Hub-to-Hub oder Point-to-Point sind sehr simplistische Konzepte, die eigentlich nur noch auf Foren, Stammtischen oder für PR-Zwecke getrommelt werden, die Wahrheit ist viel komplexer.
Richtig, es kommen viele weitere Erwägungen hinzu:
- wie hoch ist der Anteil von Economy-Passagieren
- bestehen Allianzen mit anderen Airlines (siehe Lufthansa, welche Premium direkt anbietet, aber Eco über FRA und MUC zieht)
- ist die Strecke für Luftfracht interessant (dann wäre eine B777-300 ein sehr attraktives Muster)
- welche Business/First Nachfrage besteht
Die Wahrheit ist, dass Flugzeuge eben die Werkzeuge einer Airline sind. Und die nutzen sie mal so oder mal so. Ob sich eine Direktverbindung lohnt liegt auch oft an der lokalen Wettbewerbssituation. Wenn eine Airline einen A380 auf dem Hof stehen hat, dann wird sie versuchen ihn zu füllen. Das zieht einer direkten Verbindung die Kunden ab, soweit, dass es sich nicht mehr lohnt. Siehe etwa Hamburg-USA, und Hamburg-Dubai. Nun will kein Mensch nach Dubai, aber via einem Stop hat man alle Ziele im asiatisch-pazifischen Raum erreichbar.
Große Airlines werden immer einen Hub haben und diesen versuchen zu forcieren, weil man so vieles zusammenlegen, vereinfachen und Geld sparen kann. Die absoluten Meister darin sind Emirates.
Was passiert, wenn man keinen Hub, sondern viele Hubs oder "Focus Cities" hat, das sieht man in den USA. Das Netz ist sehr dezentralisiert, die Organisation wird schwieriger, die Kosten steigen. Welche US Airline war in den letzten 15 Jahren nicht mindestens einmal pleite, außer Southwest? Mir fällt keine ein..
Stimmt, alle erfolgreichen Airlines (und dazu gehören die US Airlines allesamt nicht) haben auf der Langstrecke eine ausgeprägte Affinität zu einem Hub. Die US Airlines nutzen allerdings auch sehr stark ihre Hubs für Auslandsverbindungen. Die USA sind halt anders, da es viele gleichbedeutende Zentren gibt. Betrachtet man Europa als ganzes, so ist es ähnlich.