Für die Super Tiger definitiv. Beide Muster waren in ihren Leistungen fast identisch, also mit der F-104G, nicht der getesteten F-104A. Die F-104 war nur etwas schneller und wahrscheinlich hat sie auch besser beschleunigt. Beide hatten die gleichen Triebwerke, aber seltsamerweise hatten die Starfighter immer wieder mit flame outs zu kämpfen, die Super Tiger so gut wie nie. Meyer schiebt das auf die besser Triebwerkssteuerung von Grumman, die der von Lockheed wohl überlegen gewesen sein musste. Und wenn die Super Tiger einen hatte, war ihre Sicherheitsmarge weit größer als die der Starfighter. Lockheed hat auch nicht mitgedacht und die G muss wohl recht schnell und überhastet zusammen geschustert worden sein. Denn es war bekannt, dass die Starfighter auch als Jabo herhalten musste und ein Schleudersitz nach unten war für einen solchen Einsatz wohl das suboptimalste. Die Probleme, die die Starfighter hatte waren nicht den Piloten zuzuschieben. Das ganze System war fehlerhaft. Meyer hat selbst die F-104A getestet und hat einen seitenlangen Mängelbericht an die USAF geschickt, wie wahrscheinlich auch einige andere Testpiloten, als die F-104A schon lange im Dienst war.
Man hat sich wohl trotzdem eine Option offen gehalten falls das mit den Franzosen nicht funktioniert. Immerhin war das eine Forderung, wie das aus dem Schreiben aus Bonn zu entnehmen war.
Naja, so wie man es liest, scheint diese Bezeichnung ganz gut den Sachverhalt zu treffen.
Übrigens eine nette Geschichte am Rande. Die Super Tiger wurde auch der Schweiz angeboten. Meyer beschreibt die Delegation aus der Schweiz als die professionellste von allen. Die Testpiloten waren aller erste Sahne, weit besser und professioneller als die Deutschen. Auch die Techniker waren handverlesen und überaus kompetent. Die haben die richtigen Fragen gestellt und haben die Leute bei Grumman zutiefst beeindruckt. Naja, sie haben dann eh die Mirage gekauft.
1963 sicherlich nicht. Aber ein paar Jahre später durchaus. Mc Donnells hat den Vogel ja auch wie blöd vermarktet, sodass er damals durchaus einer der erfolgreichsten Export-Flieger wurde. Aber ehrlich gestanden, konnte Deutschland nicht so lange warten. Der Kauf der Super Tiger oder F-104G war nahezu unausweichlich. Mit einer F-100 als Übergangslösung wäre Deutschland nicht glücklich gewesen, weil die fehlende Allwettertauglichkeit für Mitteleuropa ziemlich nachteilig gewesen wäre. Man wollte damals schon unbedingt eine Allwettertauglichkeit. Wäre Lockheed nicht so hartnäckig gewesen ihre Starfigter zu vermarkten, dann hätte Grumman eine Lösung finden müssen um den Vogel zu verkaufen und gleichzeitig es nicht mit der Navy zu verscherzen, also Abgabe an einen anderen kleinen Hersteller. Denn Deutschland brauchte ihn und es gab keine Alternativen um bei der nuklearen Teilhabe mitzuspielen und gleichzeitig den Sprung in die Überschall-Ära zu schaffen. Ansonsten hätte Deutschland auf die NT mit einem Flugzeug verzichten müssen. Das hätte Strauß gar nicht gefallen. Für Grumman war es ein Glück, dass sie nicht in die Zwickmühle gekommen sind und Lockheed verbissen mit der Starfighter am Ball blieb. Und die Luftwaffe war glücklich. Die Fan-Boys in Deutschland waren glücklich und eigentlich alle. Tja, bis man Probleme mit dem Vogel hatte.
Ziemlich schlau haben es die Dänen gemacht. Die haben sowohl die Draken, wie auch die Starfighter beschafft. Die haben sich nicht nur auf die Starfighter verlassen.