoffmaske trug, welche das erst Akustisch verstärkte.
Wenn er wirklich den Freitot gesucht hat, dann hätte es auch durch das ausschalten des AP, und drücken des Sticks in einer Minute sein Finale haben können. Das nicht öffnen der Tür, kann wie wir hier ja schon zu lesen war, mehrere Ursachen haben.
.
 
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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Da hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob das überhaupt in der üblichen Geräuschkulisse des Cockpits auch aufgezeichnet werden kann.
Wenn der Copilot ein Headset auf hatte, so kann man unter bestimmten Umständen den normalen Luftzug hören, ohne dass dieser Geräusche macht.



Solange sich die Faktenlage nicht ändert, erkläte ich mir die Situation so, dass der Sinkflug durch ein plötzliches körperliches Problem des Copiloten eingeleitet wurde, und er dann aufgrund völliger Handlungsunfähigkeit nicht mehr eingreifen konnte.
Der Copilot wurde an drei verschiedenen Orten im Cockpit tätig. Er hat den Autopiloten auf Sinkflug gestellt, er hat zweimal schnell hintereinander am Höhenrad der voreingestellten Zielhöhe gedreht und er hat die Türverriegelung auf "Lock" gestellt. Der Copilot war nicht handlungsunfähig.
 

HDGhome

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

??? Frage am Rande ???
Ich habe von Seite 1 - 60 alles mitverfolgt, so seid mir nicht böse, wenn meine frage vielleicht schon einmal gestellt wurde.

Ich habe irgendwo gelesen, dass es immer möglich ist, auch bei umgelegtem Schalter im Cockpit die Türe zu öffnen.
Klingt auch eigentlich nach einem "must have" .. Was ist, wenn beide sich versehentlich aussperren. Durch ein Missverständnis kann dies ja absolut passieren.. Dann kommt kein Mensch mehr ins Cockpit ?? Ob in der Luft ofer am Boden...wenn der Schalter umgelegt ist kommt niemand ins Cockpit ?
Ich glaube da nicht so ganz dran. Auch finde ich es schon perfide, dass die amerikaner zuerst den "schuldigen" ausgemacht haben.
Gauklerei sag ich Euch!!
 
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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Ich habe irgendwo gelesen, dass es immer möglich ist, auch bei umgelegtem Schalter im Cockpit die Türe zu öffnen.
Wenn niemand im Cockpit ist, kommt man nach 30 Sekunden hinein. Wenn jemand im Cockpit ist, kann er dies für eine von der Fluggesellschaft bestimmte Zeit verhindern. Üblich sind 5 bis 20 Minuten. Ob er es mehrfach hintereinander verhindern kann und welche Zeit bei Germanwings voreingestellt ist, weiß ich nicht.
 
Intrepid

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Nochmal zu Atemgeräuschen:

Es gibt zwei Dinge, woran man erkennt, dass der Pilot angespannt ist und Adrenalin fließt: der Hörsinn lässt nach und die Atmung steigt an.

Ersteres erkennt man daran, dass der Funk lauter gedreht wird. Beobachtet man als Lehrer immer wieder, wenn es zum Instrumentenanflug geht und schlechtes Wetter herrscht.

Letzteres erkennt man daran, dass plötzlich die Atmung über Intercom zu hören ist.

Der Copilot hat ja über Funk mitbekommen, dass sein letzter Sinkflug von der Außenwelt registriert wurde. Damit stand er im Rampenlicht und war sich dessen bewusst. Vielleicht hat er dann den Funk leise gedreht und deswegen nicht mehr gehört, dass das Mikrofon seine Atmung auffängt? Das würde auf jedenfall erklären, warum der Staatsanwalt genau die Atemfrequenz kennt. Ohne Atemgeräusche im Intercom stelle ich es mir schwierig vor, über den Voicerecorder auf die Atmung zu schließen.
 
Buran

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Mittlerweile wurden ja die letzten(?) 60 sec. des Audiofiles bereits mehrfach auf youtube hochgeladen. Frage dazu: Was sind das für "Klappergeräusche" in den letzten 10 sec. des files? Klingt wie hektische Tastaturbedienung - ich kann das nicht deuten. Die Klopf- und Schlaggeräusche an der Tür meine ich nicht.
 
Falco

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Da hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob das überhaupt in der üblichen Geräuschkulisse des Cockpits auch aufgezeichnet werden kann.
Ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich in meinen 28 Jahren Flight- und Voicerecorder-Analyse das Atmen der Crew, aufgenommen über das im Cockpit (im Overheadpanel) installierte "Area-Mic" hören konnte. Vorstellen kann ich mir, daß das Atemgeräusch über das Mikrofon in der Sauerstoffmaske oder über das Headset-Mikrophon evtl. aufgezeichnet werden konnte.
Sicherlich hatte die BEA mithilfe von Sonagrammen die Audio-Analyse durchgeführt, um zu diesem Schluß zu kommen.
 
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Ghostbear

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Mittlerweile wurden ja die letzten(?) 60 sec. des Audiofiles bereits mehrfach auf youtube hochgeladen. Frage dazu: Was sind das für "Klappergeräusche" in den letzten 10 sec. des files? Klingt wie hektische Tastaturbedienung - ich kann das nicht deuten. Die Klopf- und Schlaggeräusche an der Tür meine ich nicht.
Ich wäre mir nun nicht so sicher, dass diese Aufzeichnung echt ist. Es gibt ja schließlich auch bereits X Andreas L. Fakeprofile auf Gesichtsbuch (die haben mit Löschen bestimmt ne Menge zu tun).
 
Midway CV41

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Richtig @ Ghostbear: Nur als Warnung. Da sind bereits auch Videos, wo nichts abgespielt wird. Stattdessen gibt es einen Downloadlink der auf Schad Seiten führt. Also nicht anklicken! Kranke Welt.
 
propellerflieger

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

wie wäre es denn, wenn man gewisse "Schwachsinns-Links" hier einfach mal nicht einstellt ?
Die bringen nichts, sind nicht zielführend und wohl teilweise auch noch gefährlich ( Viren, Trojaner Bugs etc.)

Da wäre doch eine sachliche Diskussion besser und wenn man nichts beitragen kann, dann mal die Finger von der Tastatur lassen.

gruss propellerflieger
 
Roonster

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Mittlerweile wurden ja die letzten(?) 60 sec. des Audiofiles bereits mehrfach auf youtube hochgeladen. Frage dazu: Was sind das für "Klappergeräusche" in den letzten 10 sec. des files? Klingt wie hektische Tastaturbedienung - ich kann das nicht deuten. Die Klopf- und Schlaggeräusche an der Tür meine ich nicht.
Hm, ich hab es mir angehört und in Teilen passt es zu den Aussagen der franz. Staatsanwaltschaft. Allerdings habe ich jedoch ernsthafte Zweifel im Bezug auf die Echtheit dieser File.
Wobei, es wurden die Transkripte des CVR an die Presse geleakt, wenn jetzt noch das Audiofile hinterher kommt, würde es mich nicht mehr sonderlich wundern. Jedoch dürfte mir dieses A********, welches für den Leak verantwortlich ist, nicht über den Weg laufen, da es die sachliche Aufarbeitung des Geschehens enorm behindert.

(Ich verzichte bewusst auf die Links, wer das File anhören möchte muss eben selber suchen). Im übrigen ist ja das Bescheuerte, speziell an den Facebooklinks, dass man mit dem Verlinken auf so einen Müll auch noch noch "Klicks" generiert, die den Erstellern Profit+Reichweite bringen.
 
Roonster

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

@YUMA

Die Selbstmordtheorie ging wahrscheinlich Vielen auch durch den Kopf, jedoch ist dieses Szenario so extrem selten, speziell in Europa, dass man es von Anfang an als äußerst unwahrscheinlich, gar als unmöglich einstufte. Ehrlich gesagt tat ich das (wie die meisten wohl) auch und war umso geschockter, als sich der AFP/NYTimes Bericht dann bestätigte. Davon abgesehen muss man das Suizid-Szenarion strikt von den z.T. sehr kruden VTs trennen, auch wenn diese gewisse Schnittpunkte aufzeigen.

Was die Geräuschkulisse angeht: Der CVR zeichnet mehr als nur eine Audiospur auf, sprich es gibt mehrere Primärquellen für die Aufzeichnung, welche man zum einen in der Summe zum anderen (und das ist das, was die BEA auch macht) getrennt analysiert um ein möglichst vollständiges Gesamtbild zu bekommen.

@ChristophB
Ich stimme Dir zu, aber speziell der Link ging auf eine Seite, deren Admin (Mario Rönsch - google mal nach dem Namen) nur eines im Kopf hat: Reichweite, Profit, Linkgeilheit.
Ich selbst beobachte seit geraumer Zeit diese Seiten und speziell durch diese Tragödie schossen VT Seiten/Gruppen und einfach völlig falsche Berichte wie Unkraut aus dem Boden. Fängt man an, in diesen Gruppen die Leute aufzuklären, so ist man Ruck-Zuck als bezahlter Systemtroll abgestempelt und fliegt raus. Diese Menschen richtig zu informieren, so dass sie es auch begreifen ist ein Kampf gegen Windmühlen und nahezu unmöglich. Die Chemtrailer sind da ein sehr gutes (trauriges) Beispiel. Sie krallen sich an ihren Vorstellungen fest, ignorieren jeden Fakt und jeder, der auch nur ansatzweise NICHT ihre Thesen vertritt oder sie gar korrigiert, wird, wie oben geschrieben, als gekaufter/bezahlter Systemtroll der NWO abgestempelt. Das Einzige was da hilft (und das hatte ich schon ein paar Seiten vorher geschrieben) ist Ihnen möglichst keinerlei Bühne (durch Verlinkung, Zitate, Diskussionen) zu geben. Sie fühlen sich durch Aufmerksamkeit nur ihn ihrem Wahn bestätigt und machen doppelt so schnell weiter...
 
keksi

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Hier geht es doch nicht um Verschwörungstheorien, sondern nur um die Tatsache dass sich viele wundern, warum so schnell ein Schuldiger präsentiert wurde und dass der Staatsanwalt meinte, dass momentan davon auszugehen ist, dass es so passiert ist. Dass jede andere Erklärung deshalb gleich eine Verschwörungstheorie darstellt halte ich für übertrieben.

Keiner konnte bisher z.B. erklären, wie es möglich ist durch den Voice Recorder heraus zu bekommen, dass der Pilot den Notfallcode an der Cockpittür richtig eingegeben hat und der Co diesen durch den Lock Schalter absichtlich blockiert hat.

Klar sieht es momentan so aus, als wäre es so gewesen. Trotzdem gilt: "in dubio pro reo"
 

ChristophB

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Hier geht es doch nicht um Verschwörungstheorien, sondern nur um die Tatsache dass sich viele wundern, warum so schnell ein Schuldiger präsentiert wurde und dass der Staatsanwalt meinte, dass momentan davon auszugehen ist, dass es so passiert ist. Dass jede andere Erklärung deshalb gleich eine Verschwörungstheorie darstellt halte ich für übertrieben.

Keiner konnte bisher z.B. erklären, wie es möglich ist durch den Voice Recorder heraus zu bekommen, dass der Pilot den Notfallcode an der Cockpittür richtig eingegeben hat und der Co diesen durch den Lock Schalter absichtlich blockiert hat.

Klar sieht es momentan so aus, als wäre es so gewesen. Trotzdem gilt: "in dubio pro reo"
Die Ermittler halten sich auch extrem zurueck. Allerdings ist die Frage was man denn da erwartet? Einerseits erwarten alle das man moeglichst schnell zu Indizien und Erklaerungen kommt. Andererseits wenn das zu schnell passiert beschweren sich alle das man vorschnell schuldige findet?

Du musst hier ganz klar Unterscheiden wer das macht, die Ermittler halten sich wie gesagt zurueck, die die Leute anprangern und schuldige finden das sind die Medien die falsch reagieren - allerdings reagieren sie auch nur so wie es die Zielgruppe erwartet - also aus meiner Sicht ein generelles Problem in unserer Natur. Die Ermittler praesentieren jedoch ausschliesslich Fakten, und die deuten halt momentan auf das beschriebene Szenario hin.
 
Roonster

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Kurze Ergänzung zum Thema CVR Auswertung. Ich gehe davon aus, dass der im Link beschgriebene CVR verbaut war (zumindest ähneln sich die Bilder). Auf Seite 2 der PDF ist auch angeführt, dass 4 verschiedene Audio Kanäle das Geschehen im Cockpit aufzeichnen.

http://www.l-3ar.com/PDF_Files/MKT048_FA2100CVR.pdf

Wie die Zuordnung der Kanäle zu den Audio Quellen ist, kann ich nicht sagen.
 

YUMA

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Kurze Ergänzung zum Thema CVR Auswertung. Ich gehe davon aus, dass der im Link beschgriebene CVR verbaut war (zumindest ähneln sich die Bilder). Auf Seite 2 der PDF ist auch angeführt, dass 4 verschiedene Audio Kanäle das Geschehen im Cockpit aufzeichnen.

http://www.l-3ar.com/PDF_Files/MKT048_FA2100CVR.pdf

Wie die Zuordnung der Kanäle zu den Audio Quellen ist, kann ich nicht sagen.
Danke für die sachlichen Erklärungen.
ich kann hier nur anmerken, aufgrund meiner Umfangreichen Erfahrungen mit Geräuscherkennung, scheint mir eine sichere Annahme dessen, was man angeblich gehört hat und als gleichmäßiges atmen bezeichnet, für viel, viel zu früh!
Aber ich schließe nicht aus, dass den Untersuchungsbehörden Auswertemethoden vorliegen, die mir unbekannt sind ... unwahrscheinlich, aber möglich!
 

bitboy0

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Weil das immer wieder missverständlich zu sein scheint:

Man kann im Cockpit NICHT einfach einen Schalter umlegen und damit die Tür dauerhaft verriegeln!
Wenn außen jemand den Notfallcode eingibt ertönt ein Signal im Cockpit, für 30 Sekunden. Innerhalb dieser Zeit kann man die Öffnung verhindern indem man den Schalter auf Lock bewegt, aber der rastet da nicht ein! Nach der programmierten Zeit kann man von Außen wieder den Code eingeben und wieder ertönt das Signal im Cockpit. Dann muss die Besatzung erneut den Schalter in Lock-Position bewegen usw.

Wenn also der Copilot bewußtlos gewesen wäre, hätte er den Schalter nicht in den dafür entscheidenden 30 Sekunden betätigen können. Wenn man den davor betätigt wirkt das nicht! Damit ist sicher gestellt, dass eine bewußtlose Besatzung nicht aus Versehen die Tür blockieren kann!

gruß
 

Rah

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Ich glaube es gibt keine passenden Worte um so eine Tragödie zu beschreiben. Es tut mir um die Opfer Leid, um die Angehörigen die trauern. Genauso aber tut es mir um den Co-Piloten leid, weil er dies als seinen letzten Ausweg ansah.

So etwas vorherzusehen ist nahezu unmöglich. Man sieht es depressiven Menschen im normalen Alltag nicht an, dass sie depressiv sind. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, da eine gute Freundin von mir depressiv ist und wenn sie es einem nicht sagt wüsste man es auch nicht. Ich habe sie aber auch schon in schlimmeren Situationen erlebt, wo es mir nur sehr schwer fiel ihr richtig zu helfen. Es ist selbst für Psychologen und Psychiater sehr schwierig Depressionen richtig zu erkennen und zu behandeln. Wie einige hier vorher schon geschrieben haben, passen sich diese Menschen an um sich nicht so zu zeigen.
Ich glaube auch nicht dass diese Tat von langer Hand geplant war, sondern eher eine Gelegenheit ergriffen wurde die sich kurzer Hand ergeben hat. Bis jetzt wurde kein Abschiedsbrief oder dergleichen gefunden noch gab es Informationen dazu.
Ich habe den Co leider nicht persönlich gekannt, aber mit Leuten sprechen können die ihn kannten und er war wie schon berichtet niemand auffälliges. Auch das einige behaupten er sei ein Freak für die Fliegerei gewesen... jetzt mal ehrlich, wer ist das bitte nicht wenn man selber fliegen will? Ich finde auch die derzeit stattfindende Hexenjagd gegenüber den Co als unverantwortlich. Ja ich finde es auch schrecklich, aber kennen wir alle Umstände?

Ich glaube die LH oder andere Airlines hätten so ein Unglück auch mit besserer Vorsorge nicht verhindern können. Die Tests im Vorfeld sind schon große Hürde für die meisten Bewerber. Wer es da durch schafft ist schon gut geeignet. Die Ausbildung ist ebenso lang und fordernd - auch da sollten Besonderheiten halt auffallen. Mehr Tests würden da nicht weiterhelfen.

Im Alltag bleibt nur die Möglichkeit auf die Kollegen zu achten und ggf. anzusprechen. Aber selbst das ist keine alleinige Abhilfe. Wenn jemand nicht will, dass man etwas herausfindet was keinen klinischen Ursprung hat so wird es verdammt schwer das auch herauszufinden.

Die Regelung 2-Mann im Cockpit sind erstmal ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber auch dies alleine wird einen Selbstmord in Zukunft nicht 100% verhindern können. Es legt nur die Hürde etwas höher. Wenn jemand das Flugzeug als Mittel zum Selbstmord nutzen möchte so wird ihm das auch weiterhin gelingen. Oder glaubt ihr eine Stewardess kann ein Unglück verhindern? K.o. hauen, Triebwerke abschalten und den Vogel auf die Seite legen mit einer Nose-Down-Attitude. Selbst wenn die gute dann nicht K.O. ist, aber lasst sie das mal Recovern - Viel glück.

Alles in allem hoffe ich dass durch dieses Unglück das Vertrauen in die Flugzeugbesatzungen nicht erschüttert. Mein Vertrauen haben jedenfalls weiterhin uneingeschränkt alle deutschen Piloten und Flugbegleiter. Wer jetzt hier das Vertrauen verliert darf genauso wenig Bus fahren, der Busfahrer könnte in den Gegenverkehr lenken; Zug fahren, der Lokführer konnte zu schnell in eine Kurve fahren (siehe Spanien vor ein paar Jahren) oder irgendetwas anderes machen wo er auf andere Leute vertrauen muss. Diese Leute sind dafür ausgebildet mich sicher von A nach B zu bringen und mich vor Gefahren zu beschützen. Genau aus diesem Grund verdienen sie auch mein Vertrauen. Und genau das gleiche verlange ich auch von jedem der mit mir unterwegs ist, dass die Leute mir vertrauen. Wer dies nicht tut darf gerne zu hause bleiben.
Umso erschütternder ist es, dass dieses Vertrauen und diese Sicherheit einmal misbraucht wurde in einem extrem seltenen Fall.
 

drkimble

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Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Umso erschütternder ist es, dass dieses Vertrauen und diese Sicherheit einmal misbraucht wurde in einem extrem seltenen Fall.
Einmal?
es gab in der Vergangenheit noch mehrere solche Aktionen, die vergleichbar oder ähnlich sind:
EgyptAir-Flug 990
Japan-Airlines-Flug 350
Linhas-Aéreas-de-Moçambique-Flug 470
Pacific-Air-Lines-Flug 773
Silk-Air-Flug 185
Pacific-Southwest-Airlines-Flug 1771

Auch ein anwesender zweiter Pilot konnte z.B. bei Japan Airlines oder Egyptair zwar noch eingreifen, den Absturz aber nicht mehr verhindern. Im Falle der Pacific-Air oder der Pacific-South-West (Suizid von Passagieren) hätte eine stabile Cockpittür Schlimmeres verhindern können.

Ich bin mir sicher, dass in den letzten Jahren die geschlossene Cockpittür bei vielfältigen Incidents wg "unruly passenger" positiv für die Flugsicherheit gewirkt hat.
 

Oliver1977

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bei Limburg
Germanwings A320 in Südfrankreich abgestürzt

Weil das immer wieder missverständlich zu sein scheint:

Man kann im Cockpit NICHT einfach einen Schalter umlegen und damit die Tür dauerhaft verriegeln!
Wenn außen jemand den Notfallcode eingibt ertönt ein Signal im Cockpit, für 30 Sekunden. Innerhalb dieser Zeit kann man die Öffnung verhindern indem man den Schalter auf Lock bewegt, aber der rastet da nicht ein! Nach der programmierten Zeit kann man von Außen wieder den Code eingeben und wieder ertönt das Signal im Cockpit. Dann muss die Besatzung erneut den Schalter in Lock-Position bewegen usw.

Wenn also der Copilot bewußtlos gewesen wäre, hätte er den Schalter nicht in den dafür entscheidenden 30 Sekunden betätigen können. Wenn man den davor betätigt wirkt das nicht! Damit ist sicher gestellt, dass eine bewußtlose Besatzung nicht aus Versehen die Tür blockieren kann!

gruß

Guten Morgen,

ich verfolge den Thread jetzt seit dem Absturz und bin zu Tiefst erschüttert.
Im Grunde kann ich es nicht glauben, dass ein Mensch so etwas tun kann.
Vielleicht stell ich mir deshalb auch zwei Fragen. Die eine ist eher psychologischer Natur, nämlich wie ein Mensch im Angesicht des Todes, im Angesicht der Felswand die auf einen zugerast kommt, nicht einmal eine Änderung in der Atmung geschweige denn einen Schrei von sich gibt. Mir ist dies überhaupt nicht erklärbar. Aber was in dem Kopf eines Menschen vorgeht, ist leider nicht immer erklärbar.

Die zweite Frage wurde schon hier gestellt aber ich hab die Antwort entweder überlesen oder sie wurde nicht gegeben.

Was passiert wenn am Zahlenschloss der Cockpittür der falsche Code eingegeben wird? Ist es so wie bei anderen Codes also EC-Karte, Handys das nach einer bestimmten Anzahl an Eingaben das System gesperrt wird?

Ich hoffe dass Ihr mir auf die zweite Frage eine Antwort geben könnt.

Grüße aus Limburg
 
Thema:

24.03.15 Germanwings Airbus A320 (Flug 4U9525) in Südfrankreich abgestürzt

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