Space Shuttle Columbia: Crash

Diskutiere Space Shuttle Columbia: Crash im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Die F-111 hat eine komplett absprengbare Kabine. Das könnte auch eine Lösung für solche Fähren sein. Schleudersitze sind meiner Meinung nach in...

AM72

Alien
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Die F-111 hat eine komplett absprengbare Kabine. Das könnte auch eine Lösung für solche Fähren sein. Schleudersitze sind meiner Meinung nach in solchen Höhen und beim Wiedereintitt sowieso sinnlos.
 
hubifan

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Sonntag 2. Februar 2003, 10:01 Uhr
Erste Leichenteile nach «Columbia»-Absturz geborgen

Cape Canaveral (AP) Wenige Stunden nach dem Absturz der US-Raumfähre «Columbia» sind am Samstag erste Leichenteile im Absturzgebiet geborgen worden. Wie ein Krankenhausmitarbeiter in Hemphill im Staat Texas sagte, wurden auf einer Landstraße in der Nähe eines Trümmerteils ein verkohlter menschlicher Torso, Oberschenkelknochen und ein Schädel entdeckt. Weiter wurden in Texas und im US-Staat Louisiana unter anderem ein Abzeichen und ein Astronautenhelm gefunden.
 
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Quelle: n-tv.de

Bis wenige Minuten vor 15.00 Uhr MEZ gab es im Bodenkontrollzentrum der NASA in Houston (Texas) keinerlei Anzeichen auf eine bevorstehende Katastrophe. Um 14.53 MEZ sei dann im Kontrollzentrum bemerkt worden, dass Sensoren für die Temperaturmessung ausfielen. Um 14.56 MEZ sei festgestellt worden, dass die Temperatur auf der linken Seite der Fähre anstieg. Um 14.58 und 14.59 seien erneut mehrere Sensoren ausgefallen. Zu diesem Zeitpunkt habe man die Besatzung der "Columbia" über die Probleme informiert.
 

Kai

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:( Mein Beileid

Ich meine die NASA muss sich mal was neues einfallen lassen wie sie ihre Astronauten sicher in den Weltraum befördert und wieder sicher zurück bringt.

Außerdem hat die NASA jetzt nur noch 3 Shuttles von einst 5 das sind nur noch 60%.
 
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Ich glaube nicht, dass eine Rettungskabine eines Flugzeuges ohne weiteres mit einer Rettungskapsel für ein Raumschiff verglichen werden kann. Das Crew-Compartment des Shuttle ist um einiges grösser und schwerer als das Cockpit einer XB-70 oder F-111. Ausserdem wäre der Einsatzbereich ein ganz anderer. Das Spektrum der möglichen Umweltbedingungen und Flugzustände unter denen eine solche Kapsel funktionieren muss, ist bei einem Raumschiff um ein Vielfaches grösser. Die möglichen strukturellen und thermischen Belastungen erreichen ganz andere Dimensionen. Die Kapsel müsste über einen ähnlich wirksamen Hitzeschutz wie der Orbiter und über eine verstärkte Struktur verfügen, aber auch über Lebenserhaltungssysteme für die Crew, usw. Dies alles würde einen starken Anstieg des Gewichtes, und damit eine Reduktion der Nutzlast, zur Folge haben.
Wie müsste z.B. eine Rettungskapsel konstruiert sein, um unter den Bedingungen, wie sie kurz vor dem Crash herrschten einwandfrei zu funktionieren und die Crew unbeschadet zur Erde zu bringen? Die Trennung der Kapsel wäre bei Mach 18.3 mehr als 60 km über der Erde erfolgt, zu einem Zeitpunkt als die heissesten Stellen normalerweise auf fast 1500°C erhitzt werden und der Orbiter von Plasma umgeben ist.
 
Maik

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Ach, ich ich dachte das wäre eine ISS-Mission gewesen, aber es war eine Mission mit eigenem Labor "SPACEHAB". Ich dachte eigentlich dass solche Missionen mit dem Bau der ISS der Vergangenheit angehören.

An der ISS wäre eine Inspektionsmöglichkeit sicher gegeben gewesen.

keine Andockmöglichkeit und begrenzte EVA Möglichkeiten - das läßt das ganze ja noch in einem ganz anderen Licht erscheinen - also selbst wenn man den Schaden beim Start als zu kritisch angesehen hätte - was hätte man denn da unternommen ? Gibt es für so etwas überhaupt ein Konzept ?

Man stelle sich die Situation vor: Ein Schaden wird als potentiell gefährlich für den Wiedereitritt eingestuft, aber Reparatur und Evakuation unmöglich was dann ? - Das Shuttle einfach auf gut Glück zurückholen. Würde man die Crew informieren ? Das macht mich sehr Nachdenklich.:(
 

Kai

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Übrigenz:
Der Sender zwischen Shuttle und Kontrollzentrum ist während der eintauch-Phase in die Atmosphäre durch ein Plasma Schirm geschützt und kann nicht senden.
 
Markus_P

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Original geschrieben von MUF
Vielleicht sollte man sich davon verabschieden, einen wiederverwendbaren Raumgleiter nach den Prinzipien der Flugzeuge in der Atmosphäre landen zu lassen. Ich denke da an eine Landekapsel, die wiederverwendbar ist und glichzeitig die Größe eines Transporters hat. Wäre eventuell technisch weniger anspruchsvoll und anfällig.
Also mal ganz ehrlich, es klingt vielleicht makaber, aber ich finde 2 Unfälle in über 100 Missionen (waren es doch, oder??) für ein Raumfahrtprogramm keine schlechte Quote.

Original geschrieben von Maik
Man stelle sich die Situation vor: Ein Schaden wird als potentiell gefährlich für den Wiedereitritt eingestuft, aber Reparatur und Evakuation unmöglich was dann ? - Das Shuttle einfach auf gut Glück zurückholen. Würde man die Crew informieren ? Das macht mich sehr Nachdenklich.:(
Entschuldigung, ich habe da vielleicht eine harte Einstellung, aber eben wegen dieser Unwägbarkeiten ist der Astronautenjob so etwas besonderes und hat in den USA und auch anderswo diese "Heldenaura". DIE wissen schon ziemlich genau, worauf sie sich einlassen, sollten sie zumindest! Wenn sowas passiert ist es tragisch, klar! Aber es ist auch spektakulär, weswegen es auch überall breitgetreten wird, im Gegensatz zu den X Toten, die es bestimmt gestern wieder auf den Strassen gegeben hat...


Die Hitzekacheln zu überprüfen, ist so eine Sache, schliesslich kann ja auch die Befestigung hinter den Kacheln angeknackst sein, bzw die Kacheln können angerissen sein, weswegen sie bei der Wartung wohl auch per Ultraschall/Röntgen untersucht werden? Meine vorsichtige Schätzung: ca. 80% der möglichen Beschädigungen, die zu fatalem Versagen des Schutzschildes führen können, kann man nur mit speziellem Gerät finden...
 
Togge

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Endeavour wurde erst als Ersatz für Challenger gebaut, daher gab es nie mehr als vier einsatzbereite Shuttles.

Der eigentliche Fehler in der Konstruktion des Shuttles liegt darin, dass es ursprünglich als einziges Transportmittel für ALLE Nutzlasten und Besatzungen vorgesehen war. Nur unter dieser Voraussetzung wäre das Shuttle tatsächlich "wirtschaftlich" zu betreiben gewesen. Vor dem Challenger-Unglück waren jährlich 25 Starts mit vier Shuttles geplant. Um die Nutzlast möglichst hoch und die Kosten möglichst gering zu halten, hat man bei der Sicherheit Kompromisse gemacht: Kein Rettungssystem (beim Start) für die Besatzung und Feststoffbooster. Bereits vor dem Challenger-Unglück entschied sich das Militär, das Shuttle nicht mehr zu nutzen. Nach dem Unglück blieben aus Kostengründen auch die Aufträge für kommerzielle Satelliten aus. Damit hatte das Shuttle-Programm keine wirtschaftliche Basis mehr.

2 Unglücke in 22 Jahren hört sich wenig an. Aber 2 Totalverluste bei 113 Einsätzen ist sehr viel. Man rechnete aber schon mit einem Totalverlust bei 100 Flügen!

Eine Rettungsmöglichkeit bei der Landung halte ich für ausgeschlossen. In der Pressekonferenz wurde darauf hingewiesen, dass das Shuttle zum Zeitpunkt der größten dynamischen Belastung auseinander gebrochen ist. Ich möchte aber noch mal darauf hinweisen, dass auch eine Feststellung eines Schadens noch in der Umlaufbahn die Besatzung nicht gerettet hätte. ISS wäre für das Shuttle unerreichbar gewesen, da sich beide Raumfahrzeuge auf unterschiedlichen Bahnebenen befanden. Selbst das Umsteigen nach ISS wäre kaum machbar gewesen. Die Vorbereitung einer Rettungsmission hätte Wochen gedauert. Dies alles zeigt, auf welch dünnem Eis man sich bei Raumfahrtmissionen mit dem Shuttle befindet. Selbst die alte Sojus der Russen bietet da noch mehr Optionen, da sie im Notfall überall landen kann.
 

Rob

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Original geschrieben von Togge

Selbst das Umsteigen nach ISS wäre kaum machbar gewesen. Die Vorbereitung einer Rettungsmission hätte Wochen gedauert.
Nicht zu vergessen war die Columbia laut diversen Seiten nicht mit einem Modul ausgerüstet, um an die ISS ankoppeln zu können.
 
Togge

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@ Markus_H_P

Dein Beitrag ist in der Tat makaber und zynisch, wenn man in Betracht zieht, warum es zum Challenger-Unglück kam.

Die meisten hier dürften durch Autounfälle in irgend einer Weise betroffen sein, sei es selbst oder Verwandte oder Bekannte. Wenn ich aber bedenke, was ich hier vorgestern bei Glatteis auf den Straßen erleben durfte, mach es schon einen Unterschied, ob sich einer sich als Astronaut in Gefahr begibt, oder mit 140 bei Glatteis gegen einen Baum fährt.
 
hubifan

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Information zun Landeverfahren

Quelle:dpa

Um von seiner Umlaufbahn in den Landeanflug zu gehen, dreht sich ein Shuttle einmal um sich selbst und zündet dann für drei Minuten die Triebwerke. Dieser «Deorbit Burn» verlangsamt den Raumpendler. Gestartet wird das Programm etwa eine halbe Erddrehung vor dem Landeplatz: Ist Florida als Landeplatz ausersehen, wird das Landemanöver über dem Indischen Ozean eingeleitet. Das kurze Zünden der Triebwerke ist das einzige aktive Bremsmanöver des Raumgleiters. Der Rest des Fluges wird er lediglich durch die Atmosphäre verlangsamt.

Etwa 25 Minuten später erreicht der Orbiter die Erdatmosphäre. Kurz zuvor, in etwa 120 Kilometer Höhe, lässt der Kommandant den überflüssigen Treibstoff ab. Danach hebt die Fähre ihren Bug, damit nur der schwarze Schutzschild auf ihrer Unterseite der Eintrittstemperatur von rund 1600 Grad Celsius ausgesetzt ist. In der Erdatmosphäre werden erstmals während des Flugs die Heckruder genutzt. Etwa 40 Kilometer über der Erde übernehmen Computer die Steuerung des jetzt zum Flugzeugs gewordenen Gleiters.

Erst in etwa 15 Kilometern Höhe steuert wieder der Kommandant. Das Shuttle geht in einen sturzflugähnlichen Landeanflug, sieben Mal steiler und 20 Mal schneller als bei einer Linienmaschine. Erst in gut 600 Meter Höhe zieht der Pilot den Pendler steil nach oben, verlangsamt so den Flug. Mit gut 350 Kilometern in der Stunde landet der Orbiter dann und wird von einem Fallschirm gebremst.
 
Airtoair

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Original geschrieben von Maik
Ach, ich ich dachte das wäre eine ISS-Mission gewesen, aber es war eine Mission mit eigenem Labor "SPACEHAB". Ich dachte eigentlich dass solche Missionen mit dem Bau der ISS der Vergangenheit angehören.

An der ISS wäre eine Inspektionsmöglichkeit sicher gegeben gewesen.
Es gibt gute Gründe auch im Zeitalter der ISS noch Missionen mit dem Spacehab zu fliegen. Die ISS ist ja vor allem für Langzeit-Experimente vorgesehen. Bei dieser Mission waren aber Experimente an Bord, die nicht längere Zeit in der Schwerelosigkeit bleiben müssen, um brauchbare Resultate zu erzielen. Das Spacehab hat unter anderem den Zweck, den verfügbaren Innenraum zu vergrössern und so Platz für Experimente zu schaffen, die von den Astronauten direkt überwacht und bedient werden müssen, da nur ein Teil der Experimente im Crew Compartment des Shuttle hätte verstaut werden können.

Columbia war der einzige Orbiter der nicht über einen Andockmechanismus für die ISS verfügte. Grundsätzlich hätte man wohl trotzdem im Rahmen eines Rendez-vous Manövers eine visuelle Inspektion vornehmen können. Bleibt bloss die Frage, ob man überhaupt ein solches Manöver hätte durchführen können, denn dazu müsste man den Orbiter erstmal zur ISS bringen. Dies hängt von den Bahndaten der beiden ab, denn eine Bahnänderung benötigt Treibstoff, der aber nicht in beliebigen Mengen vorhanden ist. Ausserdem ging man ja davon aus, dass durch dieses Isolationsteil gar keine grossen Schäden entstanden sein konnten, so dass man evtl. eine Inspektion an der ISS schon gar nicht in Betracht zog.
Wie Markus_H_P schon argumentiert hat, ist es zudem fraglich was eine rein visuelle Inspektion überhaupt gebracht hätte.
Das wäre aber eine interessante Frage, die man den NASA-Leuten mal stellen sollte: Wäre ein Rendez-vous zwecks Inspektion aufgrund der Bahndaten überhaupt möglich gewesen und, wenn ja, wurde dies irgendwann während der Mission in Betracht gezogen? Wie nützlich wäre eine solche Inspektion überhaupt gewesen?
 
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AM72

Alien
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Die Kapsel müsste über einen ähnlich wirksamen Hitzeschutz wie der Orbiter und über eine verstärkte Struktur verfügen, aber auch über Lebenserhaltungssysteme für die Crew, usw. Dies alles würde einen starken Anstieg des Gewichtes, und damit eine Reduktion der Nutzlast, zur Folge haben.

All dies hat die kabien des Shuttle ja sowieso. Sie muss denselben Beanspruchungen standhalten die sie eh standhalten muss.

Der Vergleich mit den Verkehrstoten hinkt :
Michael Schumacher hat mal ganz offiiell gesagt das er sich im Formel1-Wagen bei 250km/h im Rennen sicherer fühlt als im normalen Auto bei 100km/h auf der Autobahn.
Eer begründete dies damit das im Formel1-Rennen halt nur Fahrer unterwegs sind die wissen was sie tun - was man im Strassenverkehr nicht sagen könne.
Und damit hat Schumacher Recht.
Im Gegensatz zu jeglichen Raumfahrtgefährten ist ein normales Auto von heute viel sicherer und zuverlässiger.
Wie wird das Verhältniss von Unfällen die nur auf defekte Autos zurückzuführen sind zu den Unfällen sein wo der Mensch am Steuer in irgendeiner Form versagt hat ?

Raumfahrt ist nichts alltägliches, die Risiken hoch. Gerade deshalb sollte hier die bestehende Technologie ständig hinterfragt und verbessert werden.
Es wird deswegen trotzdem gefährlich bleiben (in nächster Zukunft) und es wird Opfer fordern - leider.

Gerade deshalb frage ich mich weshalb bei aller Hochtechnologie kein Rettungsystem entwickelt wurde - wer jetzt sagt das geht nicht - ja wie soll ich das jetzt ohne jemanden beleidigen zu wollen sagen - ja dem fehlt irgendwie eine reale Vorstellung vom machbaren.
 
Markus_P

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Original geschrieben von Togge
@ Markus_H_P

Dein Beitrag ist in der Tat makaber und zynisch, wenn man in Betracht zieht, warum es zum Challenger-Unglück kam.

....

Wenn ich aber bedenke, was ich hier vorgestern bei Glatteis auf den Straßen erleben durfte, mach es schon einen Unterschied, ob sich einer sich als Astronaut in Gefahr begibt, oder mit 140 bei Glatteis gegen einen Baum fährt.

ich meinte es eher andersherum, das jeder Todesfall prinzipiell tragisch ist, unabhängig davon, wie er zustande kam. Challenger, klar, das war auch eine seltene Kombination von Schlamperei, Fehlern in der Konstruktion und unglücklichen Umständen, und es wird auch jetzt eine Weile dauern, bis wir wirklich erfahren werden, was oder wer diesen Verlust verursacht hat. Wenn es vermeidbar gewesen wäre, werden hoffentlich die Lehren daraus gezogen und auch nicht wieder in Vergessenheit geraten.
Sorry, wenn das blöd rüberkam...
 
Markus_P

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Original geschrieben von Arne
Raumfahrt ist nichts alltägliches, die Risiken hoch. Gerade deshalb sollte hier die bestehende Technologie ständig hinterfragt und verbessert werden.
Es wird deswegen trotzdem gefährlich bleiben (in nächster Zukunft) und es wird Opfer fordern - leider.

Gerade deshalb frage ich mich weshalb bei aller Hochtechnologie kein Rettungsystem entwickelt wurde - wer jetzt sagt das geht nicht - ja wie soll ich das jetzt ohne jemanden beleidigen zu wollen sagen - ja dem fehlt irgendwie eine reale Vorstellung vom machbaren.


Rettungssysteme sind technisch sicherlich machbar, aber das Aufwand-/Nutzenverhältnis entscheidet über die Durchführbarkeit. Hätten Gagarin oder die Mercury-Astronauten beschlossen, nur einzusteigen, wenn man ihnen 100%ige Sicherheit garantiert, gäbe es gar keine bemannte Raumfahrt...
 

BavarianFighter

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Original geschrieben von Kai
Der Sender zwischen Shuttle und Kontrollzentrum ist während der eintauch-Phase in die Atmosphäre durch ein Plasma Schirm geschützt und kann nicht senden.
Die Space Shuttles haben mittlerweile auf dem hinteren Rumpf Antennen mit denen sie über Satelliten auch während des Fluges durch das Plasma im Kontakt mit dem Raumfahrtzentrum am Boden bleiben können.
Darum wußte Houston mit dem Abreissen des Funkkontaktes, daß etwas schlimmes passiert ist.


Gestern war der ehemalige Columbia-Astronout Walter (Vornamen weiß ich leider nicht) beim Bayer. Fernsehen zu Gast. Der hat erstaunlicherweise ziemlich kühl über die mögliche Ursache des Absturzes berichtet.
Er ist der Meinung, daß die Columbia beim Start doch an der Nasenkante des linken Flügels beschädigt worden ist. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre hat die Hitze dort einen Ansatzpunkt. Die Hitze hat sich dort (wahrscheinlich) wie ein Schneidbrenner durch den linken Flügel gefressen. Darum konnte Houston auch keine Sensordaten empfangen. Ein Teil des linken Flügels wurde dadurch abgetrennt. Die Columbia wurde instabil und die Hitze konnte dann die eher ungeschützen Teile der Columbia erfassen.

Das klingt einigermaßen überzeugend. Mich hat echt die Kühlheit seines Vortrages erstaunt. Und das von einem, der alle Astronauten, die gestorben sind, gekannt hat.
Vielleicht liegt das daran, daß er mittlerweise selber beim Fernsehen arbeitet.


Die hohen Risiken der Raumfahrt sind bekannt. Unglücke passieren eben, so bitter es ist. Die Raumfahrt ist noch immer in der Pionierphase.
Die großen Raumfahrtnationen müssen sich jetzt zusammensetzen und über neue Konzepte für die benannte Raumfahrt nachdenken. Man muß sich überlegen, wie man die Sicherheit in den besonders kritischen Phasen erhöhen kann und trotzdem die Kosten reduziert werden können.
Die Raumfahrt wird aber immer mit Risiko behaftet sein. Totale Sicherheit wird es nie geben. Dazu sind einfach die Belastungen zu groß (Hitze, Kälte, Geschwindigkeit). Darum halte ich auch den Weltraum-Tourismus für illusorisch. Über solche Ideen kann ich nur den Kopf schütteln. Einzelpersonen ja, Massentourismus nie.
 
Airtoair

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Die Kapsel müsste über einen ähnlich wirksamen Hitzeschutz wie der Orbiter und über eine verstärkte Struktur verfügen, aber auch über Lebenserhaltungssysteme für die Crew, usw. Dies alles würde einen starken Anstieg des Gewichtes, und damit eine Reduktion der Nutzlast, zur Folge haben.

Original geschrieben von Arne
All dies hat die kabien des Shuttle ja sowieso. Sie muss denselben Beanspruchungen standhalten die sie eh standhalten muss.
Dies stimmt sicher, solange die Kabine integraler Bestandteil des Orbiters ist. Sobald die Kapsel aber abgesprengt wird, muss sie autonom sein. Es muss ein Hitzeschutz vorhanden sein, für den Fall, dass eine Trennung vom Orbiter vor oder während dem Wiedereintritt nötig ist. Aehnlich wie bei einem Schleudersitz müsste auch ein System eingebaut werden, das eine schnelle und saubere Trennung vom Orbiter gewährleistet (z.B. kleine Sprengladungen oder Raketen). Damit die Kabine, die dabei entstehenden höheren Belastungen aushält, müsste auch die Struktur verstärkt werden. Für eine weiche Landung müssten Fallschirme mit der dazugehörenden Steuerung eingebaut werden.
Ich behaupte nicht, dass dies alles nicht technisch machbar wäre, erst recht mit den heutigen Technologien, aber man darf nicht vergessen, dass das Shuttle vor über 30 Jahren entwickelt wurde.
Ausserdem brauchen alle diese Systeme Platz und erhöhen das Gewicht. Dadurch wird die verfügbare Nutzlast sehr verkleinert. In der Raumfahrt wird sozusagen um jedes Gramm gekämpft, da jedes Gramm mehr an toter Last, ein vielfaches an zusätzlicher Energie und damit Treibstoff benötigt um es in einen bestimmten Orbit zu bringen.
Mit der Entwicklung eines wiederverwendbaren Raumtransporters wollte man damals ja die Raumfahrt verkommerzialisieren und rentabel machen. Eine Verringerung der Nutzlast hätte die Erreichung dieser Ziele in Frage gestellt. Ich weiss, dass dies zynisch klingt, einen Tag nach einer solchen Katastrophe, aber so waren damals die Fakten.
 
Zuletzt bearbeitet:

AM72

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3.820
@AirtoAir :

Du stellst das schon alles richtig dar - ich bin halt nur der Meinung das man nach 16 Todesopfern Nutzlast und Kosten in ein anderes Verhältniss zum Menschenleben stellen sollte.

@Markus_H_P

Auch Du hast Recht - aber seit Gagarin oder Apollo sind -wie ich schon sgate - doch einige Jahre technologischer Entwicklung ins Land gegangen. Ich bin ja auch der Meinung das eine gewisse Grösse an Risiko in der Raumfahrt nie ganz ausgeräumt werden kann. Das sollte aber nicht dazu führen es dabei zu belassen und Raumfahrt ein zu groses Risiko bleibt. Man sollte schon daran arbeiten das nicht nur immer grösere Nutzlasten zu immer kleineren Preissen befördert werden können sondern auch die Sicherheit mindestens ebenso stark zu beachten und zu erhöhen.

Ich glaube das heutzutage sich kein vernünftiger nach heutigem Wissen ausgebildeter Astronaut sich in ein Wostok oder Apollo-Gefährt der 60er Jahre setzen würde um in das All zu fliegen.

Ich denke nicht das das Space Shuttle Schrott und veraltet ist oder die Amis Sicherheit ganz klein schreiben - aber ich denke man sollte doch die Sicherheitsaspekte neu überdenken.
 
Thema:

Space Shuttle Columbia: Crash

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